Ukraine-Übersicht Vorbereitungen für Gegenoffensive sind laut Selenskyj abgeschlossen

red./Agenturen

3.6.2023

China sieht Gesprächs-Tür zwischen Ukraine und Russland nicht «fest» verschlossen

China sieht Gesprächs-Tür zwischen Ukraine und Russland nicht «fest» verschlossen

China glaubt trotz Schwierigkeiten weiter an Gesprächsmöglichkeiten zwischen der Ukraine und Russland. Er habe den Eindruck, dass die Tür für Verhandlungen nicht «fest» verschlossen sei, sagte der Sondergesandte für eurasische Angelegenheiten, Li Hui am Freitag. «Es mag für jede Seite viele Schwierigkeiten geben, wenn sie sich treffen, um friedlich zu verhandeln. Aber es ist wichtig, dass es eine Partei gibt, die einschreitet und sich für eine Abstimmung beider Seiten auf einen Kompromiss einsetzt.»

02.06.2023

Die Gefechte in der Ukraine, aber auch die Angriffe in der russischen Grenzregion Belgorod dauern an. London beobachtet, wie der Wagner-Abzug mehr russische Kräfte in Bachmut bindet. Mehr im Ticker. 

red./Agenturen

3.6.2023

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Abschluss der Vorbereitungen für die seit langem erwartete Gegenoffensive seines Landes gegen die russischen Invasionstruppen verkündet — zugleich aber vor hohen Verlusten gewarnt. «Meiner Meinung nach sind wir ab heute bereit», sagte Selenskyj in einem am Samstag veröffentlichten Interview der US-Zeitung «Wall Street Journal». Ohne verstärkte westliche Hilfe gegen russische Luftangriffe sei das Unterfangen jedoch «gefährlich».

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist die Ukraine bereit für die Gegenoffensive.
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist die Ukraine bereit für die Gegenoffensive.
Kay Nietfeld/dpa (Archivbild)

«Eine grosse Zahl von (ukrainischen) Soldaten wird sterben», sollte die Ukraine nicht die benötigten Waffen gegen die russischen Luftstreitkräfte erhalten, sagte Selenskyj. «Jeder weiss, dass eine Gegenoffensive ohne Luftüberlegenheit sehr gefährlich ist.» Doch glaube sein Land «fest daran, dass wir Erfolg haben werden». Er wisse aber nicht, «wie lange es dauern wird», fügte der ukrainische Staatschef hinzu.

Die Ukraine setzt für ihre Gegenoffensive auf Unterstützung durch die geplante «Kampfjet-Koalition» mehrerer Staaten. Die USA hatten im Mai ihre Haltung geändert und ihre Zustimmung zur Lieferung von US-Kampfjets des Typs aus den Beständen von Partnerstaaten an die Ukraine signalisiert. 

Hunderte Bunker in der Ukraine nicht nutzbar

Nach Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Zustand der Schutzbunker in Kiew hat das Innenministerium weitere Mängel offengelegt. Mehr als 4800 Bunker im Land seien untersucht worden und von diesen seien 252 verschlossen und 893 nicht nutzbar gewesen, hiess es in einer Mitteilung. Das würde bedeuten, dass fast ein Viertel der Luftschutzbunker im Land bei russischen Angriffen wie in der vergangenen Woche keine Zufluchtsmöglichkeit darstellen würden.

Kritik am Zustand der Bunker war aufgekommen, nachdem eine 33-jährige Frau am Donnerstag während eines russischen Angriffs vor einem verschlossenen Bunker ums Leben kam, weil sie und andere offenbar nicht hineingelangen konnten.

London: Russische Kräfte nach Wagner-Abzug in Bachmut gebunden

Die russischen Streitkräfte in der Ukraine haben nach Ansicht britischer Militärexperten durch den Abzug der Söldnertruppe Wagner aus Bachmut an Flexibilität eingebüßt. So seien Einheiten der einst als Elitetruppen bekannten Luftlandetruppen VDV inzwischen an der Front in Bachmut im Einsatz, hiess es im Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine am Samstag.

