Brasilien – USATrump freut Ernennung von Bolsonaros Sohn
SDA
31.7.2019 - 00:08
Die Ernennung des Sohns des rechtspopulistischen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro zum neuen Botschafter in den USA ist nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump eine «tolle» Wahl. Oppositionspolitiker verurteilten den Schritt als Vetternwirtschaft.
Die USA unterhielten sehr gute Beziehungen mit Brasilien, sagte Trump am Dienstag im Weissen Haus. «Ich denke das ist ein grossartige Berufung», sagte er. Der 35-jährige Eduardo Bolsonaro sei «herausragend».
Brasilien hatte Eduardo Bolsonaro vergangene Woche für den Posten in Washington nominiert. Sein Vater, der ultrarechte brasilianische Staatschef, erklärte, Eduardo sei mit den Kindern von Präsident Trump befreundet, spreche Englisch und Spanisch und habe «sehr viel» internationale Erfahrung.
Bolsonaros Vorschlag hat in Brasilien für Diskussionen gesorgt. Die Idee widerspricht dem Wahlkampfversprechen des Präsidenten, Vetternwirtschaft und andere Aspekte der Korruption in dem südamerikanischen Land zu bekämpfen.
Trump: «Kein Nepotismus»
Präsident Trump sieht in einer möglichen Ernennung des bisherigen Parlamentsabgeordneten Eduardo Bolsonaro allerdings kein Problem. «Ich denke nicht, dass das Nepotismus ist», sagte er. Auch Trump hat engen Familienmitgliedern wie seiner Tochter Ivanka und seinem Schwiegersohn Jared Kushner prominente Jobs in seiner Regierung gegeben.
Der jüngere Bolsonaro war bislang Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im Unterhaus des brasilianischen Parlaments. Er war vor wenigen Wochen 35 Jahre alt geworden und erreichte damit das gesetzliche Mindestalter für brasilianische Botschafter.
Jurist und Ultranationalist
Schon während des Präsidentschaftswahlkampfes in Brasilien und in den ersten Monaten seines Vaters als Staatschef diente Eduardo diesem als diplomatischer Berater. Er begleitete den Präsidenten bei mehreren Auslandsreisen und auch bei dessen Washington-Besuch im März. Dort war Eduardo Bolsonaro der einzige brasilianische Vertreter bei einem privaten Treffen seines Vaters mit Trump im Oval Office des Weissen Hauses.
Der studierte Jurist hat sich zudem der Bewegung The Movement des US-Ultranationalisten und einstigen Trump-Vertrauten Steve Bannon angeschlossen. Als Brasilien-Chef der rechtsextremen Bewegung vertritt er darin ganz Lateinamerika.
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