InterviewKachelmann vor TV-Comeback: «Ich hoffe, dass ich nicht langweilig bin»
dpa
3.1.2019
Der MDR holt Jörg Kachelmann zurück ins Fernsehen. Zusammen mit Kim Fisher übernimmt er die Moderation der Talkshow «Riverboat». Für beide ist es ein Zurück zu neuen alten Zeiten.
Jörg Kachelmann, 60, kehrt als Moderator ins Fernsehen zurück. Zusammen mit Kim Fisher, 49, führt er wöchentlich durch die MDR-Talkshow «Riverboat». Beide haben die Show auch schon in früheren Jahren zusammen moderiert.
Ihre erste neue gemeinsame Sendung wird am Freitag, 4. Januar, ausgestrahlt. Im dpa-Interview äussern sich Kachelmann und Fisher über ihre Pläne für die Zukunft – und blicken auch zurück.
Herr Kachelmann, welches unwiderstehliche Angebot hat Ihnen der MDR gemacht, dass Sie nach zehn Jahren wieder beim «Riverboat» anheuern?
Kachelmann: Warum muss das Angebot unwiderstehlich sein? Ich habe das «Riverboat» schon in verschiedenen Phasen meines Lebens moderiert und jetzt zum vierten Mal. Das Angebot war einfach schön. Ich habe mich darüber gefreut und es gerne angenommen.
Das «Riverboat» ist ja schon ein alter Tanker. Was haben Sie sich beide für die Moderation vorgenommen?
Fisher: Ich habe mir in der Tat gar nichts vorgenommen. Ich denke, das ist auch besser. Wir sind einander vertraut, und es ist trotzdem eine neue Zeit. Ich wünsche mir, dass es unaufgeregt und echt ist.
Kachelmann: Ich hoffe, dass ich das gut mache und nicht langweilig bin. Bei Kim habe ich keine Zweifel. Ich hatte diese Pause. Gewisse Basisreflexe gehen noch, aber mein Ziel ist es, dass man möglichst nicht merkt, dass ich zehn Jahre älter geworden bin. Vor der ersten Sendung bin ich erstmal voller Sorgen und Ängste. Das ist mein jetziger Zustand.
Fisher: Aber dieser Zustand, der ist echt, und der ist gut.
Das heisst, Sie haben ernstlich noch Lampenfieber?
Kachelmann: Früher hatte ich das zugegebenermassen praktisch nicht. Aber ohne diese Routine habe ich es natürlich.
Frau Fisher, Sie haben gesagt, dass Sie beim «Riverboat» an die alten Erfolge anknüpfen wollen. Welche Erfolge meinen Sie?
Fisher: Ich habe auch gesagt: ... in neuen Zeiten. Ich war ja auch länger weg zwischendurch, aber in diesen Jahren, in denen ich hier wieder bin, hat man mich immer wieder mal auf die frühere Moderation mit Jörg Kachelmann angesprochen. Man hat uns auch immer wieder gesagt, dass das so eine Art Ur-Einheit gewesen ist. Aber das verklärt sich natürlich auch mit den Jahren.
Kachelmann: Man erinnert sich zum Glück nicht an die langweiligen Sendungen, die wir auch gemacht haben. Das ist auch der Druck, der auf mir lastet: Dass es diese Verklärung gibt, und man denkt, damals sei es immer lustig gewesen. Aber es war gar nicht der Fall. Dazu kommt: Diese Sendung ist sehr erfolgreich. Deswegen ist es jetzt ein schwerer Einstiegsmoment für mich.
Was schätzen Sie denn am jeweils anderen als Moderationspartner?
Fisher: Jörg hat Fragen gestellt, die mir damals fast unangenehm waren. Aber sie waren so wahnsinnig effektiv in der Antwort. Das hatte ich nie, und das mag ich.
Kachelmann: Mir hat sehr geholfen, dass Kim kluge, vorbereitete, weise Fragen stellt. Man sieht bei ihr immer in erster Linie die Fröhlichkeit. Es hat auch ein bisschen mit Chauvinismus zu tun, dass man immer denkt, eine Frau die so fröhlich ist, trägt das als Monstranz vor sich her und denkt nicht viel.
Fisher: Echt?!
Kachelmann: Doch, manche Männer denken so. Bei Kim ist das eine ganz falsche Annahme, wie wahrscheinlich in fast allen Fällen, in denen man das annimmt. Sie ist eine gewissenhafte und ausführliche Vorbereiterin. Dadurch hat sie mir auch gezeigt, wie es wieder geht. Das ist wie in der Schule, wenn man nebenan abguckt, wie es die kluge Mitschülerin macht. In den zehn Jahren vergisst man viel. Ich habe die Mechanismen nicht mehr. Und ich habe natürlich auch das Selbstbewusstsein von damals nicht mehr. Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes Dinge überlebt, die ein paar Sicherheiten genommen haben.
Sie hatten Twitter für sich entdeckt und dort relativ scharf geschossen gegen Journalisten und gerade auch gegen Verantwortliche im Fernsehen. Wie werden Sie in Zukunft twittern?
Kachelmann: Ich habe das nicht für mich entdeckt, sondern die ARD hat es mir 2009 gezeigt und gesagt, Du musst einen Account machen. Es ist für mich entdeckt worden. Ich bin dann darauf gekommen, weil es eine Zeit gab, wo man mit mir – aus welchen Gründen auch immer – nicht so sprechen wollte. Ich habe schon längere Zeit nichts mehr zu den durch Sie erwähnten Themen geschrieben, natürlich aus naheliegenden Gründen. Ich stehe zu dem, was ich da geschrieben habe. Ich habe auch nichts gelöscht. Zu dem Zeitpunkt, als ich das geschrieben habe, habe ich das so empfunden. Ich habe den Umgang mit mir damals als ungerecht empfunden. Aber es ist natürlich klar, dass sich das jetzt erledigt hat. Den Grund, eine Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen, gibt es nicht mehr. Im Übrigen finde ich es auch ganz schlimm, wenn Menschen ihre Meinung nie ändern. Ich bin generell ein grosser Verzeiher, Vergeber und Vergesser.
Sie machen wieder Wetter mit Ihrer eigenen Firma, aber nicht mehr im Fernsehen. Haben Sie noch weitere Fernsehpläne?
Kachelmann: Nein, eine wöchentliche «Riverboat»-Sendung ist ja nichts, was man an einem Tag mal schnell macht. Es wird eher so sein, dass ich die Sachen, die ich für Kachelmannwetter mache, auf mehrere Schultern werde verteilen müssen.
Haben Sie Gäste, die Sie schon immer mal ins «Riverboat» einladen wollten?
Fisher: Diese Frage kann ich nicht beantworten. Ich könnte Tina Turner sagen oder die Queen.
Kachelmann: Papst, Queen ... Ich glaube nicht, dass das so wichtig ist. Ich glaube, dass ein Klempner aus Sömmerda für die Zuschauerinnen und Zuschauer auch eine Offenbarung im positiven Sinne sein kann. Grosse Namen sind hilfreich, aber die Mischung macht's.
Grosse Namen kommen ja auch oft, wenn Sie einen Film oder eine Platte promoten wollen.
Fisher: Deshalb. Genau. Ich versuche denen ja vorher immer zu sagen: Es wäre echt viel sympathischer, wenn Du das nicht tätest. Denn wenn ich etwas über Dich erfahre, habe ich viel mehr Lust am nächsten Tag loszugehen und mich dafür weiter zu interessieren. Ich verstehe aber natürlich, dass man wegen der Promo kommt. Aber ich glaube, die Gäste verstehen sehr schnell, dass ich auch deswegen ein guter Partner bin, weil ich sie davon weghole.
Auf dem «Riverboat» hat die Besetzung zuletzt oft gewechselt, es wurde viel experimentiert. Wie lange wollen Sie das Schiff jetzt durch ruhigeres Fahrwasser steuern?
Kachelmann: Das ist nicht unsere Entscheidung. Ich weiss nicht, wann die Altersguillotine kommt. Es hängt davon ab, wie gut ich das mache. Kim wird das noch 30 Jahre machen.
Fisher: Jörg hat früher immer zu mir gesagt: «Du wirst schon sehen. Wenn Du 40 bist, dann kommt die unsichtbare Hand und nimmt Dich vom Monitor.» Nun werde ich im April 50 und kann echt sagen: Es ist so gut, wie es noch nie war. Gerade im Talk ist es einfacher für einen Gast, sich auf ein Gespräch einzulassen, wenn er das Gefühl hat, dass der Partner nicht einfach nur einen Katalog mit Fragen runterrasselt.
Kachelmann: Es ist auch ein neuer MDR. Vor gut zehn Jahren war es schwer, als alter Mensch im Fernsehen moderieren zu dürfen. Das wird in den letzten Jahren allgemein etwas lockerer gesehen auf Frauen- und auf Männerseite. Ich bin natürlich dankbar, dass ich davon und vom neuen MDR jetzt auch profitiere.
«Riverboat» mit Jörg Kachelmann und Kim Fisher läuft am Freitag, 4. Januar, um 22 Uhr im MDR. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sie gaben im Nachmittagsprogramm den Ton an - und heute?
Bild: Getty Images
Von 1998 bis 2002 war Andreas Türck (48) das gutaussehende Nachmittags-Gesicht von Pro7.
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2004 wurde ihm jedoch eine Anklage wegen angeblicher Vergewaltigung zum Verhängnis und legte seine Karriere lange auf Eis – obwohl Türck von allen Vorwürfen freigesprochen wurde. Erst 2012 bekam er von kabel eins mit «Abenteuer Leben» eine zweite Chance.
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Auf Pro7 führte Arabella Kiesbauer (47) von 1994 bis 2004 durch ihre Sendung und wurde durch ihr freches Mundwerk berühmt.
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Doch nach zehn Jahren Quasseln war Schluss, um Kiesbauer wurde es ruhiger: Für ORF berichtet sie vom Wiener Opernball und moderiert Galas. Auf ATV verkuppelt sie seit 2014 bei «Bauer sucht Frau» liebeshungrige Ösi-Landwirte.
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Neben Hans Meiser schickte RTL Bärbel Schäfer (53) in die Talkarena. Von 1995 bis 2002 hatte sie ein offenes Ohr für die Schicksale ihrer Gäste. Privat musste die Moderatorin ebenfalls mit einigen Schicksalsschlägen fertig werden.
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1998 kam ihr Lebensgefährte bei einem Unfall ums Leben, 2013 verunglückte ihr Bruder ebenfalls auf der Autobahn. Im Fernsehen ist Bärbel Schäfer nur noch selten zu sehen. Auch sie moderiert inzwischen lieber im Radio und hat ihr Leben in einem Buch niedergeschrieben.
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In nur zwei Jahren mauserte sich Birte Karalus (50) zur Talker-Queen: Von 1998 bis 2000 flimmerte ihre Gesprächsrunde bei RTL über den Bildschirm. Anschliessend folgten weitere TV-Formate wie «Weck Up» und «Auto Mobil».
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Im Internet präsentiert Birte Karalus verschiedene Beiträge und ist bei Live-Events als Moderatorin gebucht.
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1993 startete Ilona Christen ebenfalls mit einer eigenen Talkshow bei RTL, die sie bis 1999 moderierte. Später zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück und lebte in der Schweiz.
Bild: ZDF / Renate Schäfer
Dort passierte auch 2009 der schreckliche Sturz, an dessen Folgen Ilona Christen wenige Tage später mit nur 58 Jahren verstarb. Ein Schlüsselbeinbruch und ein Bluterguss verursachten eine schwere Blutvergiftung.
Bild: ZDF / Renate Schäfer
Auch Quizmaster Jörg Pilawa (51) startete seine Karriere mit einer Talkshow. Von 1998 bis 2000 regierte er den Nachmittag auf Sat.1, bevor er «Die Quiz Show» moderierte.
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Inzwischen ist Jörg Pilawa das Aushängeschild der öffentlich-rechtlichen Sender, wo er neben Quiz-Shows im Vorabend-Programm auch Talk-Runden wie «Riverboat» leitet.
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Galten die Talkshows der Privatsender oft als Trash, hielt Jürgen Fliege (69) die Fahne für das seriöse TV-Publikum hoch. In der ARD lud der Seelsorger von 1994 bis 2005 täglich zum verständnisvollen Miteinanderreden ein.
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Aus dem Fernsehen zog Fliege sich danach weitestgehend zurück und widmete sich mehr dem Schreiben von Ratgebern und einer eigenen Zeitschrift.
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ung, frech und unbedarft übernahm Oliver Geissen (47) 1999 «Die Oliver Geissen Show», als alle anderen Talk-Konkurrenten bereits auf dem absteigenden Ast waren.
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Immerhin schlug er sich bis 2009 wacker mit guten Quoten am Nachmittag. Inzwischen ist er bei RTL mit seiner «Chartshow» der Mann im Abend-Programm und moderiert die Neuauflage von «Ruck Zuck».
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Er durfte 1999 nur wenige Monate auf Sat.1 mit «Ricky!» sein Talk-Talent beweisen, blieb mit seinem Denglisch jedoch in den Köpfen der Zuschauer verankert: Ricky Harris (54) war der Paradiesvogel unter den TV-Talkern.
Bild: RTL
Ausser einigen Auftritten im Homeshopping-TV ist Ricky jedoch kaum präsent. 2016 zog er ins «Dschungelcamp» ein, konnte seine TV-Karriere damit jedoch nicht wiederbeleben.
Bild: RTL
Von 1997 bis 2001 führte Sonja Zietlow (48) auf Sat.1 durch ihre eigene Show «Sonja». Es folgten verschiedene Quiz-Formate, bis sie 2004 zum ersten Mal in den australischen Dschungel ging.
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Bis heute moderiert sie erfolgreich und mit spitzer Zunge das «Dschungelcamp» und führt immer wieder durch verschiedene Spiel- und Chartshows.
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Vera Int-Veen (49) war jahrelang die Chef-Talkerin auf Sat.1. Von 1996 bis 2006 kämpfte sie um die Nachmittags-Quoten und gewann.
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2007 trat dann ein neues Format in ihr Leben: In «Schwiegertochter gesucht» spielt Vera bis heute Amor für schwer vermittelbare Singles.
Die 80er waren wohl das letzte Jahrzehnt, in dem es so etwas noch gab: Unterhaltungsshows für die ganze Familie, ja: für die ganze Nation. Ganz vorne dabei war Jürgen von der Lippe (Mitte), der am 8. Juni das 70. Lebensjahr vollendet. Was der einstige «Geld oder Liebe»-Moderator heute macht und wie es seinen Kollegen von damals so geht, verraten wir in der Galerie.
Bild: Keystone/WDR/Max Kohr/RTL
Im legendären «WWF Club» des WDR trat der Musiker, Schauspieler und Komiker Jürgen von der Lippe erstmals als TV-Unterhalter in Erscheinung. Mit dem Chaos-Talk «So isses», der Spielshow «Donnerlippchen» und dem Kuppelklassiker «Geld oder Liebe» präsentierte von der Lippe seine beeindruckende Hawaii-Hemd-Sammlung einem Millionenpublikum.
Bild: Spassgesellschaft
Auf ausgefallene Hemdenmuster greift von der Lippe noch immer gern zurück, da ihm die ARD einen Tag nach dem 70. eine dreistündige Geburtstagsgala («Mensch Jürgen!», Samstag, 9. Juni, 20.15 Uhr) widmet. Nach vielen Flops (vornehmlich bei Sat.1) und bitterer Enttäuschung über das Unterhaltungsfernsehen von heute («reichlich gequirlte Kacke») ist das eine versöhnliche Geste. Moderiert wird die Sendung von Jörg Pilawa (links).
Bild: WDR / Ben Knabe
Der Plopp - das war das Markenzeichen von Michael Schanze beim Kindershowklassiker «1, 2 oder 3». Unvergessen auch: «Flitterabend», «Spiel ohne Grenzen» und «Kinderquatsch mit Michael».
Bild: ZDF
Im Fernsehen sieht man den Moderator schon länger nicht mehr. Dafür ist Michael Schanze fleissig als Musical-Autor unterwegs: «Bambi» wurde 2017 uraufgeführt, im Frühjahr 2018 folgte seine Adaption des Schweizer Nationalheiligtums «Heidi». Ab 2019 soll die Show auch in Deutschland zu sehen sein.
Bild: Christian Marquardt/Getty Images
Bei «1, 2 oder 3» war sie die Nachfolgerin von Michael Schanze: Von 1985 bis 1995 führte Biggi Lechtermann als Moderatorin durch die Sendung. Gleichzeitig wurde das «Plopp»-Kommando durch den heutigen Slogan «1, 2 oder 3 - letzte Chance - vorbei!» abgelöst.
Bild: ZDF / Wolfram Jürgen Mehl
Während und nach der Kinder-Rateshow moderierte Lechtermann noch einige weitere TV-Formate («Computer Corner», «Trivial Pursuit»). Inzwischen arbeitet die 58-Jährige hauptberuflich als Medientrainerin, sie veröffentlichte aber auch Kinderhörspiele und mehrere Bücher («Danke, Dog - ein Hund ist die beste Medizin!»).
Bild: Andreas Rentz/Getty Images
Keiner Sprach den Namen seines Senders so liebevoll und zackig aus wie Dieter Thomas Heck («Zett! Dee! Eff!»). Die legendäre «Hitparade» präsentierte der gebürtige Flensburger bis 1984 insgesamt 183-mal. Höchst erfolgreich auch seine Nachfolgesendung: «Melodien für Millionen» machte ab 1985 dem Titel alle Ehre.
Bild: ZDF / Arthur Grimm
Unlängst machten Meldungen die Runde, der Gesundheitszustand des TV-Pensionärs habe sich verschlechtert. Wegen Lungenproblemen und einer Diabetes-Erkrankung konnte er seine Wahlheimat zu seinem 80. Geburtstag am 29. Dezember 2017 nicht verlassen. Mit seiner zweiten Ehefrau Ragnhild (verheiratet seit 1974!) lebt Heck im warmen Süden: «In Spanien möchte ich bleiben, bis ich sterbe.»
Bild: Florian Seefried/Getty Images
Er war schon über 40, als er das deutsche Showfernsehen aufmischte, das tat er dann aber gewaltig. Mit seinen legendären Shows brachte der Spätstarter Alfred Biolek eine ganz neue, kultivierte Note ein: mit der Kochsendung «alfredissimo», der Talksendung «Boulevard Bio» und der Unterhaltungsshow «Bio's Bahnhof». Letztere hatte 1980 einen jungen Gast, vor dem damals eine grosse Karriere lag, von der noch keiner etwas ahnen konnte: Anke Engelke sprach und spielte in der Sendung im zarten Alter von 14 Jahren vor.
Bild: WDR / Horst Galuschka
Ein schwerer Treppensturz in seinem persönlichen «Katastrophenjahr» 2010 machte Alfred Biolek lange auch mental zu schaffen. Seine Firma Pro GmbH geriet in Turbulenzen, es zog ihn aus Berlin in seine frühere Heimat Köln zurück. Dort fühlt sich «Bio» nun wieder wohl, auch wenn er öffentliche Auftritte auf ein Minimum reduziert. Der Agentur teleschau sagte er anlässlich seines 80. Geburtstags vor knapp vier Jahren: «Wenn ich jung wäre, ich würde heute nicht mehr zum Fernsehen gehen. Es ist nicht mehr meine Welt.»
Bild: WDR / Max Kohr
Schadenfreude ist doch eine tragfähige Freude. Zumindest wenn sie von einem so hochanständigen Menschen wie dem gebürtigen Klagenfurter Max Schautzer kredenzt wird. Im März 1986 vom Bayerischen Rundfunk ins Programm genommen, entwickelte sich «Pleiten, Pech und Pannen», die Show rund um die heiteren Amateurvideoclips über Alltagsmissgeschicke, zu einer der beliebtesten Unterhaltungssendungen im deutschen Fernsehen.
Bild: ARD
2004 wurde Schautzer von der ARD aus Altersgründen als Moderator der Sendung «Immer wieder sonntags» geschasst - was ein empörtes Medienecho hervorrief. Schautzer, hier mit seiner Frau Gundel, war seither vor allem als Theaterschauspieler aktiv. Auf die aktuelle Fernsehunterhaltung gibt der 77-Jährige nicht allzu viel: «Heute wird nur noch gekocht, getalkt, gecastet und gequizzt», kritisierte er gegenüber der «Welt». «Das sind die vier Schienen, sonst ist nichts mehr übrig.»
Bild: Hannes Magerstaedt/Getty Images
In den 80ern drehten auch zwei grundsympathische Schweizer am grossen Unterhaltungsrad im Fernsehen.