«Die VDV haben seit der Invasion viel von ihrem «Elite»-Status verloren», so die Briten. Russische Befehlshaber hätten zwar wohl versucht, einen Teil dieser Truppen als Reserve aufzusparen. Durch deren Einsatz an der Front in Bachmut seien aber nun die gesamten russischen Streitkräfte weniger in der Lage, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Kritik von Präsident Selenskyj am Zustand der Schutzbunker in Kiew hat das Innenministerium weitere Mängel offengelegt.
  • Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben die Zahl der Musterungsstellen zur Anwerbung Freiwilliger für den Kriegseinsatz in der Ukraine ausgeweitet.
  • Wann kommt die lange angekündigte ukrainische Gegenoffensive? Das befeuert seit Wochen Spekulationen. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt nun in einem Interview, die Ukraine sei bereit.
  • In der russischen Region Belgorod kämpfen Sicherheitskräfte weiter gegen schwere Angriffe von ukrainischer Seite.
  • Auch im Osten der Ukraine setzen sich die Gefechte zwischen den Truppen Moskaus und Kiews weiter fort.
  • Einen Überblick über die Ereignisse vom Freitag findest du hier.
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  • 21.51 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

  • 21.30 Uhr

    Russin Andrejewa noch ohne Visum für Wimbledon

    Das russische Tennis-Talent Mirra Andrejewa bangt nach ihrem furiosen Auftritt bei den French Open noch um einen möglichen Start in Wimbledon. Aufgrund ihres Alters sei sie noch bei der Anzahl ihrer Turniere eingeschränkt, «deshalb muss mein nächstes Turnier Wimbledon sein. Ich habe aber noch kein Visum, deshalb muss ich abwarten, ob ich dort teilnehmen kann oder nicht», berichtete die 16-Jährige in Paris.

    Andrejewa hatte bei den French Open für Furore gesorgt und war erst in der dritten Runde in drei Sätzen gegen die amerikanische Vorjahresfinalistin Cori Gauff ausgeschieden. Das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon beginnt in einem Monat. Details zum Status ihres Visums müssten ihr Team und ihre Eltern beantworten, sagte Andrejewa.

    Im Gegensatz zu anderen Sportarten dürfen im Tennis Spielerinnen und Spieler aus Russland und Belarus antreten, weil diese als unabhängig von ihren Staaten gewertet werden. Nach einem Ausschluss im Vorjahr wird dies auch beim Rasen-Klassiker in Wimbledon der Fall sein.

  • 20.03 Uhr

    Innenministerium: Hunderte Bunker in der Ukraine nicht nutzbar

    Nach Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Zustand der Schutzbunker in Kiew hat das Innenministerium weitere Mängel offengelegt. Mehr als 4800 Bunker im Land seien untersucht worden und von diesen seien 252 verschlossen und 893 nicht nutzbar gewesen, hiess es in einer Mitteilung. Das würde bedeuten, dass fast ein Viertel der Luftschutzbunker im Land bei russischen Angriffen wie in der vergangenen Woche keine Zufluchtsmöglichkeit darstellen würden.

    Kritik am Zustand der Bunker war aufgekommen, nachdem eine 33-jährige Frau am Donnerstag während eines russischen Angriffs vor einem verschlossenen Bunker ums Leben kam, weil sie und andere offenbar nicht hineingelangen konnten.

    Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko teilte bei Telegram mit, die Stadtbehörden hätten mehr als tausend Beschwerden über verschlossene, baufällige oder mangelhafte Bunker erhalten. Und das innerhalb nur eines Tages nach Start einer Online-Umfrage. In fast der Hälfte der Beschwerden sei es um verschlossene Bunker gegangen, schrieb Klitschko.

