Corona-Übersicht Berset warnt vor Kluft zwischen Arm und Reich +++ Hunderte Demonstranten in Aarau

Agenturen/red

8.5.2021

Beinahe drei von vier Schweizern sind bereit, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Derweil demonstrieren in Aarau hunderte Demonstranten gegen die Corona-Massnahmen. Das sind die wichtigsten Meldungen des Tages.

Agenturen/red

8.5.2021

Alain Berset hat auf der SP-Delegiertenversammlung am Samstag vor einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich gewarnt. Noch nie sei so viel von Solidarität die Rede gewesen wie während der Corona-Pandemie, aber das verstelle den Blick vor anderen Problemen. «Weltweit sind auf Jahre hinaus enorme Rückschritte in der Armutsbekämpfung und wirtschaftlichen Entwicklung in vielen Ländern absehbar», sagte Berset über eine Video-Schaltung. Und: «Die nächsten Jahre werden schwierig – und am schwierigsten werden sie für die Schwächeren. Auch in unserem Land.»

Derweil haben hunderte Personen am Samstagnachmittag in Aarau an einer unbewilligten Demonstration gegen die Massnahmen der Behörden im Kampf gegen die Corona-Pandemie teilgenommen. Sie marschierten durch die Altstadt und skandierten «Liberté», viele schwenkten Kuhglocken. Laut der Kantonspolizei Aargau waren rund 1500 Demonstrierende unterwegs. Die Demonstration blieb grösstenteils friedlich.

73 Prozent der Schweizer wollen sich impfen lassen

Fast drei von vier Menschen in der Schweiz, nämlich 73 Prozent, wollen sich gegen Covid-19 impfen lassen. Das zeigt eine am Samstag in der Zeitung «Schweiz am Wochenende» veröffentlichte Umfrage. «Die Impfbereitschaft wächst rasant», liess sich Co-Projektleiter Marcel Zbinden von der Hochschule Luzern von der Zeitung zitieren. Die Quote der 73 Prozent Impfwilligen liege über den ursprünglich anvisierten 60 Prozent.

Der angekündigte EU-Vertrag zum Kauf von bis zu 1,8 Milliarden weiteren Dosen Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer ist unter Dach und Fach. Dies teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstag auf Twitter mit. Ausserdem liess Biontech verlauten, dass es eine Patentfreigabe für nicht zielführend halte. Das Unternehmen wolle aber armen Ländern beim Preis entgegenkommen. «Wir werden weiterhin Länder mit niedrigem oder unterem mittleren Einkommen mit unserem Impfstoff zu einem nicht gewinnorientierten Preis versorgen», teilte das Unternehmen am Samstag in Mainz mit

Das Wichtigste in Kürze:

  • Hunderte Personen haben am Samstagnachmittag in Aarau an einer unbewilligten Demonstration gegen die Massnahmen der Behörden im Kampf gegen die Corona-Pandemie teilgenommen.
  • Vor einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich hat Bundesrat Alain Berset an der SP-Delegiertenversammlung am Samstag gewarnt. Noch nie sei so viel von Solidarität die Rede gewesen wie während der Corona-Pandemie
  • Der angekündigte EU-Vertrag zum Kauf von bis zu 1,8 Milliarden weiteren Dosen Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer ist unter Dach und Fach.
  • Fast drei von vier Menschen in der Schweiz, nämlich 73 Prozent, wollen sich gegen Covid-19 impfen lassen. Das zeigt eine am Samstag in der Zeitung «Schweiz am Wochenende» veröffentlichte Umfrage.
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  • 17.53 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

  • 17.14 Uhr

    Impfungen in Kölner Moschee verabreicht

    Sonderimpfung in der Kölner Zentralmoschee: Am Samstag standen in der Rheinmetropole 2000 Dosen des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca zur Verfügung, ausserdem einige Dosen von Johnson&Johnson. Los ging es morgens um halb zehn. Schon vorher hatten sich Impfwillige eingefunden – ganz ohne Termin. Die allgemeine Einladung erging vorrangig an Bewohner von Stadtteilen, die als Hotspots gelten, mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 300.

