Politik Konzert ohne Kopftuch: Iranische Sängerin verhaftet

SDA

14.12.2024 - 21:31

ARCHIV - Die Flagge der Islamischen Republik Iran weht im Wind. Foto: Monika Skolimowska/dpa
ARCHIV - Die Flagge der Islamischen Republik Iran weht im Wind. Foto: Monika Skolimowska/dpa
Keystone

Die iranische Musikerin Parastu hat mehrere Tabus in der islamischen Republik gebrochen: Sie sang ohne Kopftuch, im Kleid und veröffentlichte das Konzert auf Youtube – nun wurde die junge Frau deswegen verhaftet, ebenso wie zwei Mitglieder ihrer Band. Ihr Anwalt Milad Panahipur berichtete, die Sängerin sei im Norden des Landes festgesetzt worden, die beiden Musiker in ihrem Musikstudio in der Hauptstadt Teheran. Die drei seien an einem ihm unbekannten Ort und hätten keinen Kontakt zur Aussenwelt, sagte er dem Internetportal «Emtedad».

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Menschen im In- und Ausland hatten die Frau in Online-Medien für ihre mutige Initiative gelobt. Der Hintergrund: Im Iran sind viele Frauen unzufrieden mit den strengen islamischen Gesetzen und Kleidungsvorschriften. Im Herbst 2022 gingen Massen unter dem Motto «Frau, Leben, Freiheit» gegen die repressive Politik auf die Strasse, doch die Demonstrationen wurden gewaltsam niedergeschlagen.

Viele Frauen in den Metropolen widersetzen sich inzwischen aus Protest den islamischen Kleidervorschriften, insbesondere dem obligatorischen Kopftuch. Dagegen will nun das von islamischen Hardlinern dominierte Parlament mit einem neuen Gesetz und drakonischen Strafen vorgehen.