Atomwaffen in Belarus Nukleare Bedrohung durch Russland nimmt immer mehr zu

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13.12.2024

Russische Raketen vom Typ Iskander. (Archivbild)
Russische Raketen vom Typ Iskander. (Archivbild)
Bild: Sergei Ilnitsky/epa/dpa

Die Bedrohung der Nato-Ostflanke durch russische Atomwaffen nimmt immer mehr zu. An zwei Standorten in Belarus lagern jetzt Atomsprengköpfe. 

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  • An zwei Standorten in Belarus sind russische Atomwaffen stationiert.
  • Damit erhöht sich die Gefahr für die Ostflanke der Nato.
  • Experten zufolge ist dies Teil der russischen Strategie zur Stärkung der nuklearen Abschreckung.

«Ich habe Atomsprengköpfe hierhergebracht, und nicht nur ein einziges Dutzend davon.» Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bestätigte laut dem Nachrichtenportal «Newsweek» mit diesem Satz die Stationierung von taktischen Atomwaffen in seinem Land.

Der Grund ist einfach, die Nähe der Standorte in Belarus zu den Nato-Mitgliedern Polen, Litauen und Lettland erhöht das Gefahrenpotenzial. Ziele könnten damit leichter und genauer erreicht werden.

Hauptstandorte der Atomwaffen

Eine Karte und eine aktuelle Satellitenanalyse von «Newsweek» zeigen zwei Hauptstandorte: ein Militärdepot bei Assipowitschy in Zentralbelarus und ein potenzielles Lager in Prudok, das noch näher an der nordöstlichen Grenze liegt.

Experten zufolge sind diese Modernisierungen Teil der russischen Strategie zur Stärkung der nuklearen Abschreckung an der Ostgrenze der Nato. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor schon die Fertigstellung von «Speziallagern» angekündigt, die russische Nukleardoktrin aktualisiert und die Schwelle für den Einsatz solcher Waffen gesenkt. Die neue Politik erlaubt damit eine nukleare Antwort selbst auf konventionelle Angriffe.

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Um die Bedrohung zu verstärken haben die russischen und belarussischen Streitkräfte gemeinsame Atomübungen durchgeführt – mit ballistischen Kurzstreckenraketen, die Atomsprengköpfe tragen können, und Flugzeugen, die für den Einsatz von Atombomben ausgerüstet sind.