  • 16.52 Uhr

    Grünes Impfzertifikat kann wohl pünktlich starten

    Das Grüne Impfzertifikat zum vereinfachten Reisen in Europa kann nach Erwartung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen pünktlich im Juni starten. Die technischen und rechtlichen Vorbereitungen lägen im Plan, sagte von der Leyen am Samstag nach dem EU-Gipfel in Porto. Geplant sei ein fälschungssicherer Nachweis einer Corona-Impfung, einer überstandenen Covid-Erkrankung oder eines negativen Tests.

    Die Kommissionschefin bekräftigte zudem, dass bis Juli genug Impfstoff zur Verfügung stehen werde, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu immunisieren. Bisher hätten fast 160 Millionen Europäer eine erste Impfdosis bekommen, sagte sie. Um im Sommer auch den Tourismus wieder zu ermöglichen, sei die Impfung der Schlüssel.

  • 16.07 Uhr

    Merkel gegen Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe

    Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach dem EU-Gipfel klar gegen eine Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe ausgesprochen. «Ich habe hier noch einmal deutlich gemacht, dass ich nicht glaube, dass die Freigabe von Patenten die Lösung ist, um mehr Menschen Impfstoff zur Verfügung zu stellen», sagte sie am Samstag in Berlin.

    «Ich glaube, dass wir die Kreativität und die Innovationskraft der Unternehmen brauchen», fügte Merkel hinzu. Dazu gehöre der Patentschutz. «Für mich ist sozusagen die Infragestellung des Patentschutzes hier nicht der Weg, der uns zu mehr Impfstoff und besserem Impfstoff führt.»

    Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in der Diskussion um die Aufhebung des Patentschutzes bei Corona-Impfstoffen deutlich positioniert. 
    Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in der Diskussion um die Aufhebung des Patentschutzes bei Corona-Impfstoffen deutlich positioniert. 
    Bild: Michael Kappeler/dpa/
  • 15.27 Uhr

    Harry und Meghan setzen sich für Impfgleichheit ein

    Zum zweiten Geburtstag ihres Sohnes Archie haben Prinz Harry (36) und Herzogin Meghan (39) zu Spenden für Corona-Impfungen in ärmeren Ländern aufgerufen.

    «Wir können uns keine passendere Weise vorstellen, den Geburtstag unseres Sohnes zu begehen», schrieben die beiden auf der Webseite ihrer gemeinnützigen Organisation Archewell. Während für manche Menschen bereits ein Stück Normalität zum Greifen nahe sei, müssten die Impfkampagnen in Entwicklungsländern erst noch richtig anlaufen, so das Paar weiter. So seien von rund einer Milliarde Impfdosen bislang 80 Prozent in wohlhabenderen Ländern verabreicht worden.

    Für Archie ist es der letzte Geburtstag als Einzelkind. Im Sommer erwarten Meghan und Harry die Geburt eines Mädchens.

    Harry und Meghan mit dem kleinen Archie, der jetzt zwei Jahre alt geworden ist.
    Harry und Meghan mit dem kleinen Archie, der jetzt zwei Jahre alt geworden ist.
    Bild: Toby Melville/PA Wire/dpa
  • 14.42 Uhr

    Hunderte demonstrieren in Aarau gegen Corona-Massnahmen 

    Hunderte Personen haben am Samstagnachmittag in Aarau an einer unbewilligten Demonstration gegen die Massnahmen der Behörden im Kampf gegen die Corona-Pandemie teilgenommen. Sie marschierten durch die Altstadt und skandierten «Liberté», viele schwenkten Kuhglocken.

