Bevor man eine Tourenausrüstung kauft, lohnt es sich, das Material zu testen. «Bluewin»-Redaktorin Cornelia Alig hat diesen Winter die Bindung Tecton 12 von Fritschi getestet. Das Fazit können Sie in folgender BG nachlesen.
Gipfelglück. Für mich ein Gefühl der Freiheit - und der Verantwortung. Denn bei aller Motivation, Ambition und Begeisterung sollte ein Faktor immer ganz oben auf der Liste stehen: die Sicherheit.
Eine besonders sicherheitsrelevante Komponente ist die Bindung. Ich teste diesen Winter die Tecton 12 von Fritschi mit Pin-Einheit vorne und Fersenbacken. Die Bindung hält, zumindest bisher, was sie verspricht. Einer Alpinbindung in nichts nachzustehen.
Dank der Fersenbacken mit Niederhaltesystem wird die Kraft direkt vom Schuh auf die Bindung übertragen. Im Gegensatz zu traditionellen Pin-Bindungen, bei welchen der Schuh in den Pins hängt und somit nicht direkt mit der Bindung in Kontakt kommt, wird so die Torsionsfestigkeit vor allem im harten oder eisigen Gelände stark verbessert.
Dank der Seitwärtsauslösung vorne und der Frontalauslösung hinten, löst die Bindung verlässlich bei eingestellten Kräften aus. Ungewollte Auslösungen werden durch die langen dynamischen Wege vorne und hinten verhindert.
Die Bindung ist erstaunlich leicht, der Einstieg und die Bedienung auch im Gelände nach wenigen Versuchen einfach sowie sehr praktisch und die Sicherheit analog Alpinbindungen.
Weitere Vorteile: Die Bindung Tecton 12 von Fritschi verfügt über zwei Steighilfen, die entsprechend zwei unterschiedliche Einstell-Höhen ermöglichen, die Bindung kann beim Aufstieg auf «Walk» umgestellt werden, damit sie beispielsweise bei einer Spitzkehre nicht ausklickt. Das Tüpfchen auf dem i zum Schluss: Alle Teile werden in der Schweiz hergestellt.
Doch bei einer sicheren Bindung hört die Frage nach der Ausrüstung nicht auf. Nur mit einer auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmten Ausrüstung und der entsprechenden Erfahrung kann eine Skitour unternommen werden.
Zur Grundausrüstung gehören neben dem Lawinenverschüttetengerät (LVS) eine Schaufel und eine Sonde.
Das Barryvox S von Mammut ist sehr benutzerfreundlich und somit auch für Anfänger leicht verständlich. Was überlebenswichtig ist, den im Ernstfall sollte jeder, auch unter Stress, schnell die Verschütteten finden können. Man trägt es möglichst auf der untersten Kleidungsschicht mit dem Display zum Körper.
Das LVS von Mammut bietet einen sehr breiten Suchstreifen von 70 Metern. Bei einer Mehrfachverschüttung lassen sich Signale markieren und demarkieren. Zudem filtert das Gerät unterschiedliche Signale und kann unterscheiden, welcher Verschüttete am Dichtesten an der Oberfläche liegt.
Eine Notfallapotheke sowie Kommunikationsgeräte und eine Navigationsausrüstung gehören ebenfalls in den Rucksack. Und Picknick. Weil picknicken auf dem Gipfel das Beste ist. Ich zum Beispiel habe immer ein Gipfel-Ei dabei. Nehmt einfach der Natur zu liebe euren Mülle wieder mit nach Hause.
Ich besitze zusätzlich einen Airbag-Rucksack von Mammut (Flip Removable Airbag 3.0). Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es auf Touren nämlich nie. Doch aufgepasst: «Der Airbag ersetzt nicht das Tragen eines LVS und das Mitführen von Sonde und Schaufel», betont Bergführer und technischer Leiter bei der Mammut Alpine School, Markus Wey, im Gespräch. Der Rucksack wiegt verhältnissmässig wenig, ist kompakt, das Einpacken des Airbags ist einfach - und das System kompatibel mit anderen Rucksackmodellen.
Der Umgang mit dem Material sollte ausserdem geübt werden: Die stabile und leichte Lawinensonde von Mammut (Probe 240 short) mit integriertem Teleskopverschluss kann leicht bedient werden und ist schnell einsatzbereit - sogar mit Handschuhen.
Für einen «normalen» Skitourengeher wie mich noch nicht höchste Priorität, für ambitionierte Sportler sogar überlebenswichtig: das Gewicht. Meine Schaufel (Mammut, Alugator Light) wiegt dennoch weniger als eine kleine Flasche Rivella. Lucky me.
Sie halten auch bei Minustemperaturen und lassen sich gleichzeitig sehr gut ablösen: Die Hybrid Mix Felle von Contour.
Um die guten Klebe-Eigenschaften nutzen zu können, sollte man den Skibelag vor dem Auffellen trocken wischen. Praktisch: der mitgelieferte Packsack hat innen ein Flies eingenäht, mit dem der Belag getrocknet werden kann.
Daneben gibts es beispielsweise auch Felle, die aus reinem Polaymid/Nylon sind. Diese sind verhältnismässig günstig und besonders haltbar. Sie haben meist sehr gute Hafteigenschaften, was besonders im steilen Gelände von Vorteil ist. Leider ziehen diese trotz Imprägnierung schnell Feuchtigkeit und neigen zur Stollenbildung, verspielen also ihre guten Hafteigenschaften bei nassen Schneeverhältnissen.
Deutlich bessere Stollresistenz und Gleitfähigkeit weisen Felle aus Mohair auf. Die Wolle der Angora-Ziege ist hierfür das Ausgangsmaterial: es ist leicht, für ein Naturmaterial recht strapazierfähig und es behält seine Eigenschaften auch bei Nässe oder extremer Kälte. Leider kostet gutes Mohair viel Geld.
Für mich hat sich die goldene Mitte als gute Wahl ergeben: Das Hybrid Mix-Fell von Contour besteht zu etwa 70 Prozent aus Mohair und zu 30 Prozent aus Nylon.
Damit überwiegen weiterhin die positiven Eigenschaften der Wollfaser, aber die Hafteigenschaften und die Langlebigkeit des Nylons sind deutlich spürbar.
Somit steht meinem Erlebnis nichts im Weg. Abflug... äh -fahrt.
Skitouren: Die besten Tipps
Gipfelglück. Für mich ein Gefühl der Freiheit - und der Verantwortung. Denn bei aller Motivation, Ambition und Begeisterung sollte ein Faktor immer ganz oben auf der Liste stehen: die Sicherheit.
Eine besonders sicherheitsrelevante Komponente ist die Bindung. Ich teste diesen Winter die Tecton 12 von Fritschi mit Pin-Einheit vorne und Fersenbacken. Die Bindung hält, zumindest bisher, was sie verspricht. Einer Alpinbindung in nichts nachzustehen.
Dank der Fersenbacken mit Niederhaltesystem wird die Kraft direkt vom Schuh auf die Bindung übertragen. Im Gegensatz zu traditionellen Pin-Bindungen, bei welchen der Schuh in den Pins hängt und somit nicht direkt mit der Bindung in Kontakt kommt, wird so die Torsionsfestigkeit vor allem im harten oder eisigen Gelände stark verbessert.
Dank der Seitwärtsauslösung vorne und der Frontalauslösung hinten, löst die Bindung verlässlich bei eingestellten Kräften aus. Ungewollte Auslösungen werden durch die langen dynamischen Wege vorne und hinten verhindert.
Die Bindung ist erstaunlich leicht, der Einstieg und die Bedienung auch im Gelände nach wenigen Versuchen einfach sowie sehr praktisch und die Sicherheit analog Alpinbindungen.
Weitere Vorteile: Die Bindung Tecton 12 von Fritschi verfügt über zwei Steighilfen, die entsprechend zwei unterschiedliche Einstell-Höhen ermöglichen, die Bindung kann beim Aufstieg auf «Walk» umgestellt werden, damit sie beispielsweise bei einer Spitzkehre nicht ausklickt. Das Tüpfchen auf dem i zum Schluss: Alle Teile werden in der Schweiz hergestellt.
