Ukraine-Ticker «Asow»-Brigade zurück an der Front +++ Deutschland kauft israelische Flugabwehr

Agenturen/red

17.8.2023

Taurus-Raketen: Ukraine will Einsatz nur auf eigenem Gebiet garantieren

Taurus-Raketen: Ukraine will Einsatz nur auf eigenem Gebiet garantieren

Die Ukraine sichert nach den Worten von Aussenminister Dmytro Kuleba zu, von westlichen Verbündeten gelieferte Waffen nicht auf russischem Gebiet einzusetzen. Unter anderem in Deutschland wird angesichts der Debatte um eine mögliche Lieferung von

17.08.2023

Ein deutsches Frachtschiff hat aus Odessa kommend den ukrainischen Teil des Schwarzen Meeres durchquert. Präsident Selenskyj will die heimische Produktion von Drohnen ankurbeln. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ukrainische Luftwaffe rechnet nicht mehr damit, 2023 F-16 Jets einsetzen zu können. 
  • Nach der Befreiung des Dorfes Urozhaine ist die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge weiter vorgerückt.
  • Wolodymyr Selenskyj: Die Ukraine will die Drohnen-Produktion «erheblich» steigern.
  • Israel hat die Erlaubnis der USA für den Verkauf seines Raketenabwehr-Systems Arrow 3 an Deutschland erhalten.
  • Die Entwicklungen von Mittwoch findest du hier.
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  • 19.08 Uhr

    Pistorius erfreut über US-Genehmigung für Verkauf von Arrow 3 an Deutschland

    Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat sich erfreut über die Genehmigung der USA für den Verkauf des mit Israel entwickelten Raketenschutzschirms Arrow 3 an Deutschland gezeigt. Das System sei «essenziell, um zukünftig Deutschland vor ballistischen Raketenangriffen schützen zu können», erklärte Pistorius in Berlin.

    Auch wolle Deutschland das System in die Luftverteidigung der Nato integrieren, fügte der Minister hinzu. Ferner werde Deutschland mit Arrow 3 auch «die Sicherheit unserer Nachbarländer» unterstützen. Das Projekt stelle zudem «ein Zeichen unserer besonderen deutsch-israelischen Beziehungen» dar, betonte der Minister.

    Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Berlin bestätigte, dass die Zustimmung der USA zum Verkauf von Arrow 3 an Deutschland in Israel eingegangen sei. Zuvor war das bereits von israelischer Seite mitgeteilt worden.

    Die Zustimmung der US-Regierung war erforderlich, weil Arrow 3 durch das Unternehmen Israel Aerospace Industries (IAI) in Zusammenarbeit mit dem US-Flugzeugbauer Boeing entwickelt und hergestellt wird. In einem nächsten Schritt würden Vertreter israelischer und deutscher Verteidigungsunternehmen eine Vereinbarung zu dem Deal unterzeichnen, kündigte das israelische Verteidigungsministerium an.

    Israelischen Angaben zufolge hat das Geschäft ein Volumen von 3,5 Milliarden Dollar. Das Bundesfinanzministerium hatte die Gesamtkosten für die Anschaffung vor kurzem auf «3,99 Milliarden Euro nach derzeitigem Kenntnisstand» beziffert. Der Haushaltsausschuss in Berlin hatte Mitte Juni bereits eine erste Tranche in Höhe von 560 Millionen Euro für eine Vorvertrags-Vereinbarung zum Kauf des Systems freigegeben. Das System soll bis Ende 2025 in Deutschland einsatzbereit sein.

  • 18.45 Uhr

    Deutschland stellt Ukraine weitere Luftabwehrsysteme bereit

    Deutschland hat weitere Militärgüter an die Ukraine geliefert. Die ukrainische Armee erhielt unter anderem zwei zusätzliche Iris-T-Flugabwehrsysteme, wie aus der nun aktualisierten Liste der Waffenlieferungen an Kiew hervorging. Dabei handelt es sich um Startgeräte für Raketen mit kürzerer Reichweite.

    Zudem erhielt die ukrainische Armee den Angaben zufolge zehn Bodenüberwachungsradare und mehr als 4000 Schuss Nebelmunition. Deutschland lieferte ausserdem weitere Schwerlastsattelzüge samt Auflieger sowie mehrere Wechselladersysteme.

    Seit dem Überfall Russlands im Februar 2022 erhält die Ukraine von ihren westlichen Verbündeten massive Militärhilfe. Deutschland ist hinter den USA der grösste Unterstützer Kiews.

  • 17.27 Uhr

    Gericht stellt nach Tankstellen-Explosion Haftbefehl aus

    Nach der Explosion an einer Tankstelle im Süden Russlands, bei der 35 Menschen starben, hat ein Gericht in Moskau heute gegen einen Mann Untersuchungshaft verhängt. Dem Verdächtigen wird die unsachgemässe Lagerung brandfördernder Stoffe vorgeworfen, darunter Salpetersäure, wie die Behörden mitteilten.

    Bei der Explosion am 14. August in Machatschkala, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus, wurden demnach mehr als 100 Menschen verletzt, darunter mehrere Kinder. Das Feuer sprang aus einem Lager mit Düngemitteln auf Zisternen der Tankstelle über, die explodierten und einen verheerenden Brand auslösten. Laut Behörden gab es Schäden an etwa 400 Gebäuden.

    Bei einer Verurteilung drohen dem Mann bis zu zehn Jahre Haft, wie russische Medien am Donnerstag berichteten. Der Verdächtige soll in einem Lager tonnenweise Düngemittel unter Missachtung von Sicherheitsvorschriften aufbewahrt haben. Dort soll auch Ammoniumnitrat gelagert gewesen sein, ein Hauptbestandteil von Dünger, der aber auch zur Herstellung von Sprengstoff verwendet wird.

    Bereits 2020 verursachte ohne Sicherheitsvorkehrungen gelagertes Ammoniumnitrat eine verheerende Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut. Mehr als 200 Menschen wurden dabei getötet und rund 6000 weitere verletzt. Grosse Teile des Hafens und der anliegenden Wohngebiete wurden zerstört.

  • 7.10 Uhr

    Fall Nawalny: USA verhängen Sanktionen gegen Agenten

    Drei Jahre nach dem gescheiterten Mordanschlag auf den russischen Oppositionellen Alexej Nawalny haben die USA Sanktionen gegen vier mutmassliche Agenten des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB verhängt.

    Die Männer würden keine Visa für die Einreise in die Vereinigten Staaten erhalten, teilten das US-Aussenministerium und das US-Finanzministerium am Donnerstag mit. Zudem würden mögliche Vermögenswerte der Verdächtigen in den USA eingefroren.

    Nawalny hatte im August 2020 einen Mordanschlag während eines Inlandsflugs in Russland nur knapp überlebt. Nach Einschätzung der US-Behörden hatten FSB-Agenten den Regierungskritiker mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok vergiftet. Die nun mit Sanktionen belegten Geheimdienstler sollen an dem Anschlag beteiligt gewesen sein.

    «Der Attentatsversuch auf Alexej Nawalny im Jahr 2020 steht für die Missachtung der Menschenrechte durch den Kreml, und wir werden weiterhin alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um die willfährigen Möchtegern-Henker des Kremls zur Rechenschaft zu ziehen», sagte der Staatssekretär des Finanzministeriums für Terrorismus und Finanzkriminalität, Brian E. Nelson.

  • 16.48 Uhr

    Russische Flugzeuge weichen vor Gewitter in EU-Luftraum aus

    Beim Umfliegen von Gewittern sind drei russische Passagierflugzeuge mit Ausnahmegenehmigung in den Luftraum von Finnland und Estland ausgewichen. Die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija bedankte sich in einer Mitteilung in Moskau für die Hilfe der EU-Nachbarländer.