  • 18.40 Uhr

    Russisches Militär baut Musterungspunkte für Krieg aus

    Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben die Zahl der Musterungsstellen zur Anwerbung Freiwilliger für den Kriegseinsatz in der Ukraine ausgeweitet. Es gebe mehr solcher Punkte und mehr Instrukteure, um mit den Kandidaten zu arbeiten, teilte das Ministerium in Moskau mit. So könnten mehr Verträge mit Bürgern für den Kriegsdienst abgeschlossen werden. Die Zahl der Bewerber, die «ihr Leben mit dem Kriegsdienst verbinden wollen», sei in «bedeutendem Masse» gestiegen, hiess es in der Mittelung. Auch in der Hauptstadt Moskau, im Moskauer Gebiet und in der Region Baschkirien sei die Arbeit nun effektiver organisiert.

    Neben dem Verteidigungsministerium werben auch russische private Militärfirmen wie die Wagner-Gruppe des Geschäftsmanns Jewgeni Prigoschin um Freiwillige. Der angebotene Sold von umgerechnet deutlich mehr als 2000 Euro liegt um ein Vielfaches über dem durchschnittlichen Einkommen in Russland. Nach offiziellen Angaben hatten sich in den vergangenen Monaten im Zuge einer Werbekampagne des Verteidigungsministeriums mehr als 100'000 Russen zum Kriegsdienst gemeldet, etwa ein Viertel der geplanten Zahl. Unter der Losung «Gemeinsam zum Sieg» hofft das Ministerium nun auf mehr Zulauf. Zehntausende sind bereits getötet worden in dem Krieg.

    In Russland wächst derweil die öffentliche Kritik an der eigenen Kriegsführung, weil die Truppen Moskaus keine militärischen Erfolge gegen den Widerstand der ukrainischen Streitkräfte vorweisen können. Der prominente Parlamentsabgeordnete Konstantin Satulin von der Regierungspartei Geeintes Russland beklagte bei einer Konferenz zum Thema «Welche Ukraine brauchen wir?» ein Versagen und Fehler Moskaus.

    Die «militärische Spezialoperation» hätte gleich von Anfang als «Krieg» bezeichnet werden müssen, meinte Satulin. Es sei nicht nur eine Fehleinschätzung gewesen, den Krieg innerhalb weniger Tage gewinnen zu können; es sei auch nicht ein einziges vom Kreml ausgegebenes Kriegsziel erreicht worden. Es sei weder eine Entmilitarisierung noch die Neutralität noch ein besserer Schutz der Menschen im Donbass erreicht worden. «In welchem der Punkte haben wir ein Ergebnis erreicht? Nicht in einem», sagte Satulin.

    Solche Aussagen von Abgeordneten sind ungewöhnlich. Allerdings ist Satulin insofern auf Kremllinie, als dass er den Krieg unterstützt. Der Abgeordnete bejahte auch Frage, ob die Ukraine als Staat überleben werde. «Weil unsere Kräfte nicht ausreichen, um das zu verhindern - bei solch einer Unterstützung, die sie erhält», meinte er mit Blick auf die westliche Hilfe für die Ukraine.

  • 17.53 Uhr

    Opec+ berät über Förderstrategie

    Das Ölkartell Opec+ berät am Sonntag in Wien über seine Förderpolitik. Im Vorfeld gab es unterschiedliche Signale zum weiteren Vorgehen. Einerseits wies Saudi-Arabien auf mögliche Überraschungen hin, andererseits deutete Russland an, dass der aktuelle Ölpreis keine weiteren Massnahmen erfordere.

    Mitglieder des Kartells aus insgesamt 23 Staaten hatten Anfang April bereits eine neuerliche Produktionskürzung beschlossen. Bis Ende des Jahres wollen sie die Fördermenge um 1,66 Millionen Barrel (je 159 Liter) am Tag zur Stabilisierung des Ölpreises senken. Energie-Experten gehen davon aus, dass die Kartellmitglieder den aktuellen Produktionskurs am Sonntag bestätigen, aber ihre erhöhte Wachsamkeit unterstreichen.

