Marco Fritsche moderiert die neue Trödelshow «Schatz oder Plunder» auf 3+. Unterstützt wird der Appenzeller dabei vom Chef des Zürcher Brockenhauses, Ueli Müller.
Ein eingespieltes Team: Die beiden verstehen sich blendend.
Immer für einen Spass zu haben: Moderator Marco Fritsche und Antiquitäten-Experte Ueli Müller.
Gemeinsam durchforsten sie die Estriche, Keller und Abstellräume der Bauern aus «Bauer, ledig, sucht…»: Marco Fritsche und Ueli Müller.
«Ich war noch nie so voller Staub und Spinnweben wie nach diesen beiden Tagen», erzählt Marco Fritsche im Interview mit «Bluewin».
Am Ende des Tages habe es überall gejuckt, lacht der Moderator.
Ueli Müller ist schon 10 Jahre Chef beim Zürcher Brockenhaus, in das sicher gut 20'000 Leute strömen jeden Monat.
Marco Fritsche bringt Trödelshow in die Schweiz
Marco Fritsche moderiert die neue Trödelshow «Schatz oder Plunder» auf 3+. Unterstützt wird der Appenzeller dabei vom Chef des Zürcher Brockenhauses, Ueli Müller.
Ein eingespieltes Team: Die beiden verstehen sich blendend.
Immer für einen Spass zu haben: Moderator Marco Fritsche und Antiquitäten-Experte Ueli Müller.
Gemeinsam durchforsten sie die Estriche, Keller und Abstellräume der Bauern aus «Bauer, ledig, sucht…»: Marco Fritsche und Ueli Müller.
«Ich war noch nie so voller Staub und Spinnweben wie nach diesen beiden Tagen», erzählt Marco Fritsche im Interview mit «Bluewin».
Am Ende des Tages habe es überall gejuckt, lacht der Moderator.
Ueli Müller ist schon 10 Jahre Chef beim Zürcher Brockenhaus, in das sicher gut 20'000 Leute strömen jeden Monat.
Marco Fritsche bekommt seine eigene Trödelshow im Fernsehen – endlich, würde er wohl sagen. Warum? Das erzählt der Moderator «Bluewin» zwischen Zimmerpflanzen und Lampenschirmen.
«So habe ich mir das aber nicht vorgestellt», denke ich mir, als ich ins Zürcher Brockenhaus laufe und mich umschaue. Das ist alles so … so schön und ordentlich! Erinnerungen, wie ich als Kind mit meiner Grossmutter durch halbdunkle Räume laufe, die diesen typischen Brocki-Geruch ausstrahlen, geistern durch meinen Kopf – ganz anders als hier. Ich treffe mich mit Moderator Marco Fritsche und Ueli Müller, Chef des «Zürcher Brockenhaus». Die beiden stehen zurzeit zusammen für die neue Trödelshow «Schatz oder Plunder? – Fundstücke vom Land» auf 3+ vor der Kamera.
Trödelshow mit dem gewissen Dreh
Im zweiten Stock in der Sirupbar sitzen wir uns auf bequemen Sesseln gegenüber. Marco Fritsche erzählt mir, dass er schon Jahre darauf gewartet habe, eine eigene Trödelshow zu bekommen. «Ich habe mich beim Sender schon lange als Fan dieser Formate geoutet», sagt der Appenzeller. Doch die Verantwortlichen hätten immer abgelehnt – sogar dann noch, als er anbot, es auch «zum halben Preis» zu machen, meint er schmunzelnd.
Doch nun endlich hat es geklappt – der langehegte Wunsch des 42-Jährigen hat sich erfüllt. Und dann erst noch mit einer speziellen Überraschung: Landwirte aus der beliebten Sendung «Bauer, ledig, sucht…» – ebenfalls moderiert von Fritsche – werden probieren, ihre Trouvaillen an die Händler zu bringen. Das mache ja auch Sinn, sagt der TV-Mann. «Ich werde im Ausgang so oft auf meine Sendung angesprochen, warum also nicht ein Spin-off machen?» Bestenfalls könne man so gleich möglichst viel Publikum der Kuppelshow mitnehmen. Denn neben der Schatzsuche auf den Bauernhöfen werde natürlich auch über den Beziehungsstatus der Bauern geplaudert.