    Die EU hat ihren Luftraum eigentlich im Zuge von Sanktionen wegen Moskaus Krieg in der Ukraine für russische Maschinen gesperrt. Den Angaben nach ging es um drei Flüge der russischen Gesellschaften Rossija, Ural Airlines und Nordwind von oder nach Kaliningrad an der Ostsee am Vortag.

    Auf der Route in die Exklave Kaliningrad müssen russische Piloten wegen der Sperrung des EU-Luftraums einen Umweg über die Ostsee fliegen. Über dem Finnischen Meerbusen gibt es nur einen schmalen Korridor von internationalem Luftraum zwischen Finnland im Norden und Estland im Süden.

    Die finnische Verkehrsbehörde Fintraffic bestätigte die Ausnahmegenehmigungen. Wegen der Gewitter seien die Flugzeuge gezwungen gewesen, von den geplanten Routen abzuweichen, sagte Sprecherin Leena Huhtamaa nach Angaben des Rundfunks Yle.

    Russische und belarussische Flugzeuge dürften finnischen Luftraum nur im Notfall nutzen; dazu zähle das Umfliegen einer gefährlichen Wetterlage. Estland habe das Ausweichmanöver erlaubt, meldete der Rundfunk in der Hauptstadt Tallinn, ohne weitere Details.

  • 16 Uhr

    Russisches Gericht bestraft Google wegen Ukraine-Videos

    Ein russisches Gericht hat den Internetkonzern Google wegen angeblicher Falschinformationen über den Krieg in der Ukraine zu drei Millionen Rubel (rund 28'100 Franken) Strafe verurteilt.

    Die Google-Tochter Youtube habe Videos mit falschen Informationen über den Konflikt, der in Russland offiziell militärische Spezialoperation genannt werden muss, nicht gelöscht, entschied das Gericht am Donnerstag. Ähnliche Strafen sind bereits gegen Apple und Wikimedia verhängt worden.

    Das Gericht sprach Google russischen Nachrichtenagenturen zufolge darüber hinaus schuldig, Videos nicht entfernt zu haben, die Möglichkeiten aufzeigten, wie sich Minderjährige Zugang zu für sie verbotenen Einrichtungen verschaffen können. Um welche Einrichtungen es sich handelte, meldeten die Nachrichtenagenturen nicht.

  • 15.40 Uhr

    «Asow»-Brigade zurück an der Front

    Die umstrittene ukrainische Nationalgardebrigade «Asow» ist nach Angaben aus Kiew neu aufgestellt worden und wieder im Fronteinsatz gegen russische Truppen in der Ostukraine.

    «Die legendäre Spezialbrigade Asow hat mit Kampfeinsätzen im Gebiet des Waldes von Serebrjanka begonnen», sagte der für die Einsatzplanung der Nationalgarde zuständige Oberst Mykola Urschalowytsch gemäss einer Mitteilung. Serebrjanka liegt im Gebiet Luhansk. Zur Brigade gehört demnach auch eine Artillerieeinheit.

    Die 2014 von Rechtsextremisten gegründete Freiwilligeneinheit diente der russischen Propaganda lange Zeit als Beispiel für eine angebliche «Naziherrschaft» in der Ukraine. Moskau hatte den Einmarsch in das Nachbarland vor über 17 Monaten auch mit einer «Entnazifizierung» begründet.

    Bei den Kämpfen um die Hafenstadt Mariupol war das damalige Regiment «Asow» eingekesselt worden, die Überlebenden gerieten in russische Gefangenschaft. Vor allem Schwerverwundete wurden später gegen gefangene Russen ausgetauscht.

    Mehrere in die Türkei überstellte «Asow»-Offiziere kehrten Anfang Juli nach einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in dem Land wieder in ihre Heimat zurück. Der ursprünglichen Vereinbarung nach sollten sie bis zum Kriegsende in der Türkei bleiben. Russland hat die Rückkehr der Kämpfer in die Ukraine als Bruch der Vereinbarung kritisiert.

  • 14.50 Uhr

    Ukraine nicht zum G20-Gipfel eingeladen

    Indien hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht zum anstehenden Gipfel der wichtigen G20-Länder eingeladen. Das sagte der indische Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar ausgewählten ausländischen Journalisten, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass und die spanische EFE berichteten.