    Abgesehen von einem kurzen Anstieg im April sinkt der Ölpreis seit rund einem Jahr. Er war durch den russischen Angriffskrieg in die Höhe geschnellt.

    Mitte 2022 kostete ein Barrel Opec-Öl rund 115 Dollar, derzeit sind es etwa 75 Dollar. Die Allianz hat einen weltweiten Marktanteil von etwa 40 Prozent.

  • 16.48 Uhr

    Gouverneur: Zwei weitere Tote bei ukrainischen Luftangriffen in Belgorod

    Bei erneuten Luftangriffen in der an der Grenze zur Ukraine gelegenen russischen Region Belgorod sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Bezirk Schebekino habe seit dem Morgen wieder unter ukrainischem Beschuss gelegen, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram mit.

    Im Dorf Nowaja Tawolschanka sei dadurch eine «ältere Frau» gestorben, im Dorf Besliudowka sei eine andere Frau ihren zahlreichen Verletzungen durch Granatsplitter erlegen. Mindestens zwei weitere Menschen wurden nach Angaben des Gouverneurs verletzt.

    Die im gleichnamigen Bezirk gelegene Stadt Schebekino war den russischen Angaben zufolge in den vergangenen Tagen heftig beschossen worden, hunderte Einwohnerinnen und Einwohner ergriffen daraufhin die Flucht. Am Freitag waren nach einer neuen Bilanz des Gouverneurs durch die Angriffe in der Region Belgorod fünf Menschen getötet worden.

    Am Donnerstag hatte die russische Armee mitgeteilt, unter Einsatz von Artillerie und Kampfjets eine versuchte «Invasion» ukrainischer Einheiten auf dem Landweg nach Belgorod abgewehrt zu haben.

  • 14.57 Uhr

    Selenskyj kondoliert nach Zug-Unglück in Indien

    Der ukrainische Präsident Wolodomir Selenskyj hat dem indischen Premierminister Modi und dem indischen Volk nach dem schweren Zug-Unglück sein Beileid ausgesprochen. «Wir teilen Euren Schmerz», schrieb Selenskyj im sozialen Netzwerk Twitter.

  • 13.46 Uhr

    Wagner-Chef kritisiert «Chaos» im Verteidigungsministerium

    Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat dem Verteidigungsministerium in Moskau angesichts des Dauerfeuers von ukrainischer Seite in der Grenzregion Belgorod Versagen vorgeworfen.

    «Das Ministerium ist nicht in der Lage, etwas zu tun. In dem Ministerium herrscht Chaos», sagte er am Samstag auch mit Blick auf die verfahrene Situation in Russlands Krieg in der Ukraine. Und er kündigte an, notfalls selbst in Belgorod zum Rechten zu schauen. Die ganze Story liest du hier.

  • 12.44 Uhr

    Auch die ukrainische Mafia leidet unter dem Krieg

    Die organisierte Kriminalität in der Ukraine war stets gut vernetzt mit der russischen Mafia. Doch der Krieg hat dieses lukrative Verhältnis gestört. Ein Schmuggler aus Odessa gibt Einblick in die Unterwelt.

    Schlecht fürs Geschäft: Auch die ukrainische Mafia leidet unter dem Krieg

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    Die organisierte Kriminalität in der Ukraine war stets gut vernetzt mit der russischen Mafia. Doch der Krieg hat dieses lukrative Verhältnis gestört. Ein Schmuggler aus Odessa gibt Einblick in die Unterwelt.

    03.06.2023

  • 11.44 Uhr

    Selenskyj: Ukraine bereit für Gegenoffensive

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht das Land bereit für die seit langem angekündigte Gegenoffensive zur Befreiung seiner Gebiete von der russischen Besatzung. «Ich denke, wir sind jetzt bereit dafür», sagte er im Interview mit dem «Wall Street Journal», das die US-Zeitung am Samstag auch als Video auf ihrer Website veröffentlichte.

