Warum nicht mal mexikanisches Federgras in den Garten bringen? Das passt gut zu einem naturalistischen Garten.
Thymian macht sich im Garten gut – und versprüht das Gefühl unberührter Natur.
Den Garten möglichst natürlich gestalten, das gefällt vielen –eine passende Pflanze kann die Fetthenne sein.
Verwitterte Optik, statt akkurat gepflegt: Eine Natursteinmauer macht sich im Garten gut.
Den Garten wie die Natur gestalten
Warum nicht mal mexikanisches Federgras in den Garten bringen? Das passt gut zu einem naturalistischen Garten.
Thymian macht sich im Garten gut – und versprüht das Gefühl unberührter Natur.
Den Garten möglichst natürlich gestalten, das gefällt vielen –eine passende Pflanze kann die Fetthenne sein.
Verwitterte Optik, statt akkurat gepflegt: Eine Natursteinmauer macht sich im Garten gut.
Wenn man nicht verreisen kann, muss man sich die Ferne halt nach Hause holen. Der Gartentrend hin zum naturalistischen Grün schafft das – er lässt das Hochgebirge oder die Steppe direkt vor der Haustüre entstehen.
Der Garten ist eigentlich die grüne Stube vor dem Haus. Doch in den Zeiten der eingeschränkten Bewegungsfreiheit kann er noch mehr sein: Ferien- und Sehnsuchtsort. Dieser Effekt lässt sich einfach verstärken mit einer Bepflanzung, wie sie auch in der Natur vorkommen könnte.
Kleine alpine Felspartien werden mit einer Gartenmauer nachgebildet, ein schattiges Beet mit grossblättrigen Pflanzen erweckt ein Gefühl, als würde man durch einen Regenwald wandern. Und bunt blühende Präriegestaltungen wecken die Lust auf Freiheit und Abenteuer im amerikanischen Stil.
Der Natur Raum geben
Nicht erst seit der Coronavirus-Pandemie gibt es diesen Trend hin zum naturalistischen Gartenstil. «Der Garten befreit sich, öffnet sich zur Landschaft und wird zu einer kultivierten Wildnis» – so umschrieb einst der Zürcher Landschaftsarchitekt Günther Vogt den Trend gegenüber der NZZ.
Professor Cassian Schmidt erkennt darin eine gesellschaftliche Geisteshaltung: «Der Mensch sieht die Natur gefährdet, sodass er ihr im Garten mehr Raum gibt», sagt der Fachmann, der den Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof im deutschen Weinheim leitet.
Hinzu kommen für Buchautor und Gartenexperte Sven Nürnberger die vielerorts stattfindende Entwicklung der Verkleinerung von Wohnräumen und die spürbaren Eingriffe durch die Landwirtschaft in die Natur. «Was verloren geht, will der Mensch wieder holen – so versucht man dem Artensterben durch die Förderung von Vielfalt im Garten entgegenzuwirken.»
Exotische Pflanzen für den Garten
Aber worum geht es hier denn genau? Viele Gärten mit ihrem akkuraten Rasen und den bunt zusammengewürfelten Pflanzen haben wenig mit der Natur zu tun. Beim naturalistischen Gestaltungsansatz geht es auch nicht um die Nachbildung der Natur vor der Haustür mit heimischen Pflanzen – etwa indem man statt dem englischen Rasen nun eine Wiese anlegt.
Der naturalistische Garten bedient sich des Repertoires von exotischen, nicht heimischen Pflanzen. «Man holt sich die Inspiration aus der Natur», sagt Professor Schmidt. Und erschafft kreativ Gartenbilder von fremden Orten – und zwar in einer «überhöhten, ästhetischen Form». Oder wie es Sven Nürnberger ausdrückt: Der naturalistische Stil sei eine Art gesteuerte Natur.
Als Beispiel führt der Experte eine Steppenlandschaft an: «Sie lebt von Gräsern, den Rispen des Salbeis und den flachen schirmförmigen Blütenständen der Schafgarben.»
Diese typischen Pflanzen werden nach dem Chaosprinzip locker auf der Fläche verteilt, ohne dass einzelne Arten als grössere Gruppe oder in schematischer Regelmässigkeit auftauchen. So entsteht eine Pflanzung in drei Schichten: «Hohe Gerüstbildner, mittelhohe Füllpflanzen und flache Bodendecker sind die Grundlage für Vielfalt», erklärt Professor Schmidt.
Eine Natursteintreppe mit Alpenpflanzen
Eine Alternative ist die Landschaft des alpinen Hochgebirges: Man kann hierfür zum Beispiel eine Natursteintreppe im Garten als Grundlage nehmen und diese mit Polster- und Rosettenpflanzen aus diesem Gebiet bepflanzen, schlägt Nürnberger vor.
Wichtig: Dafür nimmt man nicht nur echte Wildformen der Pflanzen, sondern auch robuste und erlesene Züchtungen, die ihren natürlichen Charakter bewahrt haben. Da nicht die komplette Natur eines Ortes nachgebildet wird, sondern nur Auszüge, kann man auch «verschiedene Gartenstile kombinieren und mitunter auch nur einzelne Vegetationsausschnitte herausnehmen», führt Buchautor Nürnberger an.
Neue Studie: Je bunter der Garten, desto entspannter der Besitzer
Erholung im Garten – vielen Menschen würde ohne ihr Grün etwas fehlen. Eine Studie hat nun ergeben: Eine bunte Blumenpracht soll sich positiv auf das Gemüt des Gartenbesitzers auswirken. Das wollten wir genauer wissen.
16.05.2020
Der Garten für intelligente Faule
Und wenn alles gepflanzt ist, gilt es loszulassen – und die Entwicklung der Pflanzen auf ihre natürliche Weise zu beobachten. Die Gemeinschaft der Pflanzen hat eine eigene Dynamik. Man muss lernen, nur wenig lenkend einzugreifen und eine natürliche Interaktion der Strukturen zu akzeptieren.
«Der naturalistische Garten ist für intelligente Faule ideal – wobei die Betonung auf dem Adjektiv liegt», sagt Professor Schmidt dazu, und nimmt damit Bezug auf ein Zitat des bekannten Gartenphilosophs und Staudenzüchters Karl Foerster (1874–1970).
Das sind die verrücktesten Pflanzen der Welt
Das sind die verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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