«Ich war noch nie so voller Staub und Spinnweben»
Die Sendung soll laut Angaben von 3+ bereits diesen Herbst starten. Als ich Marco Fritsche und Ueli Müller im Brocki treffe, haben sie bereits zwei Drehtage hinter sich, in denen sie in die sogenannten «Puffrüümli» der Bauern abgetaucht sind. «Ich fand das total spannend, und es hat mir wirklich Freude gemacht», erzählt Fritsche. «Ich habe so 'Gramschelizüg' ja noch gern.» Aber: «Ich war noch nie so voller Staub und Spinnweben wie nach diesen beiden Tagen.» Sie hätten sich richtiggehend durchgekämpft, stimmt Müller lachend zu und fragt Fritsche: «Musstest du auch so lange duschen?» – «Es juckte einfach überall», gab dieser zu.
Es sei für sie selbst ein kleines Experiment gewesen: «Wir wussten ja nicht, ob es wirklich einen Schatz unter den Sachen hat – oder ob's nur Plunder ist», so Fritsche. Das sei halt auch immer ein bisschen Risiko. Aber das mache ja auch irgendwie den Reiz aus. Was er besonders toll findet am Format: «Es ist eben nicht 'Schöner Wohnen trifft Sammelstücke', sondern eher so 'Rein in den Dreck' – und man findet dabei vielleicht noch ein Goldstück.» Teilweise habe man ja Absurdes zu Hause, von dem man einfach nicht recht wisse, was es wert sei – oder man sei sich dessen gar nicht bewusst. «Und die Geschmäcker ändern sich ja auch ständig», ergänzt Ueli Müller. Heute seien Sachen gefragt, die vielleicht noch vor zwanzig Jahren völlig out waren – und umgekehrt.
Er sei ja selbst ein «Jäger und Sammler» und müsse fast schon aufpassen, dass es nicht in ein «Messitum» kippe, gesteht mir Marco Fritsche. Denn: «Wenn mir etwas gefällt, bin ich ohne Sinn und Verstand, dann hätte ich es einfach gerne.» Zum Glück sei sein Haus im Appenzell gerade gut so, wie es ist. «Mehr will ich einfach nicht, sonst ist's mir zu voll.»
Parallelen zu «Bares für Rares»?
Auf die Frage, was denn ihre Show beispielsweise vom deutschen «Bares für Rares» unterscheidet, meint Marco Fritsche: «Das Konzept ist natürlich nicht völlig neu, aber wir haben ein sehr begrenztes Auswahlverfahren, weil halt einfach das dort ist, was dort ist – anders als bei Horst Lichter.»
Sein deutsches Pendant mit dem kultigen Schnauzer fände er aber grossartig, erzählt Marco Fritsche. Nacheifern möchte er ihm dennoch nicht. Das sei einfach nicht gut. Darum fände er den Dreh mit den Bauern in seiner neuen Sendung super. «Ich kenne die ja – und da bin ich zu Hause.» Und sowieso – für die Bauern sei es ja auch nicht schlecht, «allfällig altem Zeug ein neues Leben zu geben und vielleicht dabei ein bisschen Kohle abzustauben.» Hoffnungen, darunter das goldene Ei zu finden, hat Müller jedoch keine. «Das ist einfach fast nicht möglich», erklärt der Brocki-Profi.
Welche Schmuckstücke die beiden «Goldgräber» bei den Landwirten schlussendlich ausgraben werden auf ihrer Tour, sehen die Zuschauer schon bald auf 3+. Ich auf jeden Fall habe nach dem spannenden Tête-à-Tête mit Marco Fritsche und Ueli Müller schon einen kleinen Schatz gefunden und laufe glücklich mit einer alten Audiokassette (es ist der Soundtrack aus dem Filmklassiker «Footloose») aus dem Haus – ein bisschen Nostalgie darf ja schliesslich bei einem Besuch im Brocki nicht fehlen.
«Bares für Rares»: Das sind die Rekord-Verkäufe
«Bares für Rares»: Das sind die Rekord-Verkäufe
Unglaublich, welche Schätze manch einer zu Hause im Keller oder auf dem Estrich hat. Bei Horst Lichters Show «Bares für Rares» werden diese Kostbarkeiten jeden Nachmittag im ZDF zu Geld gemacht. Sehen Sie hier jene Stücke, bei denen die Händler besonders tief in die Tasche greifen mussten.