    Selenskyj sagte zwar, dass die Ukraine gern noch einige Waffen für die Offensive gegen die russische Invasion gehabt hätte. Aber man könne nicht mehr Monate auf deren Lieferung warten.

    «Wir glauben sehr an den Erfolg, ich weiss nicht, wie lange wir Zeit brauchen», sagte er. Zugleich wies der ukrainische Präsident darauf hin, dass es dauern könne und der Preis für den Erfolg hoch sein werde. Seit Monaten wird über den Beginn der Offensive spekuliert, zeitweilig hatte es in Kiew geheissen, die Operation laufe bereits.

    Präsident Selenskyj stand dem «Wall Street Journal» Red und Antwort.
    Präsident Selenskyj stand dem «Wall Street Journal» Red und Antwort.
    Bild: Screenshot WSJ

    Zugleich forderte Selenskyj erneut deutlich mehr US-Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot, in dem Interview nannte er die Zahl 50. Er hatte sich in dieser Woche auch bei zahlreichen Treffen mit westlichen Staats- und Regierungschefs für eine «Patriot»-Koalition zum Schutz des ukrainischen Luftraums ausgesprochen. Die Kosten dürften sich auf umgerechnet Hunderte Millionen Dollar belaufen. Selenskyj sagte, dass die Patriot-Raketen den besten Schutz böten und Russlands Terror stoppen könnten.

    «Heute ist Patriot die einzige Waffe, die in der Lage ist, einige der Raketentypen zu stoppen, die die Russische Föderation gegen unsere Zivilbevölkerung, Schulen, Infrastruktur und Energiesysteme einsetzt», sagte Selenskyj dem «WSJ». «50 Patriot-Batterien, und die Mehrheit der Menschen stirbt nicht.» Aktuell dürfte die Ukraine dem Fernsehsender CNN zufolge zwei Patriot-Systeme im Einsatz haben.

    Lagebild Ukraine Hier könnte die ukrainische Offensive zuschlagen

    Lagebild Ukraine Hier könnte die ukrainische Offensive zuschlagen

    Die lange angekündigte Gegenoffensive der ukrainischen Armee lässt Mitte Mai 2023 auf sich warten: blue News erklärt, welche Gebiete dafür infrage kommen.

    15.05.2023

  • 10.07 Uhr

    Russen müssen Reihen in Bachmut schliessen

    Die russischen Streitkräfte seien weiter daran, ihre Truppen in der Region Bachmut zu verschieben, beobachtet der britische Geheimdienst. Dies sei nötig, weil die privaten Wagner-Söldner sich weitgehend aus der umkämpften Stadt zurückgezogen hätten.

    So träten die russischen Luftlandetruppen in der Region vermehrt in Aktion. Diese Luftlandetruppen seien von ihrem einstigen Elitestatus stark degradiert worden, urteilen die Briten in ihrem täglichen Lagebericht vom Samstag.

    «Die russischen Kommandeure haben jedoch wahrscheinlich versucht, einige dieser immer noch relativ fähigen Einheiten als nicht gebundene Reserve zu behalten.» Dies, weil die russische Armee durch die Verschiebungen nach Bachmut wohl weniger flexibel würden, um auf Veränderungen an anderen Orten zu reagieren. 

  • 9.53 Uhr

    Kanzler Scholz muss seine Ukraine-Politik verteidigen

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz musste sich bei einem Europafest seiner Partei, der SPD, gegen Kritik an der Unterstützung für die Ukraine wehren. 

    Eine Gruppe von Teilnehmenden schrie unter anderem «Kriegstreiber», «Frieden schaffen ohne Waffen», «Hau ab!» und «Wir sind das Volk!».

    «Liebe Schreihälse», rief Scholz am Samstag vor der Stadthalle in Falkensee bei Berlin. Der russische Machthaber Wladimir Putin sei «der Kriegstreiber», «der hier von euch ausgeschrien wird, wenn ihr irgendeinen Verstand in euren Hirnen hättet».