Doch bei einer sicheren Bindung hört die Frage nach der Ausrüstung nicht auf. Nur mit einer auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmten Ausrüstung und der entsprechenden Erfahrung kann eine Skitour unternommen werden.
Zur Grundausrüstung gehören neben dem Lawinenverschüttetengerät (LVS) eine Schaufel und eine Sonde.
Das Barryvox S von Mammut ist sehr benutzerfreundlich und somit auch für Anfänger leicht verständlich. Was überlebenswichtig ist, den im Ernstfall sollte jeder, auch unter Stress, schnell die Verschütteten finden können. Man trägt es möglichst auf der untersten Kleidungsschicht mit dem Display zum Körper.
Das LVS von Mammut bietet einen sehr breiten Suchstreifen von 70 Metern. Bei einer Mehrfachverschüttung lassen sich Signale markieren und demarkieren. Zudem filtert das Gerät unterschiedliche Signale und kann unterscheiden, welcher Verschüttete am Dichtesten an der Oberfläche liegt.
Eine Notfallapotheke sowie Kommunikationsgeräte und eine Navigationsausrüstung gehören ebenfalls in den Rucksack. Und Picknick. Weil picknicken auf dem Gipfel das Beste ist. Ich zum Beispiel habe immer ein Gipfel-Ei dabei. Nehmt einfach der Natur zu liebe euren Mülle wieder mit nach Hause.
Ich besitze zusätzlich einen Airbag-Rucksack von Mammut (Flip Removable Airbag 3.0). Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es auf Touren nämlich nie. Doch aufgepasst: «Der Airbag ersetzt nicht das Tragen eines LVS und das Mitführen von Sonde und Schaufel», betont Bergführer und technischer Leiter bei der Mammut Alpine School, Markus Wey, im Gespräch. Der Rucksack wiegt verhältnissmässig wenig, ist kompakt, das Einpacken des Airbags ist einfach - und das System kompatibel mit anderen Rucksackmodellen.
Der Umgang mit dem Material sollte ausserdem geübt werden: Die stabile und leichte Lawinensonde von Mammut (Probe 240 short) mit integriertem Teleskopverschluss kann leicht bedient werden und ist schnell einsatzbereit - sogar mit Handschuhen.
Für einen «normalen» Skitourengeher wie mich noch nicht höchste Priorität, für ambitionierte Sportler sogar überlebenswichtig: das Gewicht. Meine Schaufel (Mammut, Alugator Light) wiegt dennoch weniger als eine kleine Flasche Rivella. Lucky me.
Sie halten auch bei Minustemperaturen und lassen sich gleichzeitig sehr gut ablösen: Die Hybrid Mix Felle von Contour.
Um die guten Klebe-Eigenschaften nutzen zu können, sollte man den Skibelag vor dem Auffellen trocken wischen. Praktisch: der mitgelieferte Packsack hat innen ein Flies eingenäht, mit dem der Belag getrocknet werden kann.
Daneben gibts es beispielsweise auch Felle, die aus reinem Polaymid/Nylon sind. Diese sind verhältnismässig günstig und besonders haltbar. Sie haben meist sehr gute Hafteigenschaften, was besonders im steilen Gelände von Vorteil ist. Leider ziehen diese trotz Imprägnierung schnell Feuchtigkeit und neigen zur Stollenbildung, verspielen also ihre guten Hafteigenschaften bei nassen Schneeverhältnissen.
Deutlich bessere Stollresistenz und Gleitfähigkeit weisen Felle aus Mohair auf. Die Wolle der Angora-Ziege ist hierfür das Ausgangsmaterial: es ist leicht, für ein Naturmaterial recht strapazierfähig und es behält seine Eigenschaften auch bei Nässe oder extremer Kälte. Leider kostet gutes Mohair viel Geld.
Für mich hat sich die goldene Mitte als gute Wahl ergeben: Das Hybrid Mix-Fell von Contour besteht zu etwa 70 Prozent aus Mohair und zu 30 Prozent aus Nylon.
Damit überwiegen weiterhin die positiven Eigenschaften der Wollfaser, aber die Hafteigenschaften und die Langlebigkeit des Nylons sind deutlich spürbar.
Somit steht meinem Erlebnis nichts im Weg. Abflug... äh -fahrt.
Zurück zur Startseite