Bootsunglück Dutzende Migranten ertrinken vor griechischer Küste

dpa

14.6.2023 - 14:06

Flüchtlingsboot vor Griechenland gesunken: Dutzende Tote

Flüchtlingsboot vor Griechenland gesunken: Dutzende Tote

STORY: Beim Kentern eines Flüchtlingsbootes vor Griechenland sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Behörden sprachen am Mittwoch von mindestens 59 Toten. Laut der griechischen Küstenwache konnten gut 100 Migranten gerettet werden. Es sei aber unklar, wie viele Personen insgesamt an Bord gewesen seien. Das Boot war den Angaben zufolge auf dem Weg nach Italien. Am späten Dienstagabend sei es in internationalen Gewässern von einem Flugzeug der EU-Grenzschutzagentur Frontex und zwei nahe gelegenen Schiffen etwa 80 Kilometer südwestlich der südgriechischen Stadt Pylos gesichtet worden. Die Menschen an Bord hätten aber die von griechischen Behörden angebotene Hilfe abgelehnt. Einige Stunden später sei das Boot gekentert und gesunken. Die Überlebenden wurden in die Stadt Kalamata gebracht. Der staatliche Rundfunksender ERT berichtete, das Boot sei aus der libyschen Stadt Tobruk gekommen. Bei den meisten Menschen an Bord habe es sich um Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren gehandelt. Zu ihren Nationalitäten wurde zunächst nichts bekannt. Laut Küstenwache war es das bislang schwerste Unglück dieser Art vor Griechenland in diesem Jahr. Seit 2014 sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration im zentralen Mittelmeer mehr als 20.000 Menschen bei dem Versuch gestorben, in die EU zu gelangen und sich dort ein besseres Leben aufzubauen.

14.06.2023

Es ist eines der schwersten Bootsunglücke in Griechenland seit Jahren. Einsatzkräfte bergen Dutzende tote Migranten aus dem Wasser. Die Zahl der Opfer dürfte aber noch viel höher liegen.

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  • Vor der griechischen Küste hat sich ein Bootsunglück ereignet. 
  • Dabei sind mindestens 59 Migranten ums Leben gekommen.
  • Befürchtet wird einen noch bedeutend höhere Opferzahl.

Bei einem schweren Bootsunglück vor der griechischen Küste sind mindestens 59 Migranten ums Leben gekommen. Das berichtete der griechische Staatssender ERT am Mittwoch unter Berufung auf die Küstenwache. 104 Menschen seien bislang gerettet worden.

Es wurde jedoch befürchtet, dass die Zahl der Toten noch viel höher sein könnte. Die Geretteten sollen angegeben haben, es könnten sich bis zu 400 Menschen an Bord des havarierten Boots befunden haben.

Grossangelegte Rettungsaktion

Laut Behördenangaben dauerte eine grossangelegte Suchaktion in internationalen Gewässern vor der Halbinsel Peloponnes an. Patrouillenboote der Küstenwache, die Luftwaffe, eine Fregatte der Marine sowie sechs Frachter und andere Schiffe in der Region waren im Einsatz.

Die griechische Staatspräsidentin Ekaterini Sakellaropoulou flog am Mittag auf die Halbinsel Peloponnes, um sich ein Bild der Lage zu machen. Vier Krankenhäuser seien in Alarmbereitschaft, um Verletzten zu versorgen.

Schon am Dienstag hätten italienische Behörden die griechischen Nachbarn über ein voll besetztes Fischerboot im griechischen Such- und Rettungsbereich informiert, hiess es in einer Mitteilung der Küstenwache.

Hilfe abgelehnt

Ein Frontex-Flugzeug habe das Boot daraufhin 47 Seemeilen südwestlich der Halbinsel Peloponnes lokalisiert. Sowohl die griechische Küstenwache als auch vorbeifahrende Frachter hätten den Passagieren per Funk wiederholt Hilfe angeboten, diese sei aber abgelehnt worden, hiess es.

In den frühen Morgenstunden am Mittwoch sei das Boot dann gekentert und schliesslich gesunken, hiess es. Nach Angaben Überlebender war es vom libyschen Tobruk aus in See gestochen und auf dem Weg nach Italien. Über die Nationalitäten der Menschen an Bord war zunächst nichts bekannt.