    Laut der Kantonspolizei Aargau waren rund 1500 Demonstrierende unterwegs. Die Demonstration blieb grösstenteils friedlich. Beim Zutritt zum Schlossplatz setzte die Polizei jedoch Reizstoff gegen Demonstranten ein. Sie hatten gemäss Polizeiangaben versucht, sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen. Es sei zu Anhaltungen gekommen. Die Situation habe sich wieder beruhigt.

    Corona-Skeptiker bewegten sich bei einem nicht bewilligten Demonstrationsumzug gegen die Corona-Massnahmen und Maskenpflicht durch Aarau.
    Corona-Skeptiker bewegten sich bei einem nicht bewilligten Demonstrationsumzug gegen die Corona-Massnahmen und Maskenpflicht durch Aarau.
    Bild: Keystone/Ennio Leanza

    Praktisch keiner der Demonstrierenden trug eine Maske, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort berichtete. Die Polizei liess sie vorerst gewähren, war aber mit einem Grossaufgebot präsent. Zuvor hatte sie nach eigenen Angaben wichtige Exponenten der Bewegung kontrolliert und weggewiesen.

  • 14.26 Uhr

    Papst für Aussetzung von Patenten bei Corona-Impfstoffen

    In der Debatte um die Freigabe von Patenten für Corona-Impfstoffe hat sich Papst Franziskus für die vorübergehende Aussetzung der Rechte am geistigen Eigentum ausgesprochen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche äusserte sich in einer Videobotschaft, die der Vatikan am Samstag in Rom veröffentlichte. Darin warnt der 84-Jährige vor zu viel Nationalismus in der Coronakrise: «Es ist ein geschlossener Nationalismus, der zum Beispiel einen Internationalismus der Impfstoffe verhindert.»

    Franziskus äusserte sich in dem aufgezeichneten Video für ein Benefizkonzert «Vax Live» bei Los Angeles, das bereits vor einigen Tagen stattfand. Mit seinem Appell unterstützte er die Position von US-Präsident Joe Biden.

  • 13.52 Uhr

    Berset warnt vor wachsender Kluft zwischen Arm und Reich

    Vor einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich hat Bundesrat Alain Berset an der SP-Delegiertenversammlung am Samstag gewarnt. Noch nie sei so viel von Solidarität die Rede gewesen wie während der Corona-Pandemie, aber das verstelle den Blick vor anderen Problemen.

    «Viele der Probleme, die vor dieser Krise schon gross waren, sind jetzt noch grösser. Weltweit sind auf Jahre hinaus enorme Rückschritte in der Armutsbekämpfung und wirtschaftlichen Entwicklung in vielen Ländern absehbar», sagte Berset über eine Video-Schaltung. Und: «Die nächsten Jahre werden schwierig – und am schwierigsten werden sie für die Schwächeren. Auch in unserem Land.»

    Berset plädierte für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit. Der nächste Test für unsere Gesellschaft komme, nachdem die Schweiz die Pandemie besiegt haben werde. Nicht nur Arbeitnehmende, sondern auch viele Unternehmen seien darauf angewiesen, dass die Gesellschaft sie nicht einfach fallenlässt.

    Alain Berset hat für mehr Solidarität innerhalb der Gesellschaft geworben.
    Alain Berset hat für mehr Solidarität innerhalb der Gesellschaft geworben.
    Bild: Keystone

    Alle bräuchten Solidarität, wenn sie sich in einer Notlage befinden, sagte Berset und plädierte für eine Annahme des Covid-19-Gesetzes bei der Volksabstimmung am 13. Juni.

    «Die Pandemie können wir ohne dieses Gesetz bekämpfen. Dazu haben wir das Epidemiengesetz. Aber um die Wirtschaftskrise zu bekämpfen und die Finanzhilfen so lange wie nötig weiterzuführen, dazu brauchen wir dieses Covid-19-Gesetz», sagte der Gesundheitsminister.

