Corona-Ticker Bund hat bald Tests für indische Variante +++ Frankreich bremst EU bei Biontech aus

Agenturen/red

7.5.2021

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7.5.2021

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  • 6:35 Uhr

    Island verfügt Quarantänehotel für Reisende

    Auf Island sind am Freitag neue Regeln für die Einreise in Kraft getreten. Gemäss dem neuen System werden die Kriterien geändert, inwieweit Länder als Hochrisikogebiete betrachtet werden: Neben der 14-Tages-Inzidenz schauen die Isländer nun auch darauf, wie hoch der prozentuale Anteil an positiven Corona-Tests an der gesamten Testmenge ist.

    Die Schweiz sowie fast 150 weitere Länder und Gebiete gelten laut Auflistung der isländischen Regierung ab jetzt als Hochrisikogebiete. Für Island-Urlauber ohne Corona-Impfung oder überstandene Infektion bedeutet das, dass für sie Quarantäne in einer dafür vorgesehenen Einrichtung wie einem Quarantänehotel vorgeschrieben ist. Wie Reisende aus 129 anderen Staaten sowie von den spanischen Inseln können sie aber eine Ausnahme davon beantragen. Darin müssen sie vor Reiseantritt hinreichend aufzeigen, dass sie auch in einer von ihnen gewählten Bleibe alle Quarantäneregeln erfüllen werden.

  • 6:05 Uhr

    Bund vor Einführung eines Tests für indische Variante

    Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) steht in Zusammenarbeit mit den Labors vor der Einführung eines neuen Tests, mit dem die indische Variante des Coronavirus rasch erkannt werden soll.

    Ein solcher Test werde bald vorliegen, sagte Fosca Gattoni, Leiterin der Corona-Test-Arbeitsgruppe beim BAG, in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Die Schweiz nehme das Thema sehr ernst. Sie sei eines der Länder, die am meisten positive Testergebnisse sequenziere, um neue Mutationen zu entdecken.

    Eingestellt habe der Bund jene Tests, die die britische Variante des Virus beträfen. Diese Variante habe inzwischen die ursprüngliche Variante verdrängt und sei in der Schweiz nicht mehr dominant. Sie sei so stark vorherrschend, dass ein spezifisches Contact Tracing auf diese Variante hin nicht mehr sinnvoll sei.

    «Wir sequenzieren wöchentlich 2000 Proben, um nachverfolgen zu können, wie das Virus fortschreitet», sagte Gattoni weiter. Das sei ausreichend, um ein aussagekräftiges Gesamtbild zu erhalten. Die Schweiz stehe bei der Sequenzierung weltweit an fünfter Stelle. Es gelinge ihr, 10 Prozent der positiven Proben zu sequenzieren.

    Gattoni äusserte sich ferner zu den Massentests auf das Coronavirus. Solche Massentests seien für viele Kantone eine grosse Herausforderung. Die Materialien müssten in die Schule und die Betriebe kommen. Es müsse mit den Labors koordiniert werden. Und noch am selben Tag müssten die Resultate bekannt sein.

    Seit letzter Woche seien die Kantone angewiesen, dem Bund Massentests zu melden. In zwei oder drei Wochen würden diese Resultate regelmässig öffentlich publiziert. Die Kosten für die Test-Strategie – PCR-Tests, Massentests, Schnelltests und Selbsttests plus Umsetzungsaufwand – lägen bei 2 Milliarden Franken.

    Fosca Gattoni, Stv. Leiterin Sektion Heilmittelrecht, Bundesamt für Gesundheit BAG, ist die Corona-Test-Chefin der Schweiz. «Wir sequenzieren wöchentlich 2000 Proben, um nachverfolgen zu können, wie das Virus fortschreitet», sagt sie. (Archivbild)
    Fosca Gattoni, Stv. Leiterin Sektion Heilmittelrecht, Bundesamt für Gesundheit BAG, ist die Corona-Test-Chefin der Schweiz. «Wir sequenzieren wöchentlich 2000 Proben, um nachverfolgen zu können, wie das Virus fortschreitet», sagt sie. (Archivbild)
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  • 5:20 Uhr

    Frankreich blockiert EU-Bestellung bei Biontech/Pfizer

    Frankreich blockiert laut einem Zeitungsbericht eine Bestellung der EU-Kommission von bis zu 1,8 Milliarden Impfdosen der Hersteller Biontech/Pfizer – offenbar wegen Eigeninteressen.

    Die Mitgliedsstaaten befürchteten nun, die EU könne mit ihrer Bestellung zu spät kommen und einen Teil des Kontingents verlieren, berichtete deutsche Tageszeitung «Welt» unter Berufung auf EU-Diplomaten.

    «Das wäre eine Katastrophe, für die Frankreich verantwortlich wäre», zitierte das Blatt einen Diplomaten. Über die Motive der Regierung in Paris werde spekuliert. Offenbar gehe es darum, Produktionskapazitäten für den Biontech-Impfstoff nach Frankreich zu holen und heimische Unternehmen stärker in die Fertigung einzubinden.