    Der Bundeskanzler machte deutlich, dass er keine Alternative zur Unterstützung für die Ukraine auch mit Waffen wegen des Angriffskriegs Russlands sieht. «Ja, das ist notwendig, wenn ein Land angegriffen wird, dann muss es sich, dann darf es sich verteidigen, was denn sonst?», rief Scholz. «Putin will die Ukraine zerstören!»

    Der Kreml-Chef habe viele Bürgerinnen und Bürger, auch Kinder und alte Menschen, getötet. «Das ist Mord.» Er betonte: «Frieden und Freiheit sind von diesem Angriffskrieg bedroht.»

    «Wenn ein Land angegriffen wird, dann muss es sich, dann darf es sich verteidigen, was denn sonst?»: Bundeskanzler Olaf Scholz.
    «Wenn ein Land angegriffen wird, dann muss es sich, dann darf es sich verteidigen, was denn sonst?»: Bundeskanzler Olaf Scholz.
    Bild: Keystone
  • 9.12 Uhr

    Aeschi will Selenskyj-Ansprache im Bundeshaus verhindern

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird sich im Verlauf der Sommersession an National- und Ständerat in Bern wenden – via Videoansprache. Eine Premiere, die nicht allen Parlamentarier*innen passt. SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi sieht dadurch etwa die Neutralität in Gefahr. Immerhin könnte Selenskyj versuchen, auf das Parlament Einfluss zu nehmen – etwa in der Frage von Waffenliferungen an Kiew.

    Die Büros von National- und Ständerat haben bereits grünes Licht für Selenskyjs Ansprache erteilt. Aeschi findet, darüber müsste das Parlament selbst entscheiden. Den Tamedia-Zeitungen bestätigte er, dass er einen entsprechenden Ordnungsantrag stellen werde.

    Sollte dieser Antrag durchkommen, würden die National- und Ständeräte nächste Woche darüber abstimmen. Die Chancen, dass dies im Sinne Aeschis ausgehe, seien aber gering, räumte er.

    Selenskyjs Rede würde wohl nochmals eine Woche später stattfinden. Laut Bericht werde das Datum unter Verschluss gehalten, es deute aber vieles auf den 15. Juni hin. Die Sommersession dauert bis zum 16. Mai.  

    Die SVP-Fraktion werde grossmehrheitlich der Rede fernbleiben, stellte Aeschi schon einmal in Aussicht.

    SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi stösst sich an der geplanten Rede von Wolodymyr Selenskyj im Bundeshaus.
    SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi stösst sich an der geplanten Rede von Wolodymyr Selenskyj im Bundeshaus.
    Keystone
  • 8.30 Uhr

    Sabotage an Nordstream-Pipelines: Spanische Zeitung kritisiert Geheimniskrämerei

    Die spanische Zeitung «ABC» kritisiert in einem Kommentar am Samstag Geheimniskrämerei um die Frage, wer hinter den Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 stecke:

    «Die bekannten Details einer Razzia in Frankfurt an der Oder stützen die Hypothese, dass die Ukraine hinter der Sabotage der Nord Stream stecken könnte, der Gaspipeline, die Erdgas von Russland nach Deutschland durch die Ostsee liefern sollte. Bisher gab es mehrere Hypothesen, die versuchten, den Anschlag vom 26. September 2022 zu erklären, während die neuen Ermittlungen offenbar Kiew mit der Explosion der Gaspipeline in Verbindung bringen.

    Die Geheimhaltung, unter der die Ermittlungen durchgeführt werden, verhindert, dass bisher jeder Rückschluss auf die Urheberschaft unmöglich ist und auch eine sogenannte (inszenierte) False-Flag-Operation nicht ausgeschlossen werden kann. Aber der strategische Wert der Infrastruktur und die internationalen Interessen, die durch die Sabotage berührt werden, erfordern eine absolut transparente Untersuchung, die die Aufklärung eines Falles ermöglicht, der für die Erklärung des Kriegsverlaufs in der Ukraine von entscheidender Bedeutung sein könnte.»