Bundesrats-EntscheidGilt bald in der ganzen Schweiz das «Walliser Modell»?
uri
28.10.2020
Die Schweiz kämpft mit rasant steigenden Infektionszahlen. Der Bund will deshalb heute weitere Coronamassnahmen beschliessen – es könnte zu einem «Teil-Lockdown» nach Walliser Vorbild kommen.
Der Bundesrat hat den Kantonen am Wochenende die möglichen Verschärfungen der Coronaregeln bereits zur Vernehmlassung vorgelegt. Diese Vorschläge würden sich am «Walliser Modell» orientieren, mit dem der Kanton am 22. Oktober sein Coronaregime verschärft hat – das berichtet «20 Minuten».
Auch der Walliser Staatsrat Christophe Darbellay zeigte sich davon gestern überzeugt, wie er bei einer Zuschaltung im SRF-«Club» sagte. Man könne zwar nicht im Detail sagen, wie die Massnahmen aussehen würden, man wisse aber, dass sie Richtung «Walliser Modell» gehen würden, wobei manche Regelungen womöglich grosszügiger ausfallen würden, so Darbellay.
Walliser Massnahmen plus Maskenpflicht im Freien?
So könnten die Schwellen für Veranstaltungen vielleicht weniger hart sein, vermutet der Walliser Staatsrat, «denn es betrifft die ganze Schweiz». Einen grossen Unterschied erwartet Darbellay beim Beschluss des Bundesrats hingegen bei der Maskentragpflicht im öffentlichen Raum, wie sie Bundesrat Berset in einem Entwurf den Kantonen bereits vorgeschlagen hat. «Dort muss man wohl in Zukunft Masken tragen», sagte Darbellay in die Runde. Ausgenommen würden aber wohl Wald und Wanderwege.
Massnahmen, die beim «Walliser Modell» greifen, sind die Schliessung von Bars, Clubs und Diskotheken. Für Restaurants gilt ab 22 Uhr eine Sperrstunde und es dürfen maximal vier Personen an einem Tisch sitzen, wie SRF erklärt.
Ferner sind Besuche in Altersheimen und Spitälern nur noch in Notfällen erlaubt. Bei privaten Anlässen und im öffentlichen Raum dürfen maximal zehn Personen zusammenkommen. Kinos, Museen, Fitnesszentren, Konzertsäle werden geschlossen. Für Kontaktsport gilt ein Verbot und in den Stadien werden lediglich Geisterspiele stattfinden. Die Fachhochschulen im Kanton unterrichten nun noch im Fernunterricht.
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