Der Jollenkreuzer der Bickert-Werft von 1965 passte zwar nicht ins Studio, kam aber zum richtigen Zeitpunkt: Händler Julian Schmitz-Avila macht gerade einen Bootsführerschein. Er wollte das gut gepflegte Segelboot aus Mahagoni-Sperrholz und Nadelholz unbedingt haben. Sein Angebot in Höhe von 5500 Euro (etwas über 6500 Franken) übertraf die Erwartungen der Verkäufer deutlich.
Der bekannte Landschaftsmaler Johann Jungblut malte dieses Gemälde um 1900. Für stolze 6000 Euro (ca. 7100 Franken) wechselte es bei «Bares für Rares» den Besitzer.
Ein echter Dachboden-Fund: Dieser «Purzelbär» von Steiff, wenig «abgeliebt», erwies sich als «ein echtes Schätzchen». Händlerin Sandra Schäfer hatte jedenfalls noch nie einen dieser Bären in so einem «perfekten Original-Zustand» gesehen und bot ohne grosse Verhandlungen 6000 Euro (ca. 7100 Franken). Da ging Käufer und Verkäufer das Herz auf.
Noch ein Schiff - und was für eins! Das Modell des Kreuzers Prinz Heinrich wog 150 Kilo und wurde auf 17'000 Euro (über 20'000 Franken) geschätzt. Verkauft wurde das sperrige Unikat immerhin für 6500 Euro (rund 7700 Franken).
Sehr kurios war auch eine zum Herz gebogene Bahnschiene, die die Ehrlich Brothers zum Promi-Special von «Bares für Rares» mitbrachten. Auf 26 Euro schätzte der Experte das Kunstwerk der Magier - aber nur aufgrund ihrer Popularität. Den Zuschlag erhielt letztlich Händler Fabian Kahl für satte 8000 Euro (knapp 9500 Franken).
Dass Bilder bei «Bares für Rares» gefragt sind, beweist auch das Gemälde von Lucien Adrion. 8000 Euro (knapp 9500 Franken) liessen die Händler für die in Öl gemalte Uferpromenade von Cannes springen.
Beim Gemälde einer jungen Frau mit Muff von Charles Coypel war sich Experte Albert Maier anfangs nicht sicher, ob es sich um etwas Tolles handelt. Den Händlern war das Bild jedoch 9000 Euro (rund 10'600 Franken) wert.
Silber wird den Händlern immer gerne angepriesen, doch dieses fünfteilige Kannen-Service erzielte eine Rekordsumme. Das englische Art-déco-Gedeck mit Elfenbein- und Ebenholzgriffen brachte sensationelle 10'000 Euro (ca. 11'800 Franken) ein - ein Vielfaches des Schätzwertes.
Im Juni 2017 hatte Tennislegende Boris Becker für 10'000 Euro (rund 11'800 Franken) jenen Schläger verkauft, mit dem er im Jahr 1999 sein letztes Wimbledon-Match bestritt. Doch das Ganze hatte ein Nachspiel: Der Händler Julian Schmitz-Avila, der das historische Stück erwarb, bekam anfangs einen anderen, baugleichen Schläger geliefert. Eine «versehentliche Verwechslung», wie Beckers Anwalt beteuerte.
Ein Karussell kauft man auch nicht alle Tage, doch bei «Bares für Rares» werden mitunter auch Kindheitsträume wahr. 14'000 Euro (ca. 16'600 Franken) brachte das Fahrgeschäft dem Verkäufer - und jede Menge Spass für die Händler.
Eine äusserst seltene 10-Dukaten-Münze von König Ferdinand III. aus dem Jahre 1648 versetzte Experten und Händler in Goldfieber. Um das Risiko (und den späteren Erlös in einem Auktionshaus) zu teilen, legten Daniel Meyer und Fabian Kahl gemeinsam 25'000 Euro (fast 30'000 Franken) auf den Tisch.
Dieser Oldtimer war etwas ganz Besonderes: Horst Lichter verliebte sich in das gut erhaltene Borgward-Isabella-Cabrio ebenso wie Auktionator Wolfgang Pauritsch. Die Trennung fiel dem Verkäufer, der das Auto über Jahre gehegt, gepflegt und mühevoll restauriert hatte, jedoch sichtlich schwer. Die Wunschsumme von 50'000 erhielt er zwar nicht ganz, dafür trockneten 35'000 Euro (ca. 41'500 Franken) die Abschiedstränen schnell. Absoluter Rekord bislang bei «Bares für Rares».
