Giorgia Meloni Italienische Interessen in den Vordergrund stellen

dpa/tgab

1.10.2022 - 16:02

Die Führerin der «Brüder Italiens», Giorgia Meloni, hält ihre erste öffentliche Rede seit dem Wahlsieg ihrer rechtsradikalen Partei während einer Landwirtschaftsmesse in Mailand,  am Samstag, den 1. Oktober 2022.
Die Führerin der «Brüder Italiens», Giorgia Meloni, hält ihre erste öffentliche Rede seit dem Wahlsieg ihrer rechtsradikalen Partei während einer Landwirtschaftsmesse in Mailand,  am Samstag, den 1. Oktober 2022.
Luca Bruno/KEYSTONE

Die voraussichtlich nächste italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will in der europäischen Energiekrise die Interessen des Landes in den Vordergrund stellen.

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1.10.2022 - 16:02

Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit dem Wahlsieg ihrer rechtsradikalen Partei Fratelli d'Italia sagte Meloni am Samstag in Mailand, die Verteidigung der nationalen Interessen stehe im Mittelpunkt, um gemeinsame Lösungen zu finden.

Meloni verwies auf die Entscheidung der deutschen Bundesregierung, bis zu 200 Milliarden Euro auszugeben, um Verbrauchern und Unternehmen bei der Bewältigung der steigenden Energiepreise infolge des russischen Krieges in der Ukraine zu helfen. Gleichzeitig weigere sich Berlin jedoch, eine europäische Preisobergrenze für Gas zu unterstützen, wie sie Italien und andere Länder gefordert hatten. Wenn ihre Regierung eine ähnliche Massnahme ergreife, solle dies nicht als populistische, nationalistische Reaktion gesehen werden, sondern als eine Strategie zur Verteidigung nationaler Interessen, erklärte sie.

«Das ist etwas, das sich in den kommenden Monaten ändern wird», sagte Meloni. «Es bedeutet nicht, eine negative Haltung gegenüber anderen einzunehmen, sondern eine positive Haltung für uns selbst, die von der Verteidigung der nationalen Interessen ausgeht, denn das tun alle anderen auch.»

Meloni sprach vor Teilnehmern einer Landwirtschaftsmesse in Mailand, die von der einflussreichen italienischen Agrarlobby Coldiretti gesponsert wurde. Sie hatte seit der Wahl am 25. September hinter verschlossenen Türen mit Verbündeten und Vertretern der scheidenden Regierung beraten.

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