    Der Gipfel für Staats- und Regierungschefs findet am 9. und 10. September in der Hauptstadt Neu Delhi statt – unter dem Motto «Eine Erde, eine Familie, eine Zukunft». Zu den G20 gehören die Europäische Union und die stärksten Volkswirtschaften aller Kontinente, darunter auch Russland, Deutschland und die USA.

    Noch bei dem G20-Gipfel im vorigen Jahr auf der indonesischen Insel Bari war die Ukraine das Topthema. Selenskyj war damals per Video zugeschaltet. Er präsentierte dort auch erstmals seinen aus zehn Punkten bestehenden Friedensplan.

    Yellen: Ende des Ukraine-Kriegs wäre das Beste für die Weltwirtschaft

    Yellen: Ende des Ukraine-Kriegs wäre das Beste für die Weltwirtschaft

    US-Finanzministerin Janet Yellen hat die Unterstützung der Ukraine vor einem Treffen mit ihren Kollegen der anderen G20-Staaten als wichtig für die Weltwirtschaft bezeichnet. «Die Beendigung dieses Krieges ist in erster Linie moralisch geboten», s

    16.07.2023

    Jaishankar sagte laut den Berichten, dass Indien die Ukraine nicht eingeladen habe, weil die G20 sich für Wachstum sowie Entwicklung einsetzten und nicht Fragen der globalen Sicherheit. Das sei Sache des UN-Sicherheitsrates. Auf dem Gipfel soll es unter anderem um die Themen Energiesicherheit, Düngemittel und Nahrungsmittelversorgung gehen.

    Die Ukraine hofft aber weiter, doch noch zum Gipfel eingeladen zu werden. Vizeaussenminister Mykola Totschyzkyj zufolge arbeite Kiew «mit den Partnern» daran, da der Krieg auch ökonomische Folgen habe. «Wir finden, dass die Aufkündigung des Getreideabkommens (durch Russland) eine Herausforderung nicht nur für Afrika, sondern auch für Asien und die gesamte Weltwirtschaft ist», sagte er in der Nacht zum Donnerstag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen.

    Gastgeber Indien hat beim Ukraine-Krieg eine neutrale Haltung – sowie gute Beziehungen zu westlichen Ländern und zu Russland. Das Land hat aber auch der Ukraine während des Kriegs Hilfsgüter geliefert. Indien habe neben den G20-Vertretern neun weitere Länder eingeladen, hiess es: Bangladesch, Ägypten, Mauritius, die Niederlande, Nigeria, Oman, Singapur, Spanien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

  • 13.30 Uhr

    Deutscher Blockadebrecher wird in Istanbul erwartet

    Nach dem Verlassen ukrainischer Gewässer hat der deutsche Frachter «Joseph Schulte» heute seine Fahrt über das Schwarze Meer fortgesetzt. Das Schiff werde am Abend in Istanbul erwartet, sagte eine Sprecherin der Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) in Hamburg. Der Containerfrachter war am Vortag aus dem ukrainischen Hafen Odessa ausgelaufen und hatte als erster einen von der Ukraine ausgewiesenen Seekorridor für Handelsschiffe genutzt.

    Von Zwischenfällen auf der Fahrt sei nichts bekannt, sagte die Sprecherin. Russland bedroht die ukrainischen Küsten und betrachtet Schiffe, die in Richtung Ukraine fahren, potenziell als feindliche Waffentransporte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte die Fahrt der «Joseph Schulte» einen «wichtigen Schritt zur Wiederherstellung der Freiheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer».

    Nach ukrainischen Angaben befahren zivile Schiffe den eingerichteten Korridor auf eigenes Risiko. Im Fall des deutschen Frachters unter der Flagge von Hongkong sicherte sich die Reederei in viele Richtungen ab, dass die Passage möglich sei. Am Mittwochabend verliess das Schiff ukrainische Territorialgewässer und erreichte rumänisches Gebiet.

