Ermittlungen behindert?Wanderin fasste Knochen von totem Émile an
Sven Ziegler
3.4.2024
Die Finderin der sterblichen Überreste von Émile hat die Knochen offenbar angefasst. Damit könnte sie Spuren verwischt haben, wie ein Ermittler verrät.
Sven Ziegler
03.04.2024, 06:45
10.04.2024, 06:45
Sven Ziegler
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Am Samstag wurden die Überreste des zweijährigen Émile gefunden.
Nun wird bekannt, dass die Finderin die Knochen angefasst hatte.
Nach wie vor ist laut den Ermittlern allerdings unklar, wie der kleine Bub gestorben ist. Die Fahnder ermitteln wegen Entführung und Freiheitsberaubung, schlossen aber auch einen Unfall nicht aus.
Gefunden wurden Émiles sterbliche Überreste von einer Spaziergängerin. Diese könnte entscheidende Hinweise zur Todesursache verwischt haben, berichtet «Le Figaro». Offenbar fasste die Finderin die Knochen an und brachte den Schädel des vermissten Émile kurzerhand selbst zur Polizei.
Mit ihren Handlungen könnte die Frau den Fundort und die Überreste empfindlich kontaminiert haben. «Uns wäre es lieber gewesen, sie hätte nichts angefasst», sagte einer der Ermittler gegenüber der Zeitung. «Das hat uns wirklich verärgert.»
Gerichtsmediziner untersuchen Knochen
Laut der Nachrichtenagentur AFP befanden sich die Knochen in einem unzugänglichen Gebiet. Die Frau habe, so vermuten die Ermittler, wohl keinen Handyempfang gehabt und daher niemanden kontaktieren können. Deshalb habe sie sich vermutlich dafür entschieden, den Schädel mitzunehmen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
Derzeit untersuchen Gerichtsmediziner die Knochen von Émile. So soll etwa festgestellt werden, ob die Knochen Spuren von Tierzähnen enthalten oder sich Hinweise auf Schläge oder ähnliches finden. Ebenso ist noch unklar, ob der Fundort auch der Tatort ist.
Die Behörden wollen nach dem Knochenfund den Fall nun baldmöglichst aufklären, kündigen sie an – «auch, um Klarheit für die Angehörigen zu schaffen.»