Grossbritannien – USATrump lobt Brexit-Hardliner in hohen Tönen
SDA
30.5.2019 - 19:16
Kurz vor seinem Staatsbesuch in Grossbritannien hat US-Präsident Donald Trump die beiden Brexit-Hardliner Boris Johnson und Nigel Farage in höchsten Tönen gelobt. Er sei mit beiden befreundet.
Das sagte Trump am Donnerstag in Washington auf die Frage, ob er bei seinem Besuch in England auch Treffen mit Johnson oder Farage plane.
«Das sind zwei sehr gute Kerle, sehr interessante Leute.» Farage habe bei der Europawahl einen grossen Sieg eingefahren. «Ich mag sie», sagte Trump weiter. Er habe aber nicht darüber nachgedacht, die beiden zu unterstützen. Das sei nicht seine Angelegenheit. «Aber ich habe grossen Respekt für diese beiden Männer», betonte er.
Der US-Präsident wird vom 3. bis 5. Juni zu einem Staatsbesuch in Grossbritannien erwartet. Sein Besuch dort ist hoch umstritten. Es wird mit massiven Protesten mit Tausende Demonstranten gerechnet.
Mürrisches Trump-Baby in Windeln
So soll wieder ein Protestballon in Form eines mürrischen Babys in Windeln fliegen. Das etwa sechs Meter hohe «Trump Baby» war schon 2018 beim Besuch des US-Präsidenten zeitweise über dem Parliament Square in Westminster geschwebt. Nun soll es am 3. Juni erneut aufsteigen.
Die Organisatoren sind zuversichtlich, dass sie rechtzeitig eine Genehmigung von Polizei und Stadtverwaltung erhalten werden, wie sie der britischen Nachrichtenagentur PA am Donnerstag berichteten.
Voraussetzung sei aber auch, dass vorher genügend Spenden zusammenkommen. Rrund 34'000 Euro soll über eine Fundraising-Webseite zusammenkommen. Das Geld soll Initiativen zugute kommen, die sich für die Integration von Muslimen, Frauenrechte oder den Klimaschutz einsetzen.
Trump düpierte 2018 Premierministerin May
Im Juli 2018 war Trump bereits zu einem Arbeitsbesuch in Grossbritannien gewesen. Damals düpierte er die britische Premierministerin Theresa May mit einem Interview der Boulevardzeitung «Sun», das während seines Aufenthalts veröffentlicht wurde.
Er warf May darin vor, seine Ratschläge bezüglich des EU-Austritts ignoriert zu haben. Lob hatte Trump damals dagegen für Mays Dauerrivalen Johnson, der nur wenige Tage zuvor aus Protest gegen Mays Brexit-Kurs vom Amt als Aussenminister zurückgetreten war.
Nach einem monatelangen Machtkampf rund um den Brexit hatte May vor einigen Tagen nun selbst ihren Rücktritt angekündigt. Sie gibt am 7. Juni – kurz nach Trumps Besuch – die Führung der britischen Konservativen ab und wird bis Ende Juli auch als Regierungschefin ersetzt. Johnson brachte sich umgehend als möglicher Nachfolger in Stellung und drohte mit einem EU-Austritt ohne Abkommen.
Auch Farage wirbt seit Jahren für einen Austritt Grossbritanniens aus der EU. Seine vor wenigen Wochen gegründete Brexit-Partei war zuletzt der klare Sieger bei der Europawahl in Grossbritannien.
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