Covid-Impfung Bisher 42 Fälle von unerwünschten Nebenwirkungen

SDA/jka

22.1.2021 - 14:51

Ein Transparent mit einer Spritze vor dem Impfzentrum auf dem Areal der Messe Luzern, aufgenommen am Dienstag, 19. Januar 2021. (KEYSTONE/Alexandra Wey)
Bild: Keystone

170'000 Impfdosen wurden in der Schweiz bis am Donnerstag verabreicht – in 42 Fällen ist es dabei zu unerwünschten Nebenwirkungen gekommen. 16 davon werden als schwerwiegend eingestuft. 

Bei der grössten Impfaktion in der Schweizer Geschichte sind bisher 42 Fälle von vermuteten unerwünschten Nebenwirkungen gemeldet worden, wie Swissmedic am Freitag mitteilte. 16 davon sind schwerwiegend. Fünf Meldungen standen in Zusammenhang mit einem tödlichen Verlauf.

Zwar gebe es bei diesen Fällen eine «zeitliche Assoziation» mit der Impfung, schrieb das Heilmittelinstitut Swissmedic weiter. Aber bei keinem bestehe «der konkrete Verdacht, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall war». Die Patienten seien zwischen 84 und 92 Jahre alt gewesen und an Erkrankungen verstorben, die in diesem Lebensalter häufig vorkämen, wie zum Beispiel Schlaganfälle oder schwere Infektionen.

Dazu gehört zum Beispiel auch der 91-jährige Mann aus dem Kanton Luzern, der an mehreren schweren Vorerkrankungen litt und einige Tage nach einer Covid-19-Impfung kurz vor Neujahr gestorben war. Abklärungen der kantonalen Gesundheitsbehörden und von Swissmedic hatten damals ergeben, dass ein Zusammenhang zwischen dem Tod und der Impfung «höchst unwahrscheinlich» war.

Positives Nutzen-Risiko-Profil der Impfstoffe

Gemäss der aktuellen Impfstrategie werden in der Schweiz zurzeit vor allem besonders gefährdete Personen mit dem höchsten Risiko geimpft. Diese seien älter als 75 Jahre, litten unter chronischen Krankheiten und wohnten oft in einem Alters- oder in einem Pflegeheim, schrieb Swissmedic weiter.

Werde diese gesamte gefährdete Bevölkerungsgruppe in einem kurzen Zeitpunkt geimpft, so müsse aus rein statistischen Gründen «mit einer gewissen Anzahl von Todesfällen gerechnet werden». Dies ändere aber nichts am positiven Nutzen-Risiko-Profil der Covid-19-Impfstoffe.

16 schwere Nebenwirkungen

Bis am Donnerstag wurden in der Schweiz rund 170'000 erste Dosen der Impfung gegen das Coronavirus verabreicht, wie am Freitag bekannt wurde. In 16 Fällen kam es gemäss Swissmedic zu Nebenwirkungen, die als schwerwiegend eingestuft worden seien.

Dazu gehörten bekannte Unverträglichkeitsreaktionen wie starker Hautausschlag oder ausgeprägte grippale Symptome wie hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder ein starkes Krankheitsgefühl, hiess es auf Anfrage von Keystone-SDA. 26 Meldungen erreichten Swissmedic wegen leichter Reaktionen, die aus den klinischen Studien bereits bekannt waren.

Verdachtsmeldungen über unerwünschte Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe werden von medizinischen Fachexperten in Zusammenarbeit mit sogenannten Pharmacovigilance-Zentren geprüft. Mit dieser konsequenten Marktüberwachung sollen neue, noch nicht bekannte und selten unerwünschte Arzneimittelwirkungen erkannt werden.

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