Ukraine-Übersicht Russland führt Moskauer Zeit in Cherson ein +++ Rund 30’000  russische Soldaten seit Kriegsbeginn gefallen

Red./Agenturen

28.5.2022

Gouverneur von Luhansk: Rund 10'000 russische Soldaten in der Region

Gouverneur von Luhansk: Rund 10'000 russische Soldaten in der Region

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die derzeitige Lage seiner Truppen im Donbass als sehr schwierig.

28.05.2022

Russland soll Wohngebiete angegriffen haben. Der ukrainische Präsident Selenskyj spricht von einer schwierigen Lage im Donbass. Sein Unterhändler glaubt nicht mehr an eine Verhandlungslösung mit Moskau. Die Entwicklungen im Ticker. 

Red./Agenturen

28.5.2022

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben die strategisch wichtige Kleinstadt Lyman im ostukrainischen Donbass-Gebiet erobert.

Das russische Verteidigungsministerium meldete am Samstag die vollständige «Befreiung» der Stadt durch Einheiten der selbst ernannten Donezker Volksrepublik und der russischen Streitkräfte. Auch der ukrainische Generalstab gestand am Samstag indirekt den Fall der Stadt ein.

Der 20’000-Einwohner-Ort Lyman in der von den prorussischen Separatisten beanspruchten Region Donezk ist als Eisenbahnknoten und Strassenverbindung zu den nahegelegenen Ballungsräumen Sjewjerodonezk – Lyssytschansk und Slowjansk – Kramatorsk wichtig. Letzteres Areal gilt als eines der Zentren des Donbass sowie der ukrainischen Armeeeinheiten im Osten des Landes. Die ukrainische Armee steht fast überall im äussersten Osten ihrer Front gegen die russischen Invasionstruppen stark unter Druck.

Scholz und Macron telefonieren mit Putin

Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei einem Telefonat mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron vor der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine gewarnt. Das berge das Risiko einer weiteren Destabilisierung der Lage und der Verschärfung der humanitären Krise, sagte Putin einer am Samstag vom Kreml veröffentlichten Mitteilung zufolge. Scholz und Macron forderten in dem 80-minütigen Gespräch erneut ein Ende des Krieges, wie der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, mitteilte.

«Der Bundeskanzler und der französische Präsident drängten dabei auf einen sofortigen Waffenstillstand und einen Rückzug der russischen Truppen», teilte Hebestreit mit. «Sie riefen den russischen Präsidenten zu ernsthaften direkten Verhandlungen mit dem ukrainischen Präsidenten und einer diplomatischen Lösung des Konflikts auf.» Ausführlich sei es bei den Telefonat auch um die Lebensmittelsicherheit in der Welt gegangen, teilte der Kreml mit. Scholz und Macron beklagten nach Angaben der Bundesregierung die gespannte Lage auf dem globalen Lebensmittelmarkt.

Selenskyj: Die Lage ist sehr schwierig

Selenskyj bezeichnete die Lage im Donbass angesichts russischer Angriffe als sehr schwierig. Moskau setze dort ein Maximum an Artillerie und Reserven ein, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Die ukrainische Armee verteidige das Land mit allen derzeit verfügbaren Ressourcen. «Wir tun alles, um die Armee zu stärken», versicherte der Präsident. Was die derzeit heftig umkämpften Orte im Donbass angeht, zeigte sich Selenskyj kämpferisch. «Wenn die Okkupanten denken, dass Lyman und Sjewjerodonezk ihnen gehören werden, irren sie sich. Der Donbass wird ukrainisch sein.» Wenn Russland Zerstörung und Leid bringe, werde die Ukraine jeden Ort wiederherstellen. Dort werde nur die ukrainische Fahne wehen – und keine andere, betonte Selenskyj.

Cherson schliesst Grenze zu ukrainisch kontrolliertem Gebiet

Das von russischen Truppen besetzte Gebiet Cherson im Süden der Ukraine hat die Grenze Richtung Norden für Flüchtlinge geschlossen. «Der Grenzübergang in Richtung der Gebiete Mykolajiw und Dnipropetrowsk ist angesichts des systematischen Beschusses vonseiten ukrainischer Kämpfer sehr gefährlich», erklärte der Vizechef der prorussischen Militärverwaltung, Kirill Stremoussow. Ausreisen aus dem Gebiet Cherson seien stattdessen über die Halbinsel Krim oder den russisch kontrollierten Teil des Gebiets Saporischschja möglich.

Die neue Verwaltung hat zahlreiche Initiativen unternommen, das Gebiet Cherson von der Ukraine abzuschneiden und an Russland anzubinden. So wurde die russische Landeswährung Rubel eingeführt, die Administration hat die Ausgabe russischer Pässe gefordert und den Eintritt des Gebiets in die Russische Föderation – selbst ohne vorheriges Referendum.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste im Überblick

  • Die ukrainischen Streitkräfte haben Antischiffsraketen aus Dänemark und Panzerhaubitzen aus den USA erhalten.
  • Das von russischen Truppen besetzte Gebiet Cherson im Süden der Ukraine hat die Grenze Richtung Norden für Flüchtlinge geschlossen.
  • Das russische Militär hat nach eigenen Angaben die vollständige Kontrolle über die strategisch wichtige Kleinstadt Lyman im ostukrainischen Donbass-Gebiet erlangt.
  • Angesichts der russischen Offensive im Donbass hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von einer sehr schwierigen Lage gesprochen. 
  • Bei russischen Angriffen im Donbass wurden laut ukrainischen Angaben mehrere Zivilisten getötet und verwundet. 
  • Russlands rechnet mit hohen Mehreinnahmen aus Gas- und Ölexporten – und will diese auch in den Krieg in der Ukraine stecken.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am Samstag

  • 21.35 Uhr

    Ukraine: Russland-Sanktionen nicht ursächlich für Nahrungsmittelkrise

    Die Ukraine hat Russland erneut mit Nachdruck widersprochen, dass westliche Strafmassnahmen gegen Moskau der Grund für die aktuelle mangelnde Lebensmittelsicherheit in der Welt seien. «Sanktionen gegen Russland haben nichts mit der sich abzeichnenden globalen Nahrungsmittelkrise zu tun», teilte der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba am Samstag per Twitter mit.

    «Der einzige Grund für Engpässe, steigende Preise und drohenden Hunger ist, dass das russische Militär 22 Millionen Tonnen ukrainischer Lebensmittelexporte in unseren Seehäfen physisch blockiert», betonte Kuleba. Der Westen müsse Russland mit Druck dazu bringen, die Blockade zu beenden.

  • 21.17 Uhr

    Russland meldet erneuten Test von Hyperschallrakete Zircon

    Die russische Marine hat am Samstag einen weiteren Test der Hyperschallrakete Zircon durchgeführt. Es handelte sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs um eine Demonstration der Fähigkeit des russischen Militärs, Ziele in grosser Entfernung zu treffen.

    Das Verteidigungsministerium erklärte, der Marschflugkörper sei von der Fregatte «Admiral Gorschkow» in der Barentssee gestartet worden und habe erfolgreich ein Ziel im Weissen Meer, etwa 1000 Kilometer entfernt, getroffen. Es hatte bereits eine Reihe von Tests der Zircon gegeben. Die Waffe soll in diesem Jahr offiziell in Betrieb gehen.

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat erklärt, die Zircon sei in der Lage, neunfache Schallgeschwindigkeit zu erreichen, bei einer Reichweite von 1000 Kilometern. Putin hat betont, das Waffensystem werde die Fähigkeiten des russischen Militärs signifikant steigern.

    Vertreter Russlands haben behauptet, es sei unmöglich, die Zircon mit bestehenden Raketenabwehrsystemen abzufangen. Putin, der den Westen vor einer Einmischung in der Ukraine gewarnt hat, hat in der Vergangenheit auch davor gewarnt, dass mit der Zircon ausgestattete russische Kriegsschiffe Russland in die Lage versetzen könnten, «Entscheidungszentren» innerhalb von Minuten anzugreifen.

  • 21.01 Uhr

    Ukraine: Russland stiehlt Metall aus Mariupol

    Die Ukraine beschuldigt Russland, Metall aus Mariupol zu stehlen und ausser Landes zu bringen. Wie die ukrainische Menschenrechtsbeauftrage Lyudmyla Denisova in einem Interview auf dem Portal «Kyiv Independent» sagt, habe Russland damit begonnen, Metall abzutransportieren und bereits 3000 Tonnen ins russische Rostow am Don verschifft. Vor der Besetzung Mariupols wären rund 200’000 Tonnen an Metall und Gusseisen im Hafen eingelagert gewesen.

  • 19.27 Uhr

    Bericht: Moskauer Zeit in russisch kontrollierten Teilen Chersons

    In von Russland eingenommenen Städten in der Ukraine wird nach ukrainischen Behördenangaben teils die Anbindung an Russland vorangetrieben. Vom Kreml installierte Vertreter hätten mit der Ausstrahlung russischer Nachrichtensendungen begonnen, russische Schullehrpläne würden eingeführt und es würden andere Schritte unternommen, um Gebiete zu annektieren, hiess es. Die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti zitierte den von Russland eingesetzten stellvertretenden Verwaltungschef Kirill Stremoussow in der ukrainischen Region Cherson am Samstag damit, dass dort die Moskauer Zeit eingeführt worden sei.

