Vorwurf des BetrugsErmittler erhöhen Druck auf den Trump-Clan
dpa
19.1.2022 - 10:59
In den Untersuchungen gegen seine Organisation wird es für den früheren US-Präsident Donald Trump ungemütlich. Die New Yorker Ermittler äussern erstmals konkrete Vorwürfe und wollen auch zwei seiner Kinder unter Eid aussagen lassen.
19.01.2022, 10:59
19.01.2022, 14:14
DPA, gbi
Das Firmenimperium von Ex-US-Präsident Donald Trump hat nach Ansicht der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James wiederholt betrügerische Geschäftspraktiken angewendet. Ziel dieser Praktiken sei es gewesen, sich eine «Vielzahl von wirtschaftlichen Vorteilen» zu verschaffen, etwa Darlehen, Versicherungsschutz oder Steuerabzüge, schrieb die Demokratin am späten Dienstag (Ortszeit) in einer Mitteilung.
Es ist das erste Mal, dass die Generalstaatsanwaltschaft so konkrete Vorwürfe gegen Trumps Unternehmen erhob, berichtete die «New York Times».
Darüber hinaus bat James das Gericht, die Vorladungen von Trump sowie von zwei seiner Kinder – Ivanka und Donald Jr. – zu erzwingen, damit diese in den laufenden zivilrechtlichen Ermittlungen gegen die Trump Organization unter Eid aussagen.
Betrügerisches Vorgehen aufgedeckt?
«Bislang haben wir im Rahmen unserer Ermittlungen erhebliche Beweise aufgedeckt, die darauf hindeuten, dass Donald J. Trump und die Trump Organization mehrere Vermögenswerte falsch und in betrügerischer Absicht bewertet und diese Werte gegenüber Finanzinstituten zum wirtschaftlichen Vorteil falsch dargestellt haben», teilte James weiter mit.
Ihre jüngsten Schritte seien eine Reaktion auf den Versuch des Ex-Präsidenten, sie daran zu hindern, ihn und zwei seiner Kinder unter Eid zu befragen. Seit mehr als zwei Jahre habe die Trump Organization versucht, die Ermittlungen unter anderem mit Verzögerungstaktiken auszubremsen, teilte die Generalstaatsanwältin weiter mit. Im Dezember etwa war Trump gerichtlich gegen James vorgegangen. Trump hat die Ermittlungen immer wieder als «Hexenjagd» bezeichnet.
Bei den umfassenden Ermittlungen geht es unter anderem um den Verdacht, dass Trumps Firma falsche Angaben zum Wert ihrer Immobilien gemacht hat. «Donald Trump, Donald Trump Jr. und Ivanka Trump waren alle eng in die fraglichen Transaktionen involviert, daher werden wir ihre Versuche, sich der Aussage in dieser Untersuchung zu entziehen, nicht tolerieren», teilte James über Twitter mit. «Niemand in diesem Land kann sich aussuchen, ob und wie das Gesetz auf ihn zutrifft.»
«Trump mischt im Hintergrund weiter kräftig mit»
Die Erstürmung des Kapitols hat über die US-Grenzen hinaus schockiert. Ein Jahr später ist die Aufarbeitung noch im Gang. Und Ex-Präsident Donald Trump? Der zieht weiter die Fäden, erklärt Claudia Fanziska Brühwiler von der Universität St. Gallen.