BelgienFast 1.200 illegale Einreisen bei Grenzkontrollen
SDA
13.12.2024 - 05:13
Seit drei Monaten gibt es wieder Grenzkontrollen an den deutschen Landesgrenzen. Von Gewöhnung oder Normalität kann dabei aber nicht die Rede sein. Vor allem in der Region zu Luxemburg reisst die Kritik an den wiedereingeführten Kontrollen nicht ab. Denn sie treffen Zehntausende Pendler, die von Deutschland täglich zur Arbeit in das Grossherzogtum fahren – und auf dem Heimweg im Stau stehen.
Keystone-SDA
13.12.2024, 05:13
SDA
Wie ist die bisherige Bilanz?
Seit dem 16. September wird in Rheinland-Pfalz an den Grenzen zu Frankreich, Belgien und Luxemburg sowie im Saarland zu Frankreich und Luxemburg kontrolliert. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte die Kontrollen an allen deutschen Landesgrenzen für zunächst sechs Monate angeordnet, um die Zahl der unerlaubten Einreisen stärker einzudämmen.
Nach Angaben der Bundespolizeidirektion in Koblenz, die für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständig ist, wurden vom 16. September bis 30. November 1.159 illegale Einreisen gezählt, davon 726 aus Frankreich, 370 aus Luxemburg und 63 aus Belgien.
Zurückweisungen und Abschiebungen
535 Menschen seien nach Frankreich zurückgewiesen worden, 203 nach Luxemburg und 38 nach Belgien. Die Bundespolizei weist darauf hin, dass die einbezogenen Zahlen zum November noch vorläufig seien und sich später noch kleinere Änderungen ergeben könnten.
Eine Zurückweisung beschreibe die Verhinderung der Einreise an der Grenze, die Person sei rechtlich noch nicht nach Deutschland eingereist. Die Einreise sei vollzogen, wenn die Grenze überschritten und die Grenzübergangsstelle passiert worden sei, teilte die Bundespolizei mit.
Aufenthaltsbeendende Massnahmen werden getroffen, wenn die Person bereits eingereist ist. Hierunter fallen die Zurückschiebung und die Abschiebung. Da habe es in dem Zeitraum 12 Fälle gegeben: 6 nach Luxemburg und 6 nach Frankreich.
Bei den Kontrollen seien 17 Schleuser ins Netz gegangen, teilte die Bundespolizei weiter der Deutschen Presse-Agentur mit. Zudem wurden 37 Menschen festgestellt, bei denen eine Einreiseverweigerung vorlag.
Kritik an Grenzkontrollen
An den Grenzen zu Frankreich, Luxemburg und Belgien gebe es «keine nennenswerten Fluchtbewegungen, die eine derart umfassende Kontrolle rechtfertigen würden», sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD). «Vielmehr belasten die Massnahmen den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch sowie die Pendlerinnen und Pendler in den Grenzregionen erheblich.» Rheinland-Pfalz lebe von seiner engen Verflechtung mit den Nachbarländern: «Dies gilt es zu schützen.»
Ebling sagte, er erwarte, dass der Bund die Kontrollmassnahmen «regelmässig einer kritischen Prüfung auf ihre Notwendigkeit» unterziehe. Grenzkontrollen innerhalb der EU sollten nur als ultima ratio infrage kommen und zeitlich eng begrenzt bleiben. «Das Schengen-System ist ein zentraler Baustein der europäischen Integration und darf nicht leichtfertig untergraben werden.»
Widerstand aus Luxemburg
Grenzkontrollen sind im Schengen-Raum eigentlich nicht vorgesehen. Vor allem stationäre Kontrollen wie auf der Autobahn 64 nach Luxemburg in der Nähe von Trier stossen auf Kritik – auch in Luxemburg. Die Grenzkontrollen könnten «nicht mehr toleriert werden», sagte Luxemburgs Premierminister Luc Frieden jüngst in Saarbrücken. Sie richteten sich gegen die Interessen der Bürger, schwächten die Wirtschaft und seien keine Lösung für die Migrationsprobleme.
Frieden kündigte Widerstand gegen die Kontrollen an. Das luxemburgische Parlament hat von der Regierung des Grossherzogtums eine Intervention bei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gefordert. Zudem sollen Möglichkeiten einer rechtlichen Anfechtung geprüft werden – hiess es in einer Resolution. Luxemburg ist auf Pendler aus dem Ausland angewiesen.
Verlängerung steht im Raum
Kritisch gesehen werden die Grenzkontrollen auch im Saarland. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hatte nach Beginn erklärt: «Mein Europa ist das nicht, wenn Schlagbäume und Polizeikellen wieder das Bild der Grenzen prägen. Es ist nicht das Europa, das wir in der Grossregion wollen, wenn der wirtschaftlich wichtige kleine Grenzverkehr aufgehalten wird.»
Vor wenigen Tagen hatte Faeser angekündigt, die Grenzkontrollen zur Bekämpfung illegaler Migration an allen deutschen Grenzen über den März 2025 hinaus verlängern zu wollen. Diese hätten sich bewährt, sagte sie bei der Innenministerkonferenz in Rheinsberg.
Angesichts der Neuwahl des Bundestags am 23. Februar ist unklar, ob Faeser ihre Ankündigung umsetzen kann. Wenn die CDU als Wahlsieger hervorgeht, ist eine Fortsetzung der Kontrollen aber auch wahrscheinlich.
Im nächsten Jahr 40 Jahren Schengen
2025 soll im luxemburgischen Schengen gross gefeiert werden. Denn am 14. Juni ist es 40 Jahre her, dass das Schengener Abkommen über unkontrollierte Grenzübertritte unterzeichnet wurde. Heute gehören 29 Länder mit rund 420 Millionen Menschen zum Schengen-Raum.
«Natürlich sind wir auch weiterhin absolut nicht einverstanden mit den Grenzkontrollen», sagte Michel Gloden als Bürgermeister des symbolträchtigen Ortes im Dreiländereck zu Deutschland und Frankreich der Deutschen Presse-Agentur. «Wir sehen absolut keinen Sinn in den Grenzkontrollen.»
Die Pendler seien «genervt», weil sie täglich eine halbe oder dreiviertel Stunde im Stau stünden. Im Dreiländereck sei es Alltag, Grenzen zu überqueren, um einzukaufen, Freunde zu treffen, zur Schule oder zur Arbeit zu gehen. Eine Verlängerung der Kontrollen wäre «schlimm und unverständlich».
Gloden gibt sich aber optimistisch. «Unser Slogan ist: Schengen lebt!» Er sei überzeugt: «Schengen wird auch das Ganze packen. Weil die Menschen wissen einfach zu schätzen, was es bedeutet, wenn man sich von einem Land ins andere ohne Kontrollen bewegen kann.»
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam