Regierung Bundesrat tagt «extra muros» im bünderischen Münstertal

uj, sda

12.10.2022 - 10:46

Der Bundesrat tagt am (heutigen) Mittwoch für einmal nicht in Bern, sondern «extra muros» im Münstertal im Osten Graubündens. Nach der Bundesratssitzung am Vormittag im Kloster St. Johann in Müstair trifft sich die Landesregierung bei einem Apéro mit der Bevölkerung.

uj, sda

Der Bunderat landete kurz vor 9 Uhr mit zwei Superpuma-Helikoptern der Schweizer Armee auf einer Wiese neben dem Kloster. Nach einem kurzen Besuch der Klosterkirche, zog sich die Regierung zur Sitzung ins Kloster zurück.

Es ist bereits das 17. Mal, dass der Bundesrat eine Sitzung weit weg von Bern abhält. «Extra muros» steht lateinisch für «ausserhalb der Mauern». Dieser Brauch wurde 2010 eingeführt. Mit diesen Sitzungen will die Landesregierung laut einer Mitteilung ihre grosse Verbundenheit mit den Regionen der Schweiz zum Ausdruck bringen.

In Graubünden tagte der Bundesrat noch nie. Die Destination hat Bundespräsident Ignazio Cassis (FDP) ausgewählt, der sein Präsidialjahr dem Motto «Innovation und Vielfalt» widmet.

«Die Randregionen sind für mich als Vertreter einer südlichen Randregion besonders wichtig», sagte Cassis in Müstair vor den Medien. «Deshalb stehen sie im Zentrum meines Präsidialjahres.»

Bundesrat reist in alle vier Himmelsrichtungen

Der Bundesrat habe in diesem Jahr die Landesränder in allen vier Himmelsrichtungen besucht und in allen vier Sprachregionen. Die Bundesratsreise habe von Schaffhausen im Norden ins Tessin im Süden geführt. Die «extra muros»-Sitzung im Frühling habe ganz im Westen bei Genf am Cern stattgefunden. «Und heute sind wir genau auf der Gegenseite der Schweiz ganz im Osten», erklärte der Bundespräsident.

Das Unesco-Welterbe Kloster St. Johann sei zu Beginn ein Verwaltungsort gewesen. «Es vereinigt Gouvernance und Spiritualität, das ist mir wichtig», sagte Cassis zur Wahl des Sitzungsortes.

Ganz besonders freue sich die Landesregierung aber auf den Austausch mit der Bevölkerung. Die Idee hinter der Begegnung sei, «dass die Bevölkerung uns sieht, mit uns sprechen kann und uns ihre Visionen der Schweiz mitteilen kann.»