    Russische Soldaten bewachen ein Gelände in Cherson, das von ausländischen Journalisten besucht wird.
    Russische Soldaten bewachen ein Gelände in Cherson, das von ausländischen Journalisten besucht wird.
    Archivbild: Uncredited/AP/dpa
  • 19.05 Uhr

    Flüchtlinge aus Lyssytschansk berichten von schwerem Beschuss

    Flüchtlinge aus Lyssytschansk haben ihr Überleben in der von Russland angegriffenen ukrainischen Stadt in der Region Luhansk im Donbass beschrieben. Sie schilderten verstärkten Beschuss, insbesondere in der zurückliegenden Woche. Es sei unmöglich gewesen, die Schutzräume in den Kellern zu verlassen.

    Janna Skakowa erklärte, sie sei am Freitag mit ihren beiden Söhnen, einer 18 Monate und einer vier Jahre alt, aus der Stadt geflüchtet. Sie weinte, während sie in einem Zug in Richtung des Westens der Ukraine sass. Sie sagte, ihr Mann sei zurückgeblieben, um sich um das Haus zu kümmern und die Tiere zu versorgen. «Es ist zu gefährlich, jetzt dort zu bleiben», sagte sie und wischte ihre Tränen beiseite.

    Die Kämpfe um Lyssytschansk und das nahe gelegene Sjewjerodonezk dauerten am Samstag an. Die beiden benachbarten Städte sind die letzten beiden grösseren Gebiete in der Region Luhansk, die noch von ukrainischen Kräften kontrolliert werden.

    Die Kämpfe in der Ukraine gehen weiter, vor allem im Donbass ist die Lage sehr schwierig.
    Die Kämpfe in der Ukraine gehen weiter, vor allem im Donbass ist die Lage sehr schwierig.
    Bild: Rick Mave/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
  • 17.31 Uhr

    Johnson will Lösung für Getreide-Blockade suchen

    Der britische Premierminister Boris Johnson sicherte dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in einem Telefonat am Samstag zu, mit westlichen Partnern nach Lösungen zu suchen, um gegen die russische Exportblockade von Getreide aus der Ukraine vorzugehen und damit eine globale Hungersnot abzuwenden. Johnson und Selenskyj seien sich einig, dass Russland diese Blockade aufgeben und sichere Schiffsrouten gewährleisten müsse, hiess es aus der Downing Street.

    Weil das Getreide aktuell nicht exportiert werden kann, stehen vor allem ärmere Importländer etwa in Afrika vor einer grossen Lebensmittelkrise. Putin hatte am Donnerstag mit Draghi telefoniert und dabei gefordert, dass der Westen seine Sanktionen gegen Russland aufhebe. Dann sei Moskau auch bereit, Schiffe mit Getreide und Dünger aus den Häfen am Schwarzen Meer wieder passieren zu lassen.

    Angesichts der Knappheit von Kraftstoffen in der Ukraine habe er sich mit Johnson auch über die Energielieferungen unterhalten, teilte Selenskyj mit. Viele Ukrainer klagen seit Wochen, dass es an den Tankstellen kein Benzin mehr gibt.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hat mit dem britischen Premier-Minister Boris Johnson zum gemeinsamen Kampf gegen die weltweite Lebensmittelkrise aufgefordert. 
    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hat mit dem britischen Premier-Minister Boris Johnson zum gemeinsamen Kampf gegen die weltweite Lebensmittelkrise aufgefordert. 
    Bild: Keystone
  • 15.55 Uhr

    Rund 30’000 tote russische Soldaten seit Kriegsbeginn

    Laut dem ukrainische Onlinemedium «The Kyiv Independent» hat Russland seit Kriegsbeginn unter anderem 1322 Panzer und 206 Militärflugzeuge verloren.

    Der ukrainische Generalstab berichtet, dass Russland mittlerweile rund 30’000 Soldaten im Ukraine-Krieg verloren habe.

  • 15.31 Uhr

    Scholz und Macron sprechen mit Putin und fordern Ende des Krieges

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei einem Telefonat mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) und mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron vor der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine gewarnt. Das berge das Risiko einer weiteren Destabilisierung der Lage und der Verschärfung der humanitären Krise, sagte Putin einer in Moskau am Samstag vom Kreml veröffentlichten Mitteilung zufolge. Scholz und Macron forderten in dem 80-minütigen Gespräch erneut ein Ende des Krieges, wie der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, mitteilte.

    «Der Bundeskanzler und der französische Präsident drängten dabei auf einen sofortigen Waffenstillstand und einen Rückzug der russischen Truppen», teilte Hebestreit mit. «Sie riefen den russischen Präsidenten zu ernsthaften direkten Verhandlungen mit dem ukrainischen Präsidenten und einer diplomatischen Lösung des Konflikts auf.» Putin betonte laut Kreml die Bereitschaft Moskaus, die «durch die Schuld Kiews» eingefrorenen Verhandlungen über eine Lösung des Konflikts wieder aufzunehmen.

