DeutschlandSchäuble will sich aus CDU-Führungsriege zurückziehen
SDA
12.10.2021 - 20:46
Wolfgang Schäuble, über Jahrzehnte einer der prägenden Politiker der CDU, zieht sich aus der ersten Reihe zurück. Bei der Neuaufstellung der Partei will der bisherige Bundestagspräsident keine führende Rolle mehr übernehmen. «Für eine Kandidatur für den Bundesvorstand seiner Partei steht er nicht zur Verfügung», sagte ein Sprecher Schäubles am Dienstag auf Anfrage. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe darüber berichtet.
12.10.2021, 20:46
SDA
Im Bundestag will der 79-Jährige aber bleiben – anders als Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU), die am Samstag den Verzicht auf ihr Mandat angekündigt hatten, um den Weg für jüngere Parteifreunde freizumachen. Der Sprecher verwies darauf, dass Schäuble in seinem Wahlkreis in Offenburg wieder das Direktmandat gewonnen hatte. «Er beabsichtigt, das Direktmandat über die volle Wahlperiode wahrzunehmen», sagte er.
Die CDU will nach ihrem historischen Debakel bei der Bundestagswahl auf einem Sonderparteitag den kompletten Bundesvorstand neu wählen. Ob der Parteitag noch im Dezember oder womöglich erst im Januar stattfinden wird, ist offen. Dem CDU-Präsidium gehört Schäuble bisher als Bundestagspräsident kraft seines Amtes an. Dieses wird aber nach der Bundestagswahl demnächst neu besetzt, es ist zu erwarten, dass es an die SPD als stärkste Fraktion im Bundestag geht.
Mit Schäuble zieht sich ein weiterer, über viele Jahre prägender Politiker aus der ersten Reihe der CDU zurück. Schäuble sitzt seit 49 Jahren im Bundestag, war unter anderem Innen- und Finanzminister, Fraktionsvorsitzender im Bundestag und kurzzeitig auch Parteivorsitzender, bevor er mit Helmut Kohl politisch über die Spendenaffäre stürzte. Im Machtkampf zwischen CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur hatte er sich im Frühjahr für Laschet starkgemacht.
Eine deutliche Mehrheit der Wahlberechtigten würde laut einer aktuellen Forsa-Umfrage einen sofortigen Rücktritt Laschets als CDU-Chef befürworten. 66 Prozent der Befragten würden es demnach für richtig halten, wenn Laschet das Amt abgäbe, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten RTL/ntv-"Trendbarometer» hervorgeht. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte dafür im Oktober rund 2500 Menschen befragt. 24 Prozent der Befragten und auch nur 40 Prozent der CDU- sowie 23 Prozent der CSU-Anhänger finden es richtig, dass Laschet zunächst noch Parteichef bleiben möchte. Laschet hat angekündigt, dass er den Übergang moderieren möchte.
CDU-Bundesvize Thomas Strobl geht davon aus, dass Laschet selbst im Fall einer Jamaika-Koalition eher nicht mehr Bundeskanzler würde. Auf die Frage, ob Laschet eine solche Koalition führen solle, sagte Strobl in Stuttgart: «Nein. Das hat er klar gesagt.» Wenn Grüne und FDP solche Gespräche führen wollten, wäre Laschet als CDU-Vorsitzender zwar noch der erste Ansprechpartner, sagte Strobl. «Wer dann solche Verhandlungen führt, wäre zu schauen.»
Die Frauen in der Union pochen auf mehr Macht und Einfluss bei der Neuaufstellung der Partei. Die bisherige Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Nadine Schön (CDU), sagte der «Rheinischen Post» (Dienstag): «Wir haben seit Jahren zu wenig Frauen in Parlament und Partei. Wir müssen mehr werden.» Zwar sei das Geschlecht zweitrangig, wenn es um den künftigen Vorsitz gehe. Es brauche jemanden, «der die Partei zusammenführt und breiter aufstellt». Gleichwohl habe die CDU lange Zeit weibliche Vorsitzende gehabt. «Das hat der Partei gut getan.»
Die Vorsitzende der Frauen Union, Annette Widmann-Mauz, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): «Die Neuaufstellung der CDU Deutschlands kann inhaltlich, personell und strukturell nur mit den Frauen in der Partei gelingen.» Die Frauen Union bringe sich in den Prozess der Neuaufstellung mit einer Verbands- und Mandatsträgerinnenkonferenz ein. Diese werde zeitnah stattfinden. Der Frauen Union gehören alle weiblichen Mitglieder der CDU an.
Die CDU/CSU ist mit Laschet bei der Bundestagswahl auf 24,1 Prozent abgestürzt, während die SPD mit 25,7 Prozent stärkste Kraft wurde. Als mögliche Bewerber für die CDU-Spitze gelten vor allem der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz, der Gesundheitsminister Jens Spahn, der Aussenpolitiker Norbert Röttgen, der Bundestagsfraktionschef Ralph Brinkhaus und der Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam