Promi-Tanzen «Das gab es noch nie im Finale»: Historisches Fotofinish bei «Let's Dance»

tsch

15.6.2019

Die zwölfte Staffel von «Let's Dance» hat einen Gewinner: Pascal Hens ist der «Dancing Star 2019». Der Handball-Hüne siegte in einem denkwürdigen Finale aufgrund des besseren Zuschauer-Votings vor Ella Endlich. Beide brillierten auf dem Parkett. Doch der eigentliche Star dieser Staffel war ein anderer.

Die Kelle mit der schwarzen «10» auf gelbem Hintergrund ist das Höchste, das die Teilnehmer von «Let's Dance» für eine Darbietung von den drei Juroren zu sehen bekommen können. Zugeben, bei Jorge González sitzt die Bestwertung lockerer. Auch Motsi Mabuse lässt sich gerne mitreissen. Bei Joachim Llambi hingegen müssen schon sehr viele Schritte sehr genau gesetzt worden sein, dass er seine «10» vergibt. Beim Finale dieser Staffel des RTL-Promi-Tanzens war es auch der Chef-Juror, der seine Kelle mit der Höchstwertung nicht mehr aus der Hand nehmen wollte.

«Zweimal 90 Punkte! Das gab es noch nie im Finale», fasste Moderatorin Victoria Swarovski in rotem Abendkleid vor der endgültigen Entscheidung zusammen. Es waren Ella Endlich und Pascal Hens, die an einem denkwürdigen Tanz-Abend brillierten und der nach Swarovskis Aussage erfolgreichsten Staffel seit acht Jahren die Krone aufsetzten. Beide erreichten mit drei unterschiedlichen Tänzen – Jurytanz, Lieblingstanz und Freestyle – jeweils die Höchstwertung der Juroren. Und 30 plus 30 plus 30 Zähler ergeben eben 90 Punkte.

Dass am Ende Pascal Hens gemeinsam mit Profipartnerin Ekaterina Leonova im «Goldregen» stehen und den Siegespokal «Dancing Star» in die Höhe heben konnte, lag an seinen höheren Sympathiewerten bei den TV-Zuschauern gegenüber Ella Endlich. Die tänzerisch einmal mehr überragende Sängerin wirkte vielen zu professionell und verbissen auf den Gewinn des Promi-Tanzes. Dementsprechende Kommentare unter anderem bei Twitter belegen dies.

Hens hingegen blieb trotz seiner hünenhafte Grösse von 203 Zentimetern mehr der Junge von nebenan. Endlich beispielsweise flehte bei jeder Ansprache an das Publikum um jede Stimme für ihre Person. Hens sagte: «Wir werden sehen, wie es ausgeht. Und schönen Dank nach Hamburg an die Familie. Bald ist der Papa wieder da.» Der Papa übrigens sollte sehr schnell wieder bei der Familie sein. Denn bereits am Wochenende nach dem «Let's Dance»-Finale wird im Hause Hens Kommunion gefeiert.

Fesselndes Duell

Dass Endlich womöglich mit einem Handicap in das Finale «gehumpelt» war, merkte man ihr nicht an. Die Sängerin soll nach einer Meldung von RTL bei den finalen Proben versehentlich mit ihrem Fuss auf dem ihres Tanzpartners Valentin Lusin gelandet und anschliessend weggerutscht sein. Vermeintliche Schmerzen im Bereich der Aussenbänder aber waren wie weggeblasen, und Chef-Juror Llambi durfte ihren ersten Tanz, einen Quickstep, «einfach nur geniessen». Bei Endlichs zweitem Auftritt mit einer Samba wollte Llambi sogar 16 Punkte vergeben. Insgesamt entlockte die 34-Jährige dem gestrengen «Herrn Llambi» zehnmal die Höchstwertung. So oft hatte er die Kelle mit der «10» noch in keiner Staffel emporgereckt.

Hens ging in das Tanzduell zunächst mit einem Tango. Wie wertvoll dieser war, unterstrich Motsi Mabuse mit einem eher pikanten Urteil. «Ich habe Gänsehaut an Stellen, an denen man bestimmt gar keine haben darf», sagte sie und kicherte dabei. Als der Handball-Hüne bei seinem Freestyle daraufhin noch als Zebra aus dem Zeichentrickfilm «Madagascar» auftrat, hielt es auch das Studiopublikum in Köln-Ossendorf nicht mehr auf den Sitzen. «Zugabe»-Rufe erschallten. Unter den Rufern war auch Marco Rose, der neue Trainer von Fussball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach, und Sandro Schwarz, Trainer des 1. FSV Mainz 05. Beide zählen zu Hens' engsten Freunden. Ella Endlich wird die Sympathiewelle, die ihren engsten Konkurrenten trug, wohl gespürt haben.


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Oliver Pocher ist der heimliche Gewinner

Im fesselnden «Duell» zwischen Endlich und Hens blieb ein anderer etwas auf der Strecke: Benjamin Piwko. Schade! Er war der dritte Teilnehmer des Finales. Dass es der gehörlose Kampfsportler überhaupt so weit geschafft hatte, entlockte nicht nur Isabel Edvardsson den allerhöchsten Respekt ab. Nicht zu vergessen: Piwko kann Musik nicht hören. Seine Profi-Partnerin meinte unter Tränen stellvertretend für sehr viele: «Du hattest die schwersten Voraussetzungen von allen. So viel Leidenschaft in jede Choreografie zu bringen, das ist einmalig.»

«Tanzen ist mein Leben»: Dieser Spruch kam nicht etwa von Gewinner Hens, Ella Endlich oder Benjamin Piwko. Diese Worte pflegte Oliver Pocher stets mit einem Augenzwinkern bis zu seinem Ausscheiden in der achten Liveshow zu sagen. Offiziell gar nicht mehr unter den Teilnehmern wurde der Comedian im Finale doch zum grossen Gewinner neben Hens. Pocher war nicht nur der unterhaltsamste Kandidat der gesamten Staffel. Er durfte sich sogar noch einmal selbst zelebrieren.

In einer extra für ihn auf die Beine gestellten Showeinlage schlüpfte er in verschiedene Rollen. Unter anderem flog er in der Rolle von «Baby» aus «Dirty Dancing» getragen von den Händen einiger Profitänzer über das Parkett. Im schwarzen Body, der Jennifer Beals einst bei «Flashdance» (1983) sicher besser gestanden hatte, ergoss sich über ihn schliesslich die berühmte Wasserdusche. Der Jubel um Pocher war frenetischer als bei Gewinner Hens oder Konkurrentin Endlich. In den sozialen Medien wurden bereits Forderungen laut, Pocher müsse in der kommenden «Let's Dance»-Staffel die Moderation neben Daniel Hartwich übernehmen.


«Let's Dance» lief am Freitag, 14. Juni, um 20.15 Uhr auf RTL. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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