    Ausführlich sei es bei den Telefonat auch um die Lebensmittelsicherheit in der Welt gegangen, teilte der Kreml mit. Der Westen, darunter Deutschland und Frankreich, fordert von Russland, die Blockade der ukrainischen Häfen im Schwarzen Meer zu beenden, damit das Land wieder Weizen exportieren könne. Putin machte einmal mehr die «fehlerhafte Wirtschafts- und Finanzpolitik der westlichen Staaten» sowie die «antirussischen Sanktionen» für die Probleme verantwortlich. Die Bundesregierung weist stets darauf hin, dass es keine Sanktionen gegen Lebensmittel gebe. Die Ukraine hat Russland Erpressung vorgeworfen, den Kampf gegen den Hunger in der Welt mit der Sanktionsfrage zu verbinden.

  • 14.49 Uhr

    Kommunistischer Abgeordneter fordert Stopp des Krieges in der Ukraine

    Ein Abgeordneter der Kommunistischen Partei Russlands ist von der Parteilinie abgewichen und hat den Angriffskrieg gegen die Ukraine kritisiert. Russland solle den Krieg beenden und seine Truppen zurückziehen, sagte Leonid Wasjukewitsch im Regionalparlament von Primorje im Fernen Osten Russlands am Freitag. «Wir begreifen, dass wir mehr Waisenkinder in unserem Land haben werden, wenn wir die Militäroperation nicht stoppen.» Sein an Präsident Wladimir Putin gerichteter Kommentar wurde in einem Video über Telegram verbreitet.

    Ein weiterer Abgeordneter schloss sich Wasjukewitsch an. Der Parlamentspräsident sprach anschliessend von einer politischen Provokation, die die Mehrheit im Parlament nicht unterstütze.

    Die russische Regierung will ihren Krieg ausschliesslich als militärische Spezialoperation verstanden wissen und hat schwere Strafen für davon abweichende Darstellungen in der Öffentlichkeit verhängt.

    Ein Abgeordneter in Russland kritisiert Präsident Wladimir Putin. 
    Ein Abgeordneter in Russland kritisiert Präsident Wladimir Putin. 
    Bild: Mikhail Metzel/Pool Sputnik Kremlin/dpa
  • 14.13 Uhr

    Ukraine hat neue Waffen erhalten

    Die ukrainischen Streitkräfte haben Antischiffsraketen aus Dänemark und Panzerhaubitzen aus den USA erhalten. Das berichtete der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow laut dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» auf Facebook. Demnach erklärte Resnikow: «Die Küstenverteidigung unseres Landes wird mit Harpoon-Raketen gestärkt». Die Waffenlieferung sei Teil eines neuen Pakets, auf das sich die internationalen Unterstützer geeinigt hätten

    Laut dem «Spiegel» können die Antischiffsraketen vom Typ Harpoon von Land aus abgefeuert werden und Schiffe in einer Entfernung von mehr als 124 Kilometern treffen. Ebenfalls erhalten hat die Ukraine demnach US-Panzerhaubitzen vom Typ M109, mit denen sich weit entfernte Ziele beschiessen liessen.

    Von einem US-Kriegsschiff wird eine Antischiffsraketen vom Typ Harpoon abgefeuert. (Archiv)
    Von einem US-Kriegsschiff wird eine Antischiffsraketen vom Typ Harpoon abgefeuert. (Archiv)
    Bild: U.S. Navy/Public Domain
  • 13.55 Uhr

    Poroschenko nach eigenen Angaben an Ausreise aus der Ukraine gehindert

    Dem früheren ukrainischen Präsident Petro Poroschenko ist nach eigenen Angaben die Ausreise für einen Besuch in Litauen verweigert worden. Trotz einer offiziellen Reisegenehmigung sei ihm der Grenzübertritt verweigert worden, teilte sein Pressedienst am Samstag mit.

    Poroschenko wollte demnach in Vilnius als Mitglied der ukrainischen Delegation an der Frühjahrstagung der Parlamentarischen Versammlung der Nato teilnehmen. Zudem waren Treffen mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Neuseda und einer Gruppe europäischer Abgeordneter vorgesehen.

    Die Behörden in Kiew könnten mit ihrer Entscheidung den in Kriegszeiten geltenden «politischen Waffenstillstand» gebrochen haben, der einer der «Pfeiler der nationalen Einheit angesichts der russischen Aggression» sei, hiess es in der Mitteilung des Pressedienstes des Ex-Präsidenten.

  • 13.18 Uhr

    Moskau warnt Westen vor Lieferung weitreichender Raketen an Kiew

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat westliche Staaten vor der Lieferung weitreichender Raketen an die Ukraine gewarnt. Geschosse, mit denen die Ukraine Russland erreichen könne, wären der bislang «gravierendste Schritt hin zu einer inakzeptablen Eskalation», sagte Lawrow am Freitag in einem Interview mit der arabisch-sprachigen Ausgabe des staatlichen Fernsehsenders RT.

    Die ukrainische Regierung hat angesichts des Vormarschs russischer Kräfte im Osten des Landes die Lieferung schwerer Waffen gefordert. «Ohne Geschütze, ohne Mehrfachraketenwerfersysteme werden wir nicht in der Lage sein, sie zurückzudrängen», sagte der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba. Medienberichten zufolge möchte die Ukraine das sogenannte Himars-System mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern bekommen.

  • 11.46 Uhr

    Fluchtroute aus Cherson geschlossen

    Das von russischen Truppen besetzte Gebiet Cherson im Süden der Ukraine hat die Grenze Richtung Norden für Flüchtlinge geschlossen. «Der Grenzübergang in Richtung der Gebiete Mykolajiw und Dnipropetrowsk ist angesichts des systematischen Beschusses vonseiten ukrainischer Kämpfer sehr gefährlich», erklärte der Vizechef der prorussischen Militärverwaltung, Kirill Stremoussow zur Begründung der Entscheidung. Ausreisen aus dem Gebiet Cherson seien stattdessen über die Halbinsel Krim oder den russisch kontrollierten Teil des Gebiets Saporischschja möglich.

    Die neue Verwaltung hat zahlreiche Initiativen unternommen, das Gebiet Cherson von der Ukraine abzuschneiden und an Russland anzubinden. So wurde die russische Landeswährung Rubel eingeführt, die Administration hat die Ausgabe russischer Pässe gefordert und den Eintritt des Gebiets in die Russische Föderation - selbst ohne vorheriges Referendum. Auf die letzte Initiative reagierte selbst Moskau zurückhaltend. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, die Menschen in der Region müssten selbst über ihr Schicksal entscheiden.

    Die Schliessung der Grenzen könnte dazu dienen, den Flüchtlingsstrom in ukrainisch besetzte Gebiete zu unterbinden. Nach Schätzungen der ukrainischen Gebietsverwaltung hat die Stadt Cherson seit ihrer Besatzung rund die Hälfte ihrer Bevölkerung verloren. Aus dem gleichnamigen Gebiet sei ein Fünftel der Bevölkerung geflohen, hatte Anfang Mai die ukrainische Gebietsverwaltung erklärt.

    Russische Soldaten in Cherson am 20. Mai 2022. 
    Russische Soldaten in Cherson am 20. Mai 2022. 
    Bild: Keystone
  • 11.35 Uhr 

    Moskau meldet erneut «erfolgreichen» Test von Hyperschall-Rakete

    Inmitten seiner verstärkten Militäroffensive in der Ukraine hat Russland nach eigenen Angaben erneut eine Hyperschall-Rakete getestet. Die Rakete vom Typ Zirkon sei von einer Fregatte in der Barentssee in Richtung eines Ziels im Weissen Meer in der Arktis abgefeuert worden, teilte das Verteidigungsministerium am Samstag in Moskau mit. Das Ziel in einer Entfernung von rund tausend Kilometern «wurde mit Erfolg anvisiert».

    Russland hatte erstmals im Oktober 2020 eine Zirkon-Rakete getestet, seitdem folgten mehrere weitere Versuche. Im März hatte Moskau verkündet, dass es Hyperschall-Raketen vom Typ Kinschal im Westen der Ukraine eingesetzt habe. Ihr Einsatz war nach Angaben der staatlichen Agentur RIA Nowosti ein Novum, zuvor waren lediglich Tests erfolgt.

    Zirkon und Kinschal gehören zu einer neuen von Russland entwickelten Waffengattung, die Staatschef Wladimir Putin als unbesiegbar bezeichnet hatte.

  • 11.13 Uhr

    Moskau meldet Eroberung der strategisch wichtigen Kleinstadt Lyman

    Das russische Militär hat nach eigenen Angaben die vollständige Kontrolle über die strategisch wichtige Kleinstadt Lyman im ostukrainischen Donbass-Gebiet erlangt. «Durch das gemeinsame Vorgehen von Einheiten der Donezker Volksrepublik und der russischen Streitkräfte wurde die Stadt Krasny Liman vollständig von ukrainischen Nationalisten befreit», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag. Krasny Liman ist die noch aus sowjetischer Zeit stammende Bezeichnung für Lyman.

    Die mit Moskau verbündeten Separatisten hatten die Eroberung schon am Freitag vermeldet. Am Samstag hatte auch der ukrainische Generalstab indirekt den Fall der Kleinstadt eingestanden. Lyman ist als Eisenbahnknoten und Strassenverbindung zu den Ballungsräumen Sjewjerodonezk - Lyssytschansk im Osten und Slowjansk - Kramatorsk im Südwesten strategisch wichtig.