    Die «Joseph Schulte» steckte seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine in Odessa fest. In den fast 18 Monaten seitdem wurde das 300 Meter lange Schiff von einer ukrainischen Rumpfmannschaft gewartet.

  • 12.30 Uhr

    Chinas Verteidigungsminister landet in Minsk

    Chinas neuer Verteidigungsminister Li Shangfu und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko haben in Minsk die Absicht einer stärkeren militärischen Kooperation bekräftigt.

    «Unsere ganze Zusammenarbeit – und sie ist sehr bedeutend – richtet sich in keinem Fall gegen Drittstaaten. Das brauchen wir nicht. Wir müssen unsere Staaten und unsere Völker schützen», sagte Lukaschenko am Donnerstag nach Angaben der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta in Minsk.

    «Ziel meines Besuchs in Belarus ist die Umsetzung wichtiger Vereinbarungen auf Ebene der Staatschefs und die weitere Festigung der bilateralen militärischen Zusammenarbeit», sagte Li Shangfu laut russischer Übersetzung. Er hatte zuvor die Moskauer Sicherheitskonferenz besucht. Die militärische Kooperation war bei Lukaschenkos Staatsbesuch in China Anfang des Jahres vereinbart worden. Lukaschenko kündigte für 2024 Militärmanöver mit China an.

    Lukaschenko betonte, dass sich Belarus militärisch vor allem auf seine «Freunde» Russland und China verlasse. Belarus und China seien auf einer Linie, wenn es um den Aufbau einer multipolaren Welt gehe. Lukaschenko spricht sich wie der russische Präsident Wladimir Putin immer wieder gegen eine Vormachtstellung der USA aus.

    Ein Video, das am 14. Juli veröffentlicht worden ist, zeigt angeblich, wie ein Wagner-Söldner Soldaten in Belarus ausbildet.
    Ein Video, das am 14. Juli veröffentlicht worden ist, zeigt angeblich, wie ein Wagner-Söldner Soldaten in Belarus ausbildet.
    AP

    In Belarus sind Tausende russische Soldaten stationiert, Lukaschenko hatte das Land auch als Aufmarschgebiet für Angriffe auf die Ukraine bereitgestellt. Kiew sieht Minsk als Kriegspartei. Im Zuge der Spannungen hatte Russland zuletzt auch mit Atomsprengköpfen bestückbare Iskander-Raketen in Belarus stationieren lassen.

    Dazu liess Lukaschenko die Verfassung ändern, so dass kein atomwaffenfreier Status mehr festgeschrieben ist. Auch mehrere belarussische Kampfflugzeuge wurden auf die neuen Waffen umgerüstet. Russland betont, weiter die Kontrolle über die taktischen Atomwaffen zu haben.

  • 11 Uhr

    Ukrainische Armee meldet Erfolge bei Urozhaine 

    Nach der Befreiung des ukrainischen Dorfes Urozhaine im Gebiet Saporischschja ist die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge weiter vorgerückt.

    «Im Abschnitt südlich von Uroschajne hatten sie Erfolg und sie setzen sich auf den neu erreichten Positionen fest», sagte der Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow, heute einer Mitteilung zufolge. Die ukrainische Artillerie bekämpfe gegnerische Ziele und dabei insbesondere Stellungen feindlicher Geschütze.

    An den Ostabschnitten der Front bei Kupjansk und Lyman seien zudem russische Angriffe abgewehrt worden. «Der Gegner hat erfolglose Angriffshandlungen im Bereich von Senkiwka im Gebiet Charkiw und Bohdaniwka im Gebiet Donezk unternommen», sagte Kowaljow. Die «schweren Kämpfe» dauerten an.

  • 10 Uhr

    Berlin bekommt das Raketenabwehr-Systems Arrow 3

    Israel hat nach eigenen Angaben die Erlaubnis der USA für den Verkauf seines Raketenabwehr-Systems Arrow 3 an Deutschland erhalten. Das teilte das israelische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Damit ist der Weg für den Milliardendeal grundsätzlich frei. Arrow 3 wurde gemeinsam von Israel und den USA entwickelt. Es soll bis Ende 2025 einsatzfähig sein.

