So sieht es aus, wenn sich Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner am 15. August zum Staatsfeiertag auf der Schlosswiese versammeln. (Archivaufnahme vom 15. August 2018).
Portrait der arbeitenden Landbevoelkerung im Fuerstentum Liechtenstein bei der Feldarbeit, aufgenommen im Kriegsjahr 1942.
Portrait der Landbevoelkerung in Liechtenstein im Kriegsjahr 1942. Baeuerin mit Kuhgespann und Guellenwagen.
Fürst Hans-Adam II. (links) ist das Staatsoberhaupt des Fürstentums. Die Staatsgeschäfte übergab er 2004 Erbprinz Alois (rechts), seinem ältesten Sohn (Archiv).
Kleines Fürstentum feiert grossen Geburtstag
So sieht es aus, wenn sich Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner am 15. August zum Staatsfeiertag auf der Schlosswiese versammeln. (Archivaufnahme vom 15. August 2018).
Portrait der arbeitenden Landbevoelkerung im Fuerstentum Liechtenstein bei der Feldarbeit, aufgenommen im Kriegsjahr 1942.
Portrait der Landbevoelkerung in Liechtenstein im Kriegsjahr 1942. Baeuerin mit Kuhgespann und Guellenwagen.
Fürst Hans-Adam II. (links) ist das Staatsoberhaupt des Fürstentums. Die Staatsgeschäfte übergab er 2004 Erbprinz Alois (rechts), seinem ältesten Sohn (Archiv).
Das sechst kleinste Land der Erde feiert dieses Jahr ganz gross. Das Fürstentum Liechtenstein am Alpenrhein begeht das Jubiläum des 300-jährigen Bestehens.
Es war der 23. Januar 1719, als der römisch-deutsche Kaiser Karl VI die kleine Alpenmonarchie in den Status eines Reichsfürstentums hievte. Seither sind die ehemalige Grafschaften Vaduz und die Herrschaft Schellenberg als Fürstentum Liechtenstein Teil der europäischen Landkarte.
Der Geburtsstunde der Alpenmonarchie, die mit 160 Quadratkilometern etwa so gross ist wie die schweizerischen Nationalpark im Engadin, soll 300 Jahre später gebührend gefeiert werden. Den Auftakt am 23. Januar bildet ein Geburtstagsmarsch zum Scheidgraben in Schaan, der die beiden Landesteile verbindet, das Unterland und das Oberland, die als geografische Begriffe im Ausland kaum bekannt sind.
Version des Röstigrabens
Dieser real existierende Wassergraben ist eine Art liechtensteinische Version des Schweizer Röstigrabens. 800 Teilnehmende aus allen elf Gemeinden meldeten sich an zum Geburtstagsmarsch, mit dem die Vereinigung der beiden Landesteile symbolisch dargestellt wird.
Das Projekt einer 240 Meter langen Hänge- oder Jubiläumsbrücke über den Scheidgraben stürzte allerdings ab. Referendumsabstimmungen in den Gemeinden Vaduz und Balzers ergaben eindeutige Nein-Mehrheiten, worauf sich auch die anderen Gemeinden zurückzogen.
Fürstenfamilie und Staatsoberhäupter
Am Abend nach dem Geburtstagsmarsch findet in der Nähe des Scheidgrabens in Schaan der grosse Festakt zum Geburtstag mit Gästen aus Politik und der Bevölkerung statt. Das Oberhaupt der Erbmonarchie, Fürst Hans-Adam#II., und Erbprinz Alois feiern mit, ebenso Regierungschef Adrian Hasler sowie Parlamentspräsident Albert Frick.
Eingeladen wurde ausserdem ausländische Staatsgäste, darunter Bundespräsident Ueli Maurer, der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen sowie der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
«Wir-Gefühl»
Als weiteren Höhepunkt beschreiben die Organisatoren den diesjährigen Staatsfeiertag am 15. August, den so genannten «Staatsfeiertag 300». Der gesamten Bevölkerung, etwa 38'000 Personen, soll die Möglichkeit haben, auf einem Platz die Jubiläumsfeier zu begehen. Dadurch sollen das «Wir-Gefühl» gestärkt und der Leitgedanke vermittelt werden, «Teil eines Ganzen zu sein».
In die Feiern eingebunden ist selbstredend das Kunstmuseum im Herzen von Vaduz. «Von der Zukunft der Vergangenheit. Ein Dialog der Sammlungen», heisst die viel versprechende Jubiläumsschau, die im September eröffnet wird. Drei hochkarätige Sammlungen steuern Werke zu dieser Ausstellung bei: die weltbekannte Sammlung des Fürstenhauses, die Sammlung des Kunstmuseums selbst sowie diejenige der Hilti Art Foundation.
Liechtenstein will das Jubiläum auch dazu nutzen, Land und Leute mit allen Facetten im Ausland bekannter zu machen. Geschichten sollen erzählt werden, die das kleine Land in der Vergangenheit prägten und zu dem machten, was es heute ist: ein hochentwickelter Kleinstaat mit einem märchenhaften Schloss als Bildaushang sowie ein Jobwunder mit fast so vielen Arbeitsstellen wie Einwohnerinnen und Einwohnern.
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