Bild: SWR / Hugo Jehle
Der Versteckte-Kamera-Klassiker «Verstehen Sie Spass?» wurde nie wieder so populär wie unter Paola und Kurt Felix.
Bild: Keystone
Nach langer schwerer Krankheit starb Kurt Felix 2012 in seiner Heimatstadt St. Gallen. Im selben Jahr brachte Paola eine eigene Modelinie («Paola!») auf den Markt. Gegenüber «Blick» sagte die einstige Schlagersängerin unlängst: «Kurt ist immer bei mir. Und wird es immer sein.» Aus der Öffentlichkeit hat sich die 65-Jährige mit wenigen Ausnahmen zurückgezogen.
Bild: Getty Images/Michele Tantussi
Frank Elstner moderierte 39 Ausgaben von «Wetten, dass ..?» - jener legendären Samstagabendshow, die er selbst erfand. Dann glaubte Elstner, ein noch erfolgversprechenderes Konzept ausgetüftelt zu haben, und gab die Sendung ab. Eine krasse Fehleinschätzung. Seither läuft es eher schleppend in der Karriere des TV-Pioniers.
Bild: ZDF / Renate Schäfer
Grosse Verbitterung darüber hat Frank Elstner aber nie verlautbart. Auch wenn er die Branche in zahlreichen Interviews kritisch im Blick hat. Immerhin: Mit Ranga Yogeshwar (rechts) feierte der 74-jährige Linzer unlängst zehnjähriges Bestehen ihrer gemeinsamen ARD-Sendung «Die grosse Show der Naturwunder».
Bild: SWR / A. Kluge
1986 präsentierte eine junge Plaudertasche namens Thomas Gottschalk zum ersten Mal «Wetten, dass ..?». Übernommen hatte er die Show von ihrem Erfinder, Frank Elstner. Für den blond gelockten Nachfolger bedeutete dies der Aufstieg in den Fernseholymp. Gottschalk war in den 80ern das, was Kuhlenkampff in der Nachkriegszeit war: ein Volksunterhalter fürs grosse Ganze.
Bild: ZDF / Renate Schäfer
Zuletzt aber häuften sich die Pleiten: Die Gesprächs-Live-Sendung «Mensch Gottschalk» bei RTL floppte ebenso krachend wie die Kinder-Talentshow «Little Big Stars» bei Sat.1. Derzeit entwickelt RTL ein Nachfolgeformat für die eingestellte Reihe «Die 2 - Gottschalk und Jauch gegen alle».
Bild: Sat.1 / Willi Weber
Beim Radiosender Bayern 3 gewann Fritz Egner Ende der 70er die Freundschaft der Kollegen Thomas Gottschalk und Günther Jauch. Ganz so steil wie bei ihnen verlief seine Fernsehkarriere danach nicht. An die Kinder-Rateshow «Dingsda» und die spätere Sat.1-Show «Vorsicht Kamera!» erinnert man sich trotzdem gern.
Bild: Sat.1
Heute ist der gebürtige Münchner zurück bei seiner alten Liebe, der Rockmusik: Auf Bayern 1 moderiert er immer Freitagabend «Fritz & Hits - die grössten Künstler der Musikgeschichte». Zum Jahreswechsel 2017/18 wurde sogar eine Silvester-Sendung mit Weggefährte Thomas Gottschalk (links) gesendet. Motto: «Kein Schickimicki, aber viel bodenständige Gaudi».
Bild: BR / Markus Konvalin
Die RTL-Erotik-Spielshow «Tutti Frutti» machte Hugo Egon Balder berühmt - und vor allem berüchtigt. Balder gilt freilich ganz zu Recht als grosser Abenteurer und Pionier des privaten Unterhaltungsfernsehens.
Bild: RTL
Mit der Comedy-Rateshow «Genial daneben» (2003 bis 2011) erfand und moderierte Balder noch mal ein brillantes Stück Fernsehen, das ab 16. Juli in einer Neuauflage bei Sat.1 sogar werktäglich am Vorabend läuft. Der 68-Jährige steht mit Weggefährtin Hella von Sinnen (links) also wieder öfter vor der Kamera - und manchmal auch hinterm Tresen. Er ist seit 2010 Teilhaber einer Kneipe am Hamburger Millerntor.
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