LiebespuppenSex mit Robotern – stöhnen Sie da auf?
Bruno Bötschi
17.12.2018
Roboter-Sexpuppen werden immer menschenähnlicher. Aber was, wenn es alsbald Bordelle mit Robotorfrauen und -männern gäbe? Verhaltensforscher suchen nach Antworten.
«Ahhh, ohhh», stöhnt eine erregte Frauenstimme. Irgendwann kulminieren die Laute zu einem Orgasmusgestöhne. Nichts Besonderes, denkt man, im Zeitalter, wo Pornos auf jedem Handy lauern. Doch diesen Orgasmus hatte nicht ein Mensch, sondern ein Sexroboter der neuesten Generation.
Sex mit Maschinen sei mehr als nur ein Fetisch, meldete kürzlich das Schweizer Fernsehen und besuchte das Sexroboter-Atelier von Dr. Sergi Santos in Barcelona. Dass Ingenieure an Silikon-Playgirls- und boys arbeiten, die prachtvoll entwickelte Geschlechtsorgane und samtige Haut haben und dank künstlicher Intelligenz sogar reden können, ist nichts Neues.
Aber nun schalten sich auch Verhaltensforscher ein. Sie wollen unter anderem die Frage diskutieren: Was, wenn sich Bordelle mit Sexrobotern verbreiten? Mika Koverola und seine Kollegen von der Universität Helsinki führten deshalb Interviews zum Roboterpuff der Zukunft.
Frauen urteilen strenger als Männer
Wenig überraschend dabei: Die meisten Menschen finden Sex mit Robotern moralisch nicht so verwerflich wie der Beischlaf mit Sexarbeiterinnen und -arbeitern aus Fleisch und Blut. Und das, obwohl die Studien-Ergebnisse darauf hinweisen, «das Sex mit Robotern wahrhaftig als Sex angesehen wird».
Aber Achtung: Wer in einer festen Beziehung lebt, muss auch beim Seitensprung mit einem Roboter mit Konsequenzen respektive Streit mit der Ehefrau rechnen. Frauen urteilen, gemäss der Studie der finnischen Forscher, strenger als Männer.
Nur: Gibt es überhaupt eine Nachfrage nach Sexrobotern? Die wenigen Studien, die es dazu gibt, zeigen unterschiedliche, aber signifikante Resultate. «Je nach Umfrage können 10 bis 40 Prozent aller Männer in Europa sich vorstellen, mit einem Roboter Sex zu haben», erklärte Thomas Beschorner, Ethikprofessor an der Universität St. Gallen gegenüber dem Schweizer Fernsehen.
«Roboter-Bordell» verboten
Sind Roboter-Bordelle also ein Markt mit Zukunft? Die Meinungen sind geteilt. Computexperte David Levy glaubt, dass Liebes- und Sex-Beziehungen zwischen Menschen und Robotern bald völlig normal sein. «Sexroboter-Bordelle werden sicher ein sehr grosser Markt,» sagt er im Interview mit dem «Tages-Anzeiger».
Auf der Finanzierungsplattform Indiegogo bekam allerdings eine Gründerin nur wenig Geld für «Eve's Robot Dreams», das «erste konsensorientierte Robotorbordell der Welt».
Und die texanische Stadt Houston hat erst kürzlich die Eröffnung eines Geschäfts verboten, in dem Sexroboter nicht nur gekauft, sondern vorher auch ausprobiert werden können.
«Ich will solche Läden nicht in der Stadt Houston», sagte Bürgermeister Sylvester Turner über das Geschäft, das Medien als «Roboter-Bordell» bezeichnet haben. Der Stadtrat änderte deswegen ein 20 Jahre altes Gesetz über gewerblichen Sex, damit es auch technologische Objekte umfasst.
Bereits ein Puppenpuff im Angebot hat die Stadt Dortmund: Es sind allerdings keine Roboter, die dort ihre Sexdienste verrichten, sondern Silikon-Liebespuppen. Das Angebot richtet sich übrigens, laut der Internetseite des Etablissements, auch an Frauen und Homosexuelle. Für sie stehe eine «gut-bestückte männliche Sexpuppe mit einem extrem heissen Body bereit».
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