    Es sei der grösste Rüstungsdeal der israelischen Geschichte, hiess es in der Mitteilung des Ministeriums. Das US-Aussenministerium habe Israel am Donnerstag die Entscheidung der Regierung übermittelt. Die US-Billigung galt als letzte grössere Hürde für den historischen Vertrag zwischen Deutschland und Israel.

    Die Verhandlungen darüber waren nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im vergangenen Jahr angelaufen. Vertreter des israelischen und deutschen Verteidigungsministeriums sowie der Israel Aerospace Industries (IAI) sollen in einem nächsten Schritt eine Verpflichtungserklärung unterzeichnen. Nach der Billigung durch die Parlamente beider Länder werde gegen Jahresende mit der Unterzeichnung des abschliessenden Vertrags gerechnet.

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sprach von einer «bedeutenden Entscheidung», die auch der Wirtschaft Israels dienen werde. «Es ist auch besonders bedeutsam für jede jüdische Person, dass Deutschland ein israelisches Verteidigungssystem kauft.» Arrow 3 sei ein «bahnbrechendes System, das fortschrittlichste dieser Art auf der Welt, ein Kraftverstärker der israelischen Luftabwehr – und bald auch derer in Europa».

    Haushalts- und Verteidigungsausschuss des Bundestags hatten im Juni für den Kauf gestimmt. Die Kosten belaufen sich den israelischen Angaben zufolge auf knapp vier Milliarden Euro. Das Geld soll aus dem 100-Milliarden-Sondervermögen finanziert werden, das als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verabschiedet wurde.

    Auf deutsche Initiative soll Arrow 3 Teil eines europäischen Luftverteidigungssystems werden. Als höchste Stufe von Israels mehrstufiger Raketenabwehr kann es angreifende Waffensysteme in bis zu über 100 Kilometer Höhe zerstören. Das System besteht aus Führungsgefechtsstand, Radargeräten, Startgeräten und den Lenkflugkörpern.

  • 9.50 Uhr

    Kiew rechnet 2023 nicht mehr mit Kampfjet F-16

    Die Ukraine rechnet für dieses Jahr nicht mehr mit den lange erbetenen US-Mehrzweckkampfflugzeugen F-16. «Es ist offensichtlich, dass wir die Ukraine in diesem Herbst und Winter nicht mit den F-16 verteidigen können», sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat im ukrainischen Fernsehen. «Es gab grosse Hoffnung auf dieses Flugzeug, dass es Teil unserer Flugabwehr wird und uns gegen den Raketen- und Drohnenterror aus Russland schützen kann.»

    Ein Fortschritt sei immerhin, dass ukrainische Piloten und Techniker «in nächster Zeit» mit der Ausbildung auf den Jets beginnen könnten, wurde Ihnat von Kiewer Medien in der Nacht auf Donnerstag zitiert.

    Innerhalb der Nato hat sich im Sommer eine von Dänemark und den Niederlanden geführte Koalition gebildet, um ukrainische Piloten für die F-16 auszubilden. Dem haben auch die USA zugestimmt. Aus Beständen in den Niederlanden, Belgien, Dänemark oder Norwegen könnten später auch Flugzeuge abgegeben werden. Allerdings ist die zugesagte Ausbildung zwischen den Beteiligten noch nicht organisiert. Die derzeitige Bodenoffensive ukrainischer Truppen leidet unter dem fehlenden Schutz aus der Luft.

    Amerikanische F-16-Kampfjets der Luftwaffe Taiwans fliegen über Taipeh.
    Amerikanische F-16-Kampfjets der Luftwaffe Taiwans fliegen über Taipeh.
    Chiang Ying-ying/AP
  • 9.29 Uhr

    London: Energieversorgung der Ukraine im kommenden Winter wohl gesichert

    Die Ukraine sei erfolgreich darin, ihre Energievorräte vor dem nächsten Winter auf das nötige Niveau zu bringen, schreiben die Beobachter des britischen Verteidigungsministeriums in ihrer täglichen Lagebeurteilung.