    Der Impfstoff Comirnaty des Herstellers Biontech/Pfizer ist begehrt – nicht nur in der EU. Frankreich gefährdet nun aus Eigeninteressen den dringend benötigten Nachschub. (Symbolbild)
    Der Impfstoff Comirnaty des Herstellers Biontech/Pfizer ist begehrt – nicht nur in der EU. Frankreich gefährdet nun aus Eigeninteressen den dringend benötigten Nachschub. (Symbolbild)
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  • 4:28 Uhr

    Olympia-Stadt Tokio verlängert den Notstands

    Der Corona-Notstand für die Olympia-Stadt Tokio wird weniger als drei Monate vor Beginn der Sommerspiele abermals verlängert. Man plane eine Verlängerung bis Monatsende, erklärte der zuständige Minister, Yasutoshi Nishimura, am Freitag. Die Regierung hatte erst kürzlich den Notstand bis zum 11. Mai verlängert. Angesichts der weiter angespannten Lage sei eine Verlängerung «notwendig», hatte Tokios Gouverneurin Yuriko Koike gesagt. Eine offizielle Entscheidung der Regierung wurde noch am Freitag erwartet.

    Die Verlängerung des inzwischen dritten Notstands bis zum 31. Mai gilt auch für die stark betroffene westliche Region Osaka. Darüber hinaus soll der Notstand auch auf die Präfekturen Aichi und Fukuoka ausgeweitet werden. Zwar hatte die Olympia-Stadt Tokio während der vergangenen «Goldenen Woche», einer Aneinanderreihung nationaler Feiertage, relativ geringe Neuinfektionen gemeldet. Am Donnerstag waren es 591 Fälle innerhalb von 24 Stunden gewesen. Doch war wegen der Feiertage auch weniger getestet worden. Daher befürchten Experten, dass die Infektionszahlen nun wieder steigen dürften.

    Der Notstand bedeutet jedoch keine Ausgangssperren wie in Europa. Die Bürger des Landes sind lediglich aufgefordert, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Tokios Gouverneurin Koike rief die Bevölkerung erneut auf, Kontakte zu anderen Menschen zu vermeiden und möglichst von zu Hause zu arbeiten. In weniger als drei Monaten will das asiatische Inselreich in Tokio die Olympischen Sommerspiele eröffnen – ein Jahr später als geplant.

    Das neue Nationalstadium in Tokio ist der Hauptaustragungsort für die Olympischen Spiele.
    Das neue Nationalstadium in Tokio ist der Hauptaustragungsort für die Olympischen Spiele.
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  • 4:13 Uhr

    Italien will kleinere Inseln coronafrei bekommen

    Vor der nahenden Ferienzeit will Italien die Bevölkerung seiner kleinen Mittelmeerinseln coronafrei bekommen. Ab Freitag sollen Massenimpfungen gegen Covid-19 auf Capraia, südwestlich der toskanischen Stadt Livorno, und den Äolischen Inseln, nordwestlich der sizilianischen Stadt Messina, beginnen, wie aus dem Plan des ausserordentlichen Kommissars für den Corona-Notfall hervorgeht. Insgesamt will die Regierung Menschen auf etwa dreissig dieser kleineren Inseln impfen.

    Wie auf Capraia, wo nur etwa 330 Menschen leben, sind die Bewohnerzahlen vieler dieser Inseln und auch die örtlichen Gesundheitseinrichtungen klein. Ausserdem sind die oft beliebten Urlaubsziele schwer zu erreichen. Ziel ist es deshalb, möglichst wenige Impfstoff-Lieferungen dorthin unternehmen zu müssen, wie der Corona-Kommissar weiter mitteilte. Unterstützt werden die Einsätze vom Militär und der Zivilschutzbehörde.

    Grössere Inseln wie Capri sind bereits weiter in der Impfkampagne. Dort sind nach Berichten der Nachrichtenagentur Ansa beinahe 80 Prozent der über 16-Jährigen immunisiert. Um die Impfung für alle Altersgruppen auf Inseln wie Capri oder Ischia hatte es zuvor immer wieder Streit gegeben. Urlaubsgegenden auf dem Festland sahen sich mit Blick auf den Tourismus benachteiligt, wenn die Inseln vor ihnen als coronafrei gelten würden.

    Italien peilt den 2. Juni für den offiziellen Start der Sommersaison an. Wie genau die Regelungen für Einreisende, auch für Geimpfte, im Juni aussehen werden, ist noch nicht ganz klar. Grundsätzlich ist Urlaub in Italien möglich, aber bei der Einreise fordert das Land weiterhin eine Quarantäne von fünf Tagen. Zusätzlich gilt eine mehrfache Testpflicht – mit PCR-Test oder einem Antigen-Schnelltest vor und nach der Einreise. Diese Reglung läuft bis Mitte Mai.

    Sonnenuntergang in Tropea, Kalabrien, über dem Tyrrhenischen Meer Richtung Äolische Inseln mit dem aktiven Stromboli Vulkan. (Archivbild)
    Sonnenuntergang in Tropea, Kalabrien, über dem Tyrrhenischen Meer Richtung Äolische Inseln mit dem aktiven Stromboli Vulkan. (Archivbild)
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