    Konaschenkow berichtete zudem von schweren Luft- und Raketenangriffen gegen die Städte Bachmut und Soledar im Gebiet Donezk. Getroffen worden seien unter anderem Gefechtsstände und Munitionsdepots. Die ukrainischen Verluste allein durch die Luftwaffe bezifferte der russische Armeesprecher auf 260 Soldaten.

    Ein Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt beschädigte Gebäude  in Lyman am 25. Mai 2022. 
    Ein Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt beschädigte Gebäude  in Lyman am 25. Mai 2022. 
    Bild: Keystone
  • 10.44 Uhr

    Kiews Verhandlungsführer: Einigung mit Russland wäre «keinen Penny wert»

    Der ukrainische Verhandlungsführer und Präsidenten-Berater Mykhailo Podolyak glaubt nicht an eine Verhandlungslösung mit Russland. Moskau könne nicht vertraut werden, man könne Russland nur Gewalt stoppen, erklärte Podolyak am Samstag laut der Nachrichtenagentur Reuters. «Eine Einigung mit Russland ist keinen müden Penny wert», schrieb Pdolyak demnach auf dem Messenger-Dienst Telegram. Er stellte hier die Frage: «Kann man mit einem Land verhandeln, das immer zynisch und propagandistisch lügt?»

    Die letzten persönlichen Verhandlungen fanden laut Reuters am 29. März statt. Der Kreml erklärte Anfang des Monats, die Ukraine zeige keine Bereitschaft, die Friedensgespräche fortzusetzen. Beamte in Kiew machten unterdessen Russland für den mangelnden Fortschritt verantwortlich.

    Der ukrainische Verhandlungsführer Mykhailo Podolyak (2. von rechts) spricht am 29. März zu den Medien. (Archiv)
    Der ukrainische Verhandlungsführer Mykhailo Podolyak (2. von rechts) spricht am 29. März zu den Medien. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 10.09 Uhr

    London: Russen dürften sich auf Lyman als Knotenpunkt konzentrieren

    Nach Einschätzung britischer Geheimdienste dürften sich die russischen Streitkräfte in der Ukraine in den kommenden Tagen auf die Kleinstadt Lyman als Knotenpunkt konzentrieren. Die Stadt in der ostukrainischen Region Donezk sei Stand Freitag mutmasslich bereits zu grossen Teilen unter Kontrolle der Russen, hiess es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums am Samstag.

    Mit einem grossen Bahnknotenpunkt und Zugang zu wichtigen Strassen- und Eisenbahnbrücken über den Fluss Siwerskyj Donez habe Lyman eine grosse strategische Bedeutung, auch für Russlands weiteren Vormarsch im Donbass. Sollte es Moskau gelingen, die Stadt sowie die Region um die Grossstadt Sjewjerodonezk unter seine Kontrolle zu bringen, werde der Kreml dies seinen Bürgern als wichtigen politischen Erfolg verkaufen, schreiben die Briten.

    Schon seit Beginn des Krieges veröffentlicht die britische Regierung in ungewöhnlich offener Art und Weise regelmässig Geheimdienstinformationen zum Verlauf des Angriffskriegs. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

  • 9.54 Uhr 

    Europol besorgt über Verbleib von Waffen nach Ukraine-Krieg

    Die europäische Polizeibehörde Europol ist besorgt über den Verbleib der Waffen, die aus der EU in die Ukraine gelieferten werden. «Irgendwann ist der Krieg vorbei. Wir wollen eine Situation verhindern wie vor 30 Jahren im Balkankrieg», sagte Europol-Direktorin Catherine De Bolle der «Welt am Sonntag». «Die Waffen aus diesem Krieg werden noch heute von kriminellen Gruppen genutzt.»

    Europol plant daher, eine internationale Arbeitsgruppe einzurichten, um Strategien für einen Umgang mit der Situation zu entwickeln. Europol beobachte zudem verdeckte Aus- und Einreiseaktivitäten bekannter terroristischer und gewaltbereiter Extremisten zwischen der Ukraine und der EU.

    «Die Situation ist hochdynamisch und fragmentiert, und wir erhalten unterschiedliche Zahlen von unseren europäischen Partnern», sagte De Bolle. Die in die Ukraine Ausreisenden seien «eine nicht homogene Gruppe», die sich «bezüglich ihrer Erfahrungen und Ideologien» unterscheide. Auch ernüchterte Rückkehrer, die der Brutalität der Kriegswirklichkeit nicht gewachsen seien, würden beobachtet.

  • 9.29 Uhr 

    USA wollen türkische Bedenken gegen Nato-Erweiterung bald ausräumen

    US-Aussenminister Antony Blinken hat sich optimistisch gezeigt, dass die türkischen Einwände gegen einen Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens schnell ausgeräumt werden können. Er gehe davon aus, dass die Bedenken der Türkei berücksichtigt werden können, sagte Blinken am Freitag nach einem Treffen mit seinem finnischen Kollegen Pekka Haavisto. Dies könne möglicherweise bis zum Nato-Gipfel Ende Juni geschehen.

