«Ich habe Atomsprengköpfe hierhergebracht, und nicht nur ein einziges Dutzend davon.» Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bestätigte laut dem Nachrichtenportal «Newsweek» mit diesem Satz die Stationierung von taktischen Atomwaffen in seinem Land.
Der Grund ist einfach, die Nähe der Standorte in Belarus zu den Nato-Mitgliedern Polen, Litauen und Lettland erhöht das Gefahrenpotenzial. Ziele könnten damit leichter und genauer erreicht werden.
Hauptstandorte der Atomwaffen
Eine Karte und eine aktuelle Satellitenanalyse von «Newsweek» zeigen zwei Hauptstandorte: ein Militärdepot bei Assipowitschy in Zentralbelarus und ein potenzielles Lager in Prudok, das noch näher an der nordöstlichen Grenze liegt.
Experten zufolge sind diese Modernisierungen Teil der russischen Strategie zur Stärkung der nuklearen Abschreckung an der Ostgrenze der Nato. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor schon die Fertigstellung von «Speziallagern» angekündigt, die russische Nukleardoktrin aktualisiert und die Schwelle für den Einsatz solcher Waffen gesenkt. Die neue Politik erlaubt damit eine nukleare Antwort selbst auf konventionelle Angriffe.
Putin stellt Belarus Oreschnik-Raketen in Aussicht
Wladimir Putin zu Besuch in Minsk am Freitag. In der belarussischen Hauptstadt traf sich der russische Präsident mit seinem Amtskollegen Alexander Lukaschenko, Anlass war das 25-jährige Jubiläum einer Allianz zwischen der ehemaligen Sowjetrepublik und dem benachbarten Russland. In Minsk unterzeichneten Putin und Lukaschenko einen Vertrag über gegenseitige Sicherheitsgarantien.
07.12.2024
Putins nukleare Aktualisierung folgte auf die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, der Ukraine zu erlauben, mit von den USA gelieferten Raketen tief in russischem Hoheitsgebiet zu agieren.
Um die Bedrohung zu verstärken haben die russischen und belarussischen Streitkräfte gemeinsame Atomübungen durchgeführt – mit ballistischen Kurzstreckenraketen, die Atomsprengköpfe tragen können, und Flugzeugen, die für den Einsatz von Atombomben ausgerüstet sind.