  • 13.41 Uhr

    Biontech will armen Ländern Impfstoff günstiger geben

    Der Impfstoffhersteller Biontech hält eine Patentfreigabe für nicht zielführend, will armen Ländern aber beim Preis entgegenkommen. «Wir werden weiterhin Länder mit niedrigem oder unterem mittleren Einkommen mit unserem Impfstoff zu einem nicht gewinnorientierten Preis versorgen», teilte das Unternehmen am Samstag in Mainz mit.

    Man sei überzeugt, dass der kontinuierliche Ausbau der Produktionskapazitäten dazu beitragen werde, diese Pandemie zu beenden. «Um dies zu erreichen, müssen Regierungen, Hersteller sowie internationale und nationale Organisationen gemeinsam die Versorgung von Ländern mit niedrigem und niedrigem mittleren Einkommen aus den bereits bestehenden Produktionsstätten unterstützen und helfen, neue zertifizierte Standorte zu identifizieren.»

    Patente seien «nicht der begrenzende Faktor für die Produktion oder Versorgung mit unserem Impfstoff», sagte eine Sprecherin. Die Herstellung von Impfstoffen sei ein komplexer Prozess. Wenn die Anforderungen nicht erfüllt seien, könnten Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs leiden. Eine Meldung, wonach Biontech vorübergehend auf den Patentschutz für den Corona-Impfstoff verzichte, sei nicht zutreffend.

    Biontech hat ärmeren Ländern beim Einkauf des Corona-Impfstoffs einen Preisnachlass in Aussicht gestellt. (Symbolbild)
    Biontech hat ärmeren Ländern beim Einkauf des Corona-Impfstoffs einen Preisnachlass in Aussicht gestellt. (Symbolbild)
    Bild: Angelika Warmuth/dpa
  • 13.25 Uhr

    Bars und Cafés in Belgien öffnen Terrassen wieder

    Nach fast sieben Monaten Lockdown haben in Belgien die Terrassen von Bars und Cafés wieder geöffnet. In Brüssel trotzten am Samstag besonders hartgesottene Belgier dem Regen und genossen die ersten Getränke seit langem an Tischen im Freien. Belgien war in der ersten Corona-Welle vergangenes Jahr eines der am stärksten betroffenen Länder Europas und die Regierung hatte zwei Mal einen landesweiten Lockdown verhängt.

    Angesichts der Fortschritte bei der Impfkampagne und sinkender Infektionszahlen hat die Regierung inzwischen eine schrittweise Rückkehr zur Normalität eingeleitet. Die Ausgangssperre wurde aufgehoben, allerdings dürfen sich zwischen Mitternacht und 5 Uhr weiterhin nicht mehr als drei Menschen im Freien treffen.

    Für Bar- und Restaurantbesitzer ist die Öffnung der Aussengastronomie eine Erleichterung. Für den 31-jährigen Thomas Mamakis, der trotz der Krise einen Neustart gewagt und die Bar «L'Altitude» in Brüssel eröffnet hat, schwingt auch Anspannung mit. «Ich habe mir den richtigen Moment ausgesucht, es ist ideal!», scherzte er. Die Tische auf der 50 Quadratmeter grossen Terrasse hat er im Abstand von anderthalb Metern arrangiert. Der Innenbereich bleibt geschlossen.

  • 12.54 Uhr

    Europapark bereitet Wiedereröffnung vor

    Stehen im Europapark im deutschen Rust Menschen schon bald wieder vor Achterbahnen und allerlei anderen Fahrgeschäften Schlange? Europapark-Sprecher Dieter Borer bestätigte im Interview mit «Blick»: «Wir beschäftigen uns derzeit mit allen Faktoren einer Eröffnung.» Man stehe ständig in Kontakt mit den zuständigen Gesundheitsbehörden, versicherte Borer. Im Zentrum des Interesses stehe «eine verantwortungsvolle Öffnungsstrategie».