Das gab's noch nie: Picasso bei «Bares für Rares»
Das gab's noch nie: Picasso bei «Bares für Rares»!
Da machte Horst Lichter (r.) grosse Augen: «Picasso!», erkannte er auf den ersten Blick. Doch dass er ein Original vor sich sah, konnte der Trödel-Moderator kaum glauben.
«Das ist aber ein Plakat. Das sieht schön aus. Wo habt ihr das her?», interessierte ihn die Herkunft des besonderen Druckes. «Das ist ein Erbstück von meinem Opa», klärte der Stuttgarter Student Felix Baur auf. Für die WG war es zu schade, jetzt sollte es Geld fürs Studium bringen.
«Ich sehe, da hat auch einer drauf unterschrieben. Und jetzt fängt die Sache vielleicht an, interessant zu werden, Colmar. Oder?», wandte sich Horst an den Experten Colmar Schulte-Goltz. «Vielleicht hat sogar Picasso selbst unterschrieben?»
«Das nehme ich an!», freute sich der Fachmann, die Sensation bestätigen zu können. «Jetzt ohne Blödsinn? Das war ein Witz von mir!», fiel Horst Lichter aus allen Wolken. «Wirklich?»
Das Plakat war zwar für eine Picasso-Ausstellung gedruckt worden, jedoch in limitierter Zahl. Auch ohne Signatur war der Druck wertvoll, mit Unterschrift des weltberühmten Künstlers natürlich eine einmalige Sensation.
Die Ausstellung fand 1969 in Picassos Wohnort Vallauris in Südfrankreich statt, wo er sich nach der Malerei mehr der Töpferei gewidmet hatte. Ausserdem machte Picasso eine Grafik-Serie mit Motiven der griechischen Mythologie.
«Das hier ist eine Reproduktion von einer Original-Grafik von Picasso», erklärte Colmar weiter. «Schade», meinte Horst. Er hätte lieber das Original vor sich gehabt.
Doch Colmar musste widersprechen: «So was sammeln die Leute schon!» Allerdings war die Unterschrift ein wenig verblasst. Dennoch, so glaubte er, könnte das Plakat 800 bis 1000 Euro bringen.
Von dem Geld wollten sich Felix und sein Kumpel Jan Brinker ein paar Kölsch gönnen. «Ich würde sagen, zwei Tage und Nächte komplett in der Kölsch-Kneipe», schickte Horst die Studenten völlig begeistert weiter zu den Händlern.
«Ich präsentiere Ihnen hier direkt die beste Rarität des Tages», pries Jan das Plakat an. «Mit Original-Unterschrift», entdeckte Fabian Kahl (rechts) die Besonderheit sofort.
«Schade ist, dass die Signatur verblasst ist», bemängelte Wolfgang Pauritsch (Mitte). Doch das Interesse war da.
«Waldi, dein erster Picasso vielleicht?», wollte Susanne Steiger ihren Kollegen Walter Lehnertz zum Kauf überreden. «Ich fang direkt mal mit 80 Euro an», gab der sein Standardgebot ab. «Aber ich denk mir, das ist wesentlich mehr wert.»
Richtig gedacht! Denn die weiteren Gebote gingen schnell durch die Decke. Für 1200 Euro sicherte sich Susanne das wertvolle Plakat lieber selbst: «Ich hab schon einen schönen Platz dafür.»
«Das war ein cooles Gefühl, wie sie bei 1000 waren und immer weiter hochgegangen sind», freuten sich die Studenten auf einen ausgiebigen Kneipenbesuch.
Ausserdem erzielte die erste Funkarmbanduhr der Welt von der Uhrenmarke Junghans 650 Euro.
Ein Art-Déco-Smaragdring wurde von den Händlern für 550 Euro gekauft.
Zwei handbemalte Porzellanteller von KPM aus der Zeit zwischen 1848 und 1870 gingen für 120 Euro über den Händler-Tisch.
Und eine Doppelbrosche mit zwei Anstecknadeln aus Gold von etwa 1860 brachte satte 3350 Euro ein.
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