    Das angegriffene Land baue Treibstoff-Vorräte auf und habe den Kohlebergbau konstant gehalten. Zudem habe die Ukraine im letzten Winter bewiesen, dass sie die Expertise und die Fachkräfte habe, um das Stromnetz unter Kriegsbedingungen zu betreiben.

  • 6 Uhr

    Kiew will nicht mit Moskau über Gastransit verhandeln

    «Wir werden sicherlich nicht an Verhandlungen mit den Russen teilnehmen... Ich glaube, das kommende Jahr wird Aufschluss darüber geben, ob Europa in der Lage ist, ganz ohne russisches Gas auszukommen», hat der ukrainische Energieminister Energieminister Herman Haluschtschenko dem ukrainischen Dienst des von der US-Regierung finanzierten Senders Voice of America (VOA) erklärt.

    Russland hat sich bereit erklärt, das Gas-Transit-Abkommen zu verlängern, falls die EU weiterhin russisches Gas kaufen wolle. Die Europäische Union hat sich verpflichtet, ab 2027 kein russisches Gas mehr zu importieren. Das aktuelle Gas-Transit-Abkommen läuft bis Ende 2024.

  • 2 Uhr

    Deutsches Frachtschiff aus Odessa ausser Gefahr

    «Ich kann bestätigen, dass das Schiff die ukrainischen Gewässer verlassen hat», teilte eine Sprecherin der Reederei Bernhard Schulte in Hamburg am Mittwochabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Laut dem Schiffsinformationsdienst Marine Traffic fuhr der Frachter «Joseph Schulte» zu diesem Zeitpunkt in rumänischen Gewässern unweit des Ortes Sfântu Gheorghe.

    Wenig später verkündete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der früher als Twitter bekannten Plattform X: «Die Ukraine hat einen wichtigen Schritt zur Wiederherstellung der Freiheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer getan.»

    Das Schiff unter der Flagge von Hongkong hatte einen Tag vor Beginn der russischen Invasion in Odessa festgemacht und dann wegen des Angriffskriegs anderthalb Jahre dort festgesessen. Am Mittwochmorgen verliess es den Hafen - und nutzte dabei als erstes Schiff einen von der Ukraine eingerichteten temporären Korridor, der von und zu ukrainischen Seehäfen führt. Er kann von Handelsschiffen auf eigenes Risiko genutzt werden.

  • 1 Uhr

    Selenskyj: Ukraine steigert Drohnenproduktion

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bedeutung von Drohnen für die Verteidigung seines Landes gegen den russischen Angriffskrieg betont. «Drohnen sind die ‹Augen› und der Schutz an der Front. (...) Drohnen sind eine Garantie dafür, dass Menschen nicht mit ihrem Leben bezahlen müssen in Fällen, in denen Drohnen eingesetzt werden können«, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Mittwoch. Die Ukraine sei dabei, die Produktion der unbemannten Objekte «erheblich» zu steigern. Selenskyj unterstrich auch, wie wichtig Drohnen-Lieferungen durch internationale Partner seien.

    «In jeder Brigade fragen die Kämpfer als erstes nach Drohnen, elektronischer Kriegsführung und militärischer Luftverteidigung», sagte der ukrainische Staatschef mit Blick auf mehrere Frontbesuche, die er in den vergangenen Tagen absolvierte.

    Die Ukraine verteidigt sich seit mittlerweile rund anderthalb Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg. Insbesondere in den vergangenen Wochen setzte sie Drohnen dabei immer wieder erfolgreich gegen russische Ziele ein, etwa Anfang August gegen das Militärschiff «Olenegorski gornjak» im Schwarzen Meer.

    Unbemannten Objekte, besser bekannt als Drohnen, spielen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine grosse Rolle. (Archivbild)
    Unbemannten Objekte, besser bekannt als Drohnen, spielen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine grosse Rolle. (Archivbild)
    IMAGO/ABACAPRESS