    Blinken betonte, die USA unterstützten den Beitrittswunsch. «Wir freuen uns darauf, Finnland und Schweden bald unsere Verbündeten nennen zu können», sagte er.

    Beide Staaten brauchen für ihren Beitritt die Zustimmung aller derzeitigen Mitglieder. Die Türkei sperrt sich derzeit und hat Finnland und Schweden vorgeworfen, Kurden finanziell und mit Waffen zu unterstützen, die die Regierung in Ankara als Terroristen betrachtet. Ausserdem hätten beide Staaten Waffenlieferungen an die Türkei beschränkt. Aussenminister Mevlüt Cavusoglu forderte konkrete Schritte der Beitrittskandidaten.

    Haavisto sagte in Washington, Finnland und Schweden hätten gute Verhandlungen mit der Türkei geführt. Diese sollten mit dem Ziel fortgesetzt werden, bis Ende Juni eine Lösung zu finden. Er halte die Probleme für lösbar. «Wir hoffen, dass vor dem Nato-Gipfel einige Ergebnisse erreicht werden können», sagte er,

  • 9.04 Uhr

    Kiew räumt Rückschlag in wichtiger Stadt Lyman ein

    Das ukrainische Militär hat einen Rückschlag im Kampf um die strategisch wichtige Stadt Lyman im Donbass eingeräumt. Der Feind «versucht sich im Raum Lyman festzusetzen», und beschiesse bereits Ortschaften ausserhalb der Stadt, heisst es im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs am Samstag. Am Vortag hatte der Generalstab noch von Kämpfen in Lyman berichtet und mitgeteilt, die russischen Truppen versuchten, die ukrainischen Verteidiger aus der Stadt zu drängen. Die prorussischen Separatisten hatten am Freitag die Eroberung Lymans gemeldet.

    Nun teilte der Generalstab mit, dass die russischen Truppen die Ortschaften Oserne und Dibrowa mit Granat- und Raketenwerfern beschiessen. Beide Dörfer liegen südöstlich von Lyman. Das deutet darauf hin, dass die Front nun südlich der Stadt verläuft. Das russische Militär hatte Lyman von Norden her angegriffen. Die Stadt liegt strategisch wichtig an einer Kreuzung, von wo aus sowohl der Ballungsraum um die Grossstädte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk als auch der Ballungsraum um Slowjansk und Kramatorsk attackiert werden kann.

    Ukrainische Soldaten bereiten sich am 27. Mai 2022 mit einem gepanzerten Fahrzeug mit aufmontierten Maschinengewehren in Lyssytschansk auf den Einsatz an der Front vor. Lyssytschansk ist eine langgestreckte Stadt am hohen rechten Ufer des Donez in der Region Luhansk.
    Ukrainische Soldaten bereiten sich am 27. Mai 2022 mit einem gepanzerten Fahrzeug mit aufmontierten Maschinengewehren in Lyssytschansk auf den Einsatz an der Front vor. Lyssytschansk ist eine langgestreckte Stadt am hohen rechten Ufer des Donez in der Region Luhansk.
    Bild: dpa
  • 8.23 Uhr

    Chodorkowski drängt Westen zu Lieferung schwerer Waffen

    Der Kremlkritiker Michail Chodorkowski drängt den Westen zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. «Wenn den Ukrainern die Waffen, die sie anfordern, nicht geliefert werden, wird es bald wieder zu Kämpfen um Kiew kommen», sagte der 58-Jährige der «Bild» (Samstag). Er denke, westliche Politiker hätten vor allem Angst vor dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Sie glauben, sich nicht in einem Krieg zu befinden. Deswegen glauben sie auch, dass die Lieferung bestimmter Waffen zu einer Eskalation führen oder sie zu einer Kriegspartei machen könnte.

    Chodorkowski bezeichnete dies als «sehr dumme Haltung», da sich westliche Politiker und Länder aus Putins Sicht bereits im Krieg mit Russland befänden. Auf die Frage, ob der Krieg Putins Regierung stärken oder schwächen werde, antwortete er: «Das hängt davon ab, wie dieser Krieg enden wird. Wenn Putin den Krieg nicht gewinnt, wird das Regime geschwächt sein.» Anfangs habe Putin verkündet, sein Ziel sei die «Entnazifizierung» der Ukraine und die Einnahme von Kiew. «Wenn er also Kiew nicht erobern kann, hat er den Krieg bereits nicht gewonnen. Das Problem besteht darin: Wenn er einen Teil der Ukraine erobert, wird der Krieg nur für bestimmte Zeit aufhören – und zwar nicht lange.»