    Ein Datum der Wiedereröffnung wollte Borer aber nicht nennen. Dasss der Freizeitpark bereits an Pfingsten Gäste aus der Schweiz empfangen könne, halte er jedoch für unwahrscheinlich, sagte der Sprecher, um gleichzeitig einzuräumen: «Falls es so sein kann, dann freuen wir uns riesig.»

    Bereit fühle man sich im Europapark auf jeden Fall, wie Borer betonte: «Bereits im vergangenen Jahr hat der Europa-Park gezeigt, dass ein Betrieb des Parks unter der Berücksichtigung der umfangreichen Hygieneregeln möglich ist. Mehr als zwei Millionen Besucher waren 2020 im Park ohne Zwischenfälle und Probleme.»

    Im Europapark Rust hofft man bald wieder auf Gäste. (Archivbild)
    Im Europapark Rust hofft man bald wieder auf Gäste. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Winfried Rothermel
  • 12.36 Uhr

    50 Fälle von «mexikanischer» Variante in Dänemark

    In Dänemark haben sich etwa 50 Menschen mit einer zunächst in Mexiko entdeckten Corona-Variante infiziert. Es sei der grösste Ausbruch dieser Variante in dem nordeuropäischen Land, teilte die nationale Behörde für Patientenschutz am Samstag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ritzau mit. Bei den Infizierten handle es sich vorwiegend um Personal und Gäste eines Restaurants in der Gegend Nordsjaelland nördlich der Hauptstadt Kopenhagen. Die Behörde stufte den Ausbruch nicht als besonders gefährlich ein.

    Wie die aus Mexiko bekannte Variante nach Dänemark kam, ist noch nicht bekannt. Regierung und Parlament hatten sich im März auf einen umfassenden Öffnungsplan geeinigt, mit dem die Beschränkungen des öffentlichen Lebens nach und nach zurückgefahren werden sollen. Bisher haben knapp 1,5 Millionen Menschen in dem EU-Land eine erste Corona-Impfung erhalten – rund ein Viertel der Bevölkerung. 800'000 Menschen haben die für den vollen Schutz notwendige zweite Dosis.

  • 12.05 Uhr

    EU kauft bis zu 1,8 Milliarden weitere Biontech-Impfdosen

    Der angekündigte EU-Vertrag zum Kauf von bis zu 1,8 Milliarden weiteren Dosen Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer ist unter Dach und Fach. Dies teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstag auf Twitter mit.

    Die Menge soll bis 2023 geliefert werden. 900 Millionen Dosen sollen fest bestellt werden, weitere 900 Millionen Dosen sind eine Option.

    Damit sollen Impfungen von Erwachsenen aufgefrischt und die 70 bis 80 Millionen Kinder in der EU gegen das Coronavirus immunisiert werden. Der Vertrag hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein Volumen von bis zu 35 Milliarden Euro und bedeutet weitere Investitionen in Deutschland und Belgien.

  • 11.58 Uhr

    Aargauer Polizei appelliert an mögliche Demo-Teilnehmer

    Auch wenn die geplanten Demonstrationen in Aarau und Wettingen am heutigen Samstag nicht bewilligt wurden, rechnen Einsatzkräfte mit einem Aufmarsch von Protestlern. «Die Kantonspolizei Aargau steht mit einem Grossaufgebot – unterstützt von Kräften des Polizeikonkordates Nordwestschweiz – im Einsatz», heisst es in einer Mitteilung der Kantonspolizei Aargau.

    Ausserdem wandte sich die Polizei via Twitter direkt an mögliche Kundgebungswillige. «Verzichten Sie auf eine Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration», so der Appell der Beamten. 

    Mit einem Grossaufgebot bereitet sich die Aargauer Kantonspolizei auf mögliche unbewilligte Protestzüge vor – ähnlich wie Mitte März in Bern (Bild). 
    Mit einem Grossaufgebot bereitet sich die Aargauer Kantonspolizei auf mögliche unbewilligte Protestzüge vor – ähnlich wie Mitte März in Bern (Bild). 
     Bild: Keystone
  • 11.02 Uhr

    Michel: Freigabe von Impfstoff-Patenten keine «Wunderlösung»

    In der Debatte um die Aussetzung von Patenten für Corona-Impfstoffe haben die EU-Staats- und Regierungschefs die USA aufgefordert, ihren Vorschlag zu konkretisieren. Die Teilnehmer des EU-Gipfels in Porto seien nicht der Meinung, dass eine Freigabe «kurzfristig eine Wunderlösung» sei, um die weltweite Impfstoffknappheit zu beseitigen, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel am Samstag. «Aber wir sind bereit, uns mit diesem Thema zu beschäftigen, sobald ein konkreter Vorschlag auf den Tisch kommt.»

    Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch überraschend signalisiert, dass sie eine Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe unterstützen will. Aus den Reihen der EU-Staaten war dies teilweise begrüsst worden. Schon zum Auftakt des Gipfels in Porto mehrten sich aber die skeptischen Stimmen.

    Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, hat sich zum Thema Impfstoffknappheit in ärmeren Ländern geäussert.
    Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, hat sich zum Thema Impfstoffknappheit in ärmeren Ländern geäussert.
    Bild: Olivier Hoslet/Pool EPA/AP/dpa

    «Wir sind uns alle einig, dass wir alles Mögliche tun müssen, um die Produktion von Impfstoffen überall auf der Welt zu erhöhen», sagte Michel, nachdem die Staats- und Regierungschefs über das Thema am Freitagabend beraten hatten. Er verwies dabei darauf, dass die EU im Gegensatz zu anderen Impfstoff-Produzenten zum Export bereit sei. Die EU ermutige «alle Partner», ihrerseits Ausfuhren zu ermöglichen.

  • 10.39 Uhr

    Kuba beginnt Impfungen mit selbst entwickelten Corona-Impfstoffen

    Kuba will in der kommenden Woche mit den Impfungen mit zwei selbst entwickelten Corona-Impfstoffen beginnen, obwohl die klinischen Tests noch laufen. Wie Gesundheitsminister José Angel Portal am Freitagabend mitteilte, soll die Impfkampagne in der Hauptstadt Havanna und den Provinzen Santiago de Cuba und Matanzas beginnen. Es handelt sich offiziell um eine grossangelegte Praxisstudie, bei der zwei von fünf kubanischen Impfstoffkandidaten zum Einsatz kommen sollen.

    Kuba ist bisher das einzige lateinamerikanische Land, das eigene Corona-Impfstoffe entwickelt. Die Regierung will die beiden Vakzine Abdala und Soberana 2, deren Erprobung am weitesten fortgeschritten ist, nun in der Praxis testen, wie der Minister sagte.

    Die kubanischen Behörden hoffen darauf, im Juni beiden Impfstoffen eine Notfallzulassung erteilen zu können, wie die Chefin der Arzneimittelbehörde, Olga Lidia Jacobo, erklärte. Danach soll dann mit den Massenimpfungen begonnen werden. Bis Ende Juni sollen nach den Plänen der Regierung schon 22 Prozent der 11,2 Millionen Einwohner der Karibikinsel ihre erste Impfung erhalten haben. Bis Juli sollen dann 33 Prozent und bis August 70 Prozent der Menschen geimpft sein.

  • 10.14 Uhr

    Corona-Impfstoff: Vorbehalte in der EU gegen Patentfreigabe

    Der US-Vorschlag zur Freigabe von Patenten ist aus EU-Sicht keine rasche Lösung für den weltweiten Mangel an Corona-Impfstoffen. Dies hätten viele Staats- und Regierungschefs bei ihrem Treffen in Porto deutlich gemacht, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am späten Freitagabend aus EU-Kreisen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel habe sich klar gegen die Patentfreigabe gewandt.

