Ukrainische Truppen erobern Ortschaften nahe Charkiw zurück
Die Gegenoffensive könnte Russland empfindlich treffen, wenn ukrainische Streitkräfte in Schlagdistanz zu russischen Nachschublinien rücken.
11.05.2022
Beim Versuch, den Donez-Fluss in der Ostukraine zu überqueren, hat die ukrainische Armee ein russisches Bataillon fast komplett vernichtet. Das berichten US-Medien. Die Einheit hatte demnach 1000 Soldaten.
Den ukrainischen Streitkräften ist bei Kämpfen im Osten des Landes offenbar ein schwerer Schlag gegen die russische Armee gelungen. Wie US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf Satellitenaufnahmen berichten, hat das ukrainische Militär das Feuer auf russische Soldaten eröffnet, als diese gerade eine Pontonbrücke über den Fluss Donez errichten wollten. Innerhalb von 24 Stunden seien damit gleich zwei russische Versuche gestoppt worden, den Fluss in der Region Luhansk zu überqueren.
Neben der Pontonbrücke wurde laut dem US-Portal «Forbes» ein russisches Armeebataillon mit 1000 Mann weitgehend aufgerieben. Der Vorfall soll sich rund 25 Kilometer von der 20'000-Einwohner-Stadt Lyman ereignet haben.
Rund drei Dutzend Panzer und weitere gepanzerte Fahrzeuge seien bei dem Angriff durch die 17. Panzerbrigade der ukrainischen Armee bei Bilohoriwka zerstört worden. Die Zahl getöteter und verwundeter russischer Soldaten war aber unklar. Sowohl «Forbes» als auch der US-Sender «CNN» sollen die in den sozialen Medien geteilten Drohnen-Bilder und -Videos auf Echtheit überprüft haben.
Man schätze die russischen Bodentruppen im Donbass weiterhin als langsam ein, zitierte «Forbes» einen ungenannten Beamten des US-Verteidigungsministeriums. Die Trägheit der Einheiten Moskaus könnten demnach auch mit ihrer mangelnden Fähigkeit zusammenhängen, Flüsse erfolgreich zu überqueren.
Im heutigen Morgenbericht konstatierte der ukrainische Generalstab indes, dass es dem Gegner dennoch gelungen sei, über den Fluss zu gelangen. Der Militärgouverneur der Region Luhansk Serhij Hajdaj gestand ebenso ein: «Die Situation hat sich bedeutend verschlechtert.» Die Versorgungsroute von den Orten Bachmut nach Lyssytschansk und Sjewjerodonezk ist demnach zusammen mit den russischen Vorstössen vom eroberten Popasna aus weiter akut gefährdet.
Mit Material von dpa