    Der russische Regimekritiker Michail Chodorkowski fordert für die Ukraine schwere Waffen aus dem Westen. (Archiv)
    Der russische Regimekritiker Michail Chodorkowski fordert für die Ukraine schwere Waffen aus dem Westen. (Archiv)
    Bernd von Jutrczenka/dpa
  • 4.12 Uhr 

    Selenskyj nennt Lage im Donbass sehr schwierig

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Lage im umkämpften Donbass angesichts russischer Angriffe als sehr schwierig bezeichnet. Moskau setze dort ein Maximum an Artillerie und Reserven ein, sagte Selenskyj am Freitag in seiner abendlichen Videoansprache. Es gebe Raketen- und Luftangriffe. Die ukrainische Armee verteidige das Land mit allen derzeit verfügbaren Ressourcen. «Wir tun alles, um die Armee zu stärken», versicherte der Präsident.

    Was die derzeit heftig umkämpften Orte im Donbass angeht, zeigte sich Selenskyj kämpferisch. «Wenn die Okkupanten denken, dass Lyman und Sjewjerodonezk ihnen gehören werden, irren sie sich. Der Donbass wird ukrainisch sein.» Wenn Russland Zerstörung und Leid bringe, werde die Ukraine jeden Ort wiederherstellen. Dort werde nur die ukrainische Fahne wehen - und keine andere, betonte Selenskyj.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Archiv)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Archiv)
    Ukraine Presidency/Ukraine Presi/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa
  • 2.31 Uhr 

    Russlands rechnet mit hohen Mehreinnahmen aus Gas- und Ölexporten

    Russland rechnet in diesem Jahr mit zusätzlichen Einnahmen in Höhe von umgerechnet 13,7 Milliarden Euro durch den Export von fossilen Brennstoffen.

    «Wir erwarten bis zu eine Billion Rubel mehr an Öl- und Gaseinnahmen», sagte Finanzminister Anton Siluanow am Freitag im staatlichen Fernsehen mit Verweis auf die jüngste Prognose des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung. Ein Teil der Mehreinnahmen könne für die Fortsetzung der russischen Offensive in der Ukraine ausgegeben werden.

    Die Regierung wolle die zusätzlichen Einnahmen in diesem Jahr eher ausgeben als zur Seite legen, sagte er. Das Geld solle für «zusätzliche Zahlungen» für Rentner sowie Familien mit Kindern ausgegeben werden und für die «Spezialoperation» in der Ukraine, sagte der Finanzminister mit Verweis auf Russlands Angriffskrieg in der pro-westlichen Ukraine.

    Der Westen hat eine Reihe von Sanktionen gegen Moskau verhängt, um den Kreml für die Entsendung von Soldaten in die Ukraine zu bestrafen. Die Öl- und Gaslieferungen Russlands sind bislang von den Sanktionen ausgenommen. Russland streicht wegen des sehr hohen Gaspreises derzeit Rekordeinnahmen ein.

    Russische Militärfahrzeuge im Osten der Ukraine. (Archiv)
    Russische Militärfahrzeuge im Osten der Ukraine. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 0.53 Uhr

    Berichte über Tote und Verletzte bei russischen Angriffen

    Die Ukraine hat Russland für den Tod von fünf Zivilisten in dem von Regierungstruppen kontrollierten Teil der Region Donezk im Osten des Landes verantwortlich gemacht. «Heute haben Russen fünf Bürger des Donbass getötet und vier weitere verwundet», schrieb der Gouverneur des Gebiets, Pawlo Kirilenko, am Freitag im Nachrichtenkanal Telegram. Die ukrainische Armee sprach ebenfalls von heftigen Angriffen per Artillerie, Panzer, Mörser und aus der Luft auf zivile Infrastruktur und friedliche Wohngebiete. «Die Okkupanten feuerten auf 49 Orte in den Regionen Donezk und Luhansk», hiess es.

    Das ukrainische Militär habe dem Angreifer dort Verluste beigebracht, darunter 60 getötete Kämpfer und fünf zerstörte Panzer, teilte die Armee mit. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen. Nach Angaben der Regierung konnten einige Dutzend Bewohner aus beschossenen Orten in dem von Kiew kontrollierten Teil des Donbass heraus gebracht werden. Ukrainische Medien berichteten zudem von Angriffen im Raum Charkiw.

    Der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, sprach von einer schwierigen Lage in der heftig umkämpften Stadt Sjewjerodonezk. Zwar habe man genug Mittel, um die Verteidigung zu halten, sagte er. Es könne aber sein, dass sich das ukrainische Militär aus taktischen Gründen zurückziehe. Russische Soldaten seien in der Stadt.

    Nach einem russischen Angriff steht am 27. Mai 2022 eine Rauchsäule über der Kleinstadt Bakhmut, in der Region Donezk.
    Nach einem russischen Angriff steht am 27. Mai 2022 eine Rauchsäule über der Kleinstadt Bakhmut, in der Region Donezk.
    Bild: Keystone