    Dabei habe die CDU-Politikerin auch das Argument angeführt, dass Fachwissen über die neuartigen mRNA-Impfstoffe an China abfliessen könnte, hiess es. Die Volksrepublik könne dieses Knowhow leichter nutzen als Entwicklungsländer.

    US-Präsident Joe Biden hatte sich überraschend hinter Forderungen ärmerer Länder zur Aussetzung des Patentschutzes für Covid-19-Impfstoffe gestellt. Dann könnten Hersteller in aller Welt die Impfstoffe ohne Lizenzgebühren produzieren. Kritiker wenden ein, nicht die Patente seien das Hindernis, sondern Produktionskapazität, Kenntnisse und Rohstoffnachschub.

    Joe Biden unterstützt ärmere Länder bei der Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe.
    Joe Biden unterstützt ärmere Länder bei der Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe.
    Bild: Evan Vucci/AP/dpa

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte in Porto, kurz- und mittelfristig werde eine Freigabe von Patenten keine zusätzliche Impfstoffdosis bringen. Vielmehr müssten die produzierten Impfstoffe geteilt und exportiert werden. «Wir laden alle Beteiligten der Debatte über einen Verzicht auf Rechte des geistigen Eigentums ein, wie wir bereit zu sein, einen grossen Teil dessen auszuführen, was in dieser Region produziert wird», sagte sie.

    Die EU betont, sie sei derzeit die einzige demokratische Region, die im grossen Massstab Corona-Impfstoff exportiere. Mehr als 200 Millionen Dosen seien aus der EU ausgeführt worden, in etwa so viel, wie hier ausgeliefert wurden. Die USA behalten dort produzierten Impfstoff hingegen vorrangig selbst. Biden sagte vorige Woche, die Impfstoffe aus den USA würden künftig auch zum «Arsenal» für andere Länder. «Aber vorher wird jeder Amerikaner Zugang haben.»

  • 9.12 Uhr

    Indien meldet Höchstwert von über 4000 Corona-Toten

    Indien hat neue Höchstwerte von mehr als 4000 Corona-Todesfällen und mehr als 400'000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages verzeichnet. Die Regierung meldete am Samstag 4187 Corona-Tote und 401'078 Neuansteckungen binnen 24 Stunden. Damit steigt die Zahl der seit Pandemie-Beginn in Indien registrierten Infektionen auf rund 21,9 Millionen. Experten gehen zudem von einer sehr hohen Dunkelziffer aus.

    Das Land mit seinen 1,36 Milliarden Einwohnern erlebt derzeit eine heftige zweite Corona-Welle. Das Gesundheitssystem ist völlig überlastet. Immer wieder gibt es Berichte über Todesfälle wegen mangelnden Sauerstoffs in Kliniken. Deutschland und andere Staaten schickten inzwischen Nothilfe.

    Experten warnen, dass die Infektionszahlen noch bis Ende Mai ansteigen könnten. Sie fordern, im ganzen Land strenge Massnahmen zu verhängen. Auch Oppositionsführer Rahul Gandhi forderte Premierminister Narendra Modi auf, einen landesweiten Lockdown zu verhängen. Er warnte vor «verheerenden» Folgen der Virusausbreitung für Indien und andere Länder.

    Aus Angst vor den wirtschaftlichen Folgen hat Modis Regierung trotz der dramatischen Lage noch keinen neuen landesweiten Lockdown verhängt. Es gibt allerdings Maßnahmen in einzelnen Bundesstaaten.

  • 8.42 Uhr

    73 Prozent der Schweizer wollen sich impfen lassen

    Fast drei von vier Menschen in der Schweiz, nämlich 73 Prozent, wollen sich gegen Covid-19 impfen lassen. Das zeigt eine am Samstag in der Zeitung «Schweiz am Wochenende» veröffentlichte Umfrage. «Die Impfbereitschaft wächst rasant», liess sich Co-Projektleiter Marcel Zbinden von der Hochschule Luzern von der Zeitung zitieren. Die Quote der 73 Prozent Impfwilligen liege über den ursprünglich anvisierten 60 Prozent.

    Gemäss Umfrage wollen sich 73 Prozent mit der Impfung gegen das Coronavirus schützen. In diesem Anteil enthalten sind auch jene Menschen, die bereits mindestens eine der beiden Dosen erhalten haben. 15 Prozent gaben an, noch keinen Entscheid gefällt zu haben, und 12 Prozent sprachen sich gegen die Impfung aus.

    Männer wollen sich gemäss der Umfrage etwas mehr impfen lassen als Frauen, und in ländlichen Regionen und Berggebieten wollen sich weniger Menschen impfen lassen als in den Städten und Agglomerationen. Auch Altersunterschiede gibt es: Bei den 18- bis 49-Jährigen ist die Impfbereitschaft kleiner als bei den Älteren.

    Die Impfbereitschaft in der Schweiz liegt gemäss einer Umfrage bei 73 Prozent. (Archivbild)
    Die Impfbereitschaft in der Schweiz liegt gemäss einer Umfrage bei 73 Prozent. (Archivbild)
    Bild: Keystone / Urs Flueeler

    65 Prozent der Antwortenden befürworten Privilegien für Geimpfte, wobei die Zustimmung bei denen, die sich immunisieren lassen wollen, höher ist. Sonderrechte für Geimpfte finden beim Fliegen, in der Pflege, an Grossanlässen und bei Auslandreisen die meiste Zustimmung. Am wenigsten akzeptiert würden Privilegien in Geschäften und im öffentlichen Verkehr. Voraussetzung für die Privilegien wäre aber, dass die Impfung für alle Menschen im Land möglich ist.

    Das Institut für Kommunikation und Marketing der Hochschule Luzern und das Meinungsforschungsinstitut Link befragten zwischen 28. April und 4. Mai 1020 Personen in allen Landesteilen.

    Am Freitag waren in der Schweiz mehr als eine Million Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das sind 11,7 Prozent der Bevölkerung. Bis Ende Juni soll ein Zertifikat für Geimpfte, Genesene und kürzlich negativ Getestete bereit sein. Realisiert wird es vom Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT).

  • 7.20 Uhr

    Noch immer 750 Corona-Tote in New Yorker Kühllastern

    Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie in New York gingen Bilder von Kühltransportern für Tausende Leichen um die Welt. Ein Jahr später liegen noch immer 750 Covid-Tote in den Lastern, wie das Büro des höchsten Gerichtsmediziners der US-Ostküstenmetropole am Freitag auf Anfrage bestätigte.

    Die Kühltrucks seien seiner Zeit für die Langzeitnutzung eingerichtet worden, um sicherzustellen, dass Familien ihre Angehörigen in Ruhe beerdigen können. «Mit Sensibilität und Mitgefühl arbeiten wir während ihrer Trauerzeit weiterhin von Fall zu Fall mit einzelnen Familien zusammen», teilte Sprecher Mark Desire mit.

    Der Sprecher bestätigte damit entsprechende Medienberichte über die Lastwagen, die auf einem Parkplatz in Brooklyn stehen. In den kommenden Wochen und Monaten sollen sie demnach nach und nach geleert werden. Im Frühjahr 2020 waren die Covid-Todeszahlen in New York auf Hunderte pro Tag gestiegen und hatten die Kapazitäten der Stadt weit überstiegen.

    Die Grossstadt setzte daraufhin die Transporter an Krankenhäusern ein - die Bilder wurden zum Symbol des Corona-Ausbruchs in der Millionen-Metropole. Viele Tote wurden anonym auf einer Insel im East River beerdigt. Mittlerweile hat sich die Lage in New York klar verbessert: Dank sinkender Infektionen und einer voranschreitenden Impf-Kampagne will die Metropole noch im Mai fast alle Beschränkungen für seine Bürger aufheben.