Griechenland Kremlchef Putin und Griechenlands Premier würdigen Hagia Sophia

SDA/tpfi

22.7.2020

Rund 90 Jahre nach der Umwandlung des Istanbuler Wahrzeichens Hagia Sophia in ein Museum durch Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk wird das Gebäude wieder eine Moschee. 
Rund 90 Jahre nach der Umwandlung des Istanbuler Wahrzeichens Hagia Sophia in ein Museum durch Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk wird das Gebäude wieder eine Moschee. 
Bild: Osman Orsal/XinHua/dpa

Russlands Präsident Wladimir Putin und Griechenlands Regierungschef Kyriakos Mitsotakis haben sich für eine Erhaltung der Hagia Sophia in Istanbul als «Errungenschaft der gesamten Menschheit» ausgesprochen. Sie solle als «Symbol für Frieden und Verständigung» dienen, teilte der Kreml am Mittwoch in Moskau mit.

Die beiden Politiker betonten demnach bei einem Telefonat die «ausserordentliche kulturelle, historische und geistliche Bedeutung dieses einzigartigen Objekts des Welterbes». Von Freitag an wird die bisher als Museum genutzte Hagia Sophia wieder zur Moschee.

Offiziell hatte Russland erklärt, dass es sich nicht in die inneren Angelegenheiten der Türkei einmische. Prominente Politiker und die Führung der russisch-orthodoxen Kirche hatten die Entscheidung der Türkei aber kritisiert. «Die Bedrohung der Heiligen Sophia ist eine Gefahr für die gesamte christliche Zivilisation - und damit für unsere Geistlichkeit und Geschichte», erklärte Patriarch Kirill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Anfang des Monats.

Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei hatte am 10. Juli den Status der Hagia Sophia als Museum aberkannt und damit einen Beschluss des Ministerrats aus dem Jahr 1934 gekippt. Kurz danach ordnete der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan an, das Gebäude für das islamische Gebet zu öffnen.

Die im 6. Jahrhundert nach Christus erbaute Hagia Sophia (griechisch: Heilige Weisheit) war fast ein Jahrtausend lang das grösste Gotteshaus der Christenheit. Nach der Eroberung Konstantinopels 1453 durch die Osmanen wandelte Sultan Mehmet II. («Der Eroberer») die Hagia Sophia in eine Moschee um. Auf Betreiben des türkischen Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk ordnete der Ministerrat im Jahr 1934 die Umwandlung in ein Museum an.

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