Tagsbesucher müssen die Klosterinsel Ufenau im Zürichsee abends wieder verlassen.
Klein, aber fein: Die Ufenau gilt als grösste Insel der Schweiz.
Die mittelalterlichen Kirchenbauten zeugen von der langen Geschichte der Ufenau.
Überschaubare Insel-Bevölkerung (von links): Bruder Leonhard, Bruder Hans und Bruder Christoph Maria sind drei von sechs Bewohnern von Werd.
Die Klosterinsel Werd liegt genau dort, wo der Rhein den Bodensee wieder verlässt.
Schon die Römer nutzten die Engstelle für eine Brücke.
Abgeschiedene Kloster-Ruhe auf Schweizer Inseln
Tagsbesucher müssen die Klosterinsel Ufenau im Zürichsee abends wieder verlassen.
Klein, aber fein: Die Ufenau gilt als grösste Insel der Schweiz.
Die mittelalterlichen Kirchenbauten zeugen von der langen Geschichte der Ufenau.
Überschaubare Insel-Bevölkerung (von links): Bruder Leonhard, Bruder Hans und Bruder Christoph Maria sind drei von sechs Bewohnern von Werd.
Die Klosterinsel Werd liegt genau dort, wo der Rhein den Bodensee wieder verlässt.
Schon die Römer nutzten die Engstelle für eine Brücke.
Die vierteilige 3sat-Reihe stellt Rückzugsorte im hektischen Tourismustrubel vor: Sowohl die Ufenau im Zürichsee als auch die kleine Rhein-Insel Werd befinden sich in Klosterbesitz.
Es ist ein Titel zum Zweimal-Lesen: «Inseln der Schweiz». Natürlich verfügt die Schweiz, obwohl es viele ihrer Bewohner regelmässig während der Ferienzeiten gerne in warme Gefilde zieht, über keine Meeres-Küstenlinie. Aber wer hätte auch behauptet, dass Eilande nur im Salzwasser oder bestenfalls sogar nur in der Karibik oder pazifischen Ozeanweiten vorkommen müssen? Die vierteilige Dokumentationsreihe «Inseln der Schweiz», die 3sat zeigt, nimmt die Zuschauer mit an ganz besondere Orte, die sich durch eigentümliches, uriges Flair auszeichnen. Etwa in der Auftaktfolge auf die Ufenau im Zürichsee. Sie misst zwar nur elf Hektar, ist allerdings die grösste Insel der Schweiz, die nicht über eine Brücke mit dem «Festland» verbunden ist.
Ein Ort der Ruhe
Es ist eine Idylle mitten in einem See. An den Ufern geht es betriebsam, in der Grossstadt Zürich sogar gelegentlich hektisch zu: Die Ufenau befindet sich seit mehr als zehn Jahrhunderten im Besitz des Klosters Einsiedeln. Und das macht ihren besonderen Reiz, die Stille und Beschaulichkeit aus: Zwischen April und September tummeln sich auf dem landwirtschaftlich genutzten Fleck Erde zwar viele Tagesbesucher, doch abends müssen sie alle wieder zurück ans Ufer. Die Insel ist tatsächlich ein Ort der Ruhe und der Einkehr.
Vorgestellt wird in dem stimmungsvollen ersten 50-Minuten-Beitrag der Reihe der Bauer Joseph Häcki, der regelmässig im Frühjahr mit einem schmalen Holzkahn, seiner «Pfaffendschunke», seine Rinder auf die Ufenau übersetzt - und das schon seit 30 Jahren. Ansonsten befördert das Boot nur Mönche. Und es gehört natürlich ebenfalls dem Kloster Einsiedeln. Auf der Insel erwartet auch die Tiere ein Paradies - und viel Frischfutter für die Sommermonate. Häcki und seine Rinder sind einige der ganz speziellen Gäste und (zeitweisen) Bewohner der Insel, die der stimmungsvolle Film besucht.
Nur noch sechs Inselbewohner
Um 21.05 Uhr geht es direkt im Anschluss mit der zweiten «Insel der Schweiz» ähnlich stimmungsvoll weiter: Auch Werd zwischen Rhein und Bodensee ist eine Klosterinsel. Zwar misst sie nur wenige Quadratmeter, doch jeder davon erzählt von Geschichte und Geschichten. Mittlerweile leben nur noch sechs Bewohner auf der Insel - im Franziskaner-Konvent, dem einzigen Haus auf Werd. Auch sie erleben dort eine Art Paradox: klösterliche Ruhe - und das direkt gegenüber eines der beliebtesten Ausflugsziele: Stein am Rhein und unweit von Schaffhausen.
Obwohl auch Werd ein Ort ist, den man am liebsten nie wieder verