Samedan GR «Sehr, sehr schlecht»: Ärger über Viersternehotel im Engadin

tsha

31.7.2020

Samedan ist ein beliebtes Touristenziel. (Archivbild)
Samedan ist ein beliebtes Touristenziel. (Archivbild)
Bild: Keystone

Eine Familie wollte Ferien im Engadin machen – und wurde bitter enttäuscht. Auch die Gemeinde Samedan zeigt sich verärgert.

Schon lange nicht mehr waren Ferien im eigenen Land so angesagt wie derzeit. Wenn auch nicht immer ganz freiwillig: Wegen der Coronakrise sind viele Reiseziele noch immer tabu. Dass auch Ferien daheim manchmal gehörig schieflaufen können, musste nun allerdings eine Familie feststellen, die eigentlich in einem Viersternehotel im Engadin entspannen wollte. Doch daraus wurde nichts, wie Mutter Corinne Hügli dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» erzählte.

Geplant hatte die vierköpfige Familie eigentlich eine Woche Ferien im Hotel Bernina in Samedan GR. «Auf 1'700 Meter über dem Meeresspiegel gebaut, im Herzen der Berge, nimmt es buchstäblich den Atem», heisst es in der Eigenbeschreibung der Nobelherberge. 3'250 Franken, inklusive Halbpension, wollte sich Familie Hügli den Spass kosten lassen.



Einen Tag vor der Anreise dann die böse Überraschung: Das Hotel, so Corinne Hügli, schickte ihr eine auf Englisch verfasste E-Mail – und sagte den Aufenthalt kurzerhand ab. Der Grund: Das Hotel sei seit März geschlossen, wie Hügli auf telefonische Nachfrage hin erfuhr. «Bei der Buchung im Mai war das aber nirgends ersichtlich», so Hügli, die ihren Ferienaufenthalt über die Internetseite des Hotels gebucht hatte.

«Das ist unglücklich»

Auch wenn Familie Hügli die mehr als 3'000 Franken Übernachtungskosten nicht zahlen musste: Der Vorfall sei sehr ärgerlich, findet auch Gemeindepräsident Jon Fadri Huder von der Standortgemeinde Samedan: «Das ist unglücklich und für den Namen Samedan sehr, sehr schlecht», so Huder gegenüber «Espresso». Jan Steiner, der Mediensprecher der örtlichen Tourismusorganisation, sagte dem Magazin: «Engadin St. Moritz Tourismus versucht wenn immer möglich, für die betroffenen Gäste alternative Unterkünfte zu organisieren.»



Neben Familie Hügli gibt es offenbar noch weitere, die von der Schliessung des Hotels erst im letzten Moment erfahren haben. «Wenige Tage vor der Ankunft bemerkten wir, dass das Hotel im Sommer gar nicht geöffnet ist. Unglaublich, was sich dieses Hotel leistet», heisst es auf einer Bewertungsplattform. 

Auch ein anderer Nutzer zeigt sich irritiert: «So wie es scheint, ist das Hotel geschlossen. Weder per Telefon noch per E-Mail konnte ich jemanden erreichen. Auf der Website des Hotels ist jedoch kein Vermerk vorhanden, dass das Hotel geschlossen ist.»

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