Nahostpolitik in SackgasseIran hofft weiterhin auf gute Beziehungen mit Syrien
sda/tgab
8.12.2024 - 15:58
Der Umsturz in Syrien in Bildern
Ein Aufständischer posiert am 8. Dezember mit dem Kopf einer gestürzten Statue von Hafis al-Assad, dem Langzeitherrscher und Vater des nun geflohenen Diktators Baschar. Am frühen Sonntagmorgen hatte eine Allianz aus verschiedenen Rebellengruppen die Einnahme der syrischen Hauptstadt Damaskus vermeldet. Da war Assad offenbar bereits aus dem Land geflohen.
Bild: KEYSTONE
Oppositionelle Kämpfer feiern den Umsturz in Damaskus am 8. Dezember. Dieser Tag markiere «ein neues Kapitel» der syrischen Nation, liess das Aussenministerium in einer Stellungnahme verlauten, nachdem der Präsident getürmt ist.
Bild: KEYSTONE
Rebellen posieren vor einem Militärgericht in Damaskus am 8. Dezember. Dieses hatten sie zuvor in Brand gesteckt. Der Machtwechsel in Syrien und auch die Einnahme der Hauptstadt verliefen aber offenbar mehrheitlich ohne grössere Kämpfe. Die Rebellen-Allianz hatte zuvor angekündigt, sämtliches «Eigentum des syrischen Volkes» zu beschützen, und ihre Kämpfer dazu aufgerufen, sich von Regierungseinrichtungen fernzuhalten.
Bild: KEYSTONE
Ein Mann feiert den Umsturz in Damaskus eingehüllt in eine revolutionäre Flagge. Diese zeigt auf grün-weiss-schwarzem Grund drei rote Sterne im Gegensatz zur – bislang – offiziellen rot-weiss-schwarzen Landesfahne mit zwei grünen Sternen, die als Symbol der Langzeitherrschaft des Assad-Clans im ganzen Land verhasst ist.
Bild: KEYSTONE
Viele Bürgerinnen und Bürger der Hauptstadt nahmen an Autocorsos teil, um das Ende der jahrzehntelangen Gewaltherrschaft in Syrien zu feiern.
Bild: KEYSTONE
Rauchschwaden über Damaskus am 08. Dezember 2024.
Bild: Ghaith Alsayed/AP/dpa
Der Umsturz in Syrien in Bildern
Ein Aufständischer posiert am 8. Dezember mit dem Kopf einer gestürzten Statue von Hafis al-Assad, dem Langzeitherrscher und Vater des nun geflohenen Diktators Baschar. Am frühen Sonntagmorgen hatte eine Allianz aus verschiedenen Rebellengruppen die Einnahme der syrischen Hauptstadt Damaskus vermeldet. Da war Assad offenbar bereits aus dem Land geflohen.
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Oppositionelle Kämpfer feiern den Umsturz in Damaskus am 8. Dezember. Dieser Tag markiere «ein neues Kapitel» der syrischen Nation, liess das Aussenministerium in einer Stellungnahme verlauten, nachdem der Präsident getürmt ist.
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Rebellen posieren vor einem Militärgericht in Damaskus am 8. Dezember. Dieses hatten sie zuvor in Brand gesteckt. Der Machtwechsel in Syrien und auch die Einnahme der Hauptstadt verliefen aber offenbar mehrheitlich ohne grössere Kämpfe. Die Rebellen-Allianz hatte zuvor angekündigt, sämtliches «Eigentum des syrischen Volkes» zu beschützen, und ihre Kämpfer dazu aufgerufen, sich von Regierungseinrichtungen fernzuhalten.
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Ein Mann feiert den Umsturz in Damaskus eingehüllt in eine revolutionäre Flagge. Diese zeigt auf grün-weiss-schwarzem Grund drei rote Sterne im Gegensatz zur – bislang – offiziellen rot-weiss-schwarzen Landesfahne mit zwei grünen Sternen, die als Symbol der Langzeitherrschaft des Assad-Clans im ganzen Land verhasst ist.
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Viele Bürgerinnen und Bürger der Hauptstadt nahmen an Autocorsos teil, um das Ende der jahrzehntelangen Gewaltherrschaft in Syrien zu feiern.
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Rauchschwaden über Damaskus am 08. Dezember 2024.
Bild: Ghaith Alsayed/AP/dpa
Syriens Machthaber al-Assad spielte eine strategische Rolle in der iranischen Nahostpolitik. Sein Sturz ist für den Iran daher eine sehr schmerzhafte Niederlage.
DPA, sda/tgab
08.12.2024, 15:58
dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Iran will sich nach dem Machtwechsel in Damaskus aus den weiteren Entwicklungen in Syrien heraushalten.
Das Regime hofft auf weiterhin gute Beziehungen mit Syrien.
Für Teheran war Al-Assad ein wichtiger Alliierter innerhalb der selbst erklärten Widerstandsfront gegen Erzfeind Israel.
Mit dem Machtwechsel in Syrien gerät die iranische Nahostpolitik – und insbesondere der Kampf gegen Israel – in eine Sackgasse.
Der Iran hofft nach dem Machtwechsel in Damaskus auf weiterhin gute Beziehungen mit Syrien. «Die bilateralen Beziehungen mit Syrien haben eine lange Geschichte, und wir hoffen, dass dies mit Weisheit und Weitsicht auch fortgesetzt wird», schrieb das Aussenministerium in einer Presseerklärung.
Der Iran wird demnach die Entscheidung des syrischen Volkes über seine politische Zukunft respektieren. Teheran hoffe vor allem auf ein schnelles Ende der militärischen Spannungen und einen baldigen Dialog aller politischen Fraktionen des Landes, so das Aussenministerium laut Nachrichtenagentur Isna.
Unbestätigten Berichten zufolge steht Teheran bereits im Kontakt mit der Islamisten-Allianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) um einen friedlichen Abzug der iranischen Revolutionsgarden aus Syrien zu ermöglichen. Ob die HTS dieser Forderung nachkommen wird, ist fraglich.
Rebellen verwüsten iranische Botschaft in Damaskus
Am Sonntag haben Aufständische die iranische Botschaft in Damaskus gestürmt und sie laut iranischen Medienberichten regelrecht verwüstet. Alle iranischen Diplomaten und ihre Mitarbeiter hätten die Botschaft vor dem Ansturm jedoch bereits verlassen, so das Aussenministerium in Teheran.
Für Teheran war Al-Assad ein strategisch wichtiger Alliierter innerhalb einer selbst erklärten Widerstandsfront gegen Erzfeind Israel. Ausserdem diente Syrien als Korridor für die Lieferung iranischer Waffen an die Hisbollah-Miliz im Libanon. Daher hat das Land in den vergangenen Jahren Al-Assad auch finanziell und militärisch grosszügig unterstützt – und die syrische HTS als Terroristen abgestempelt.
Mit dem Machtwechsel in Syrien gerät die iranische Nahostpolitik – und insbesondere der Kampf gegen Israel – in eine Sackgasse. Kritiker werfen der iranischen Führung vor, mit ihren politischen Fehlkalkulationen in Syrien Milliarden Dollar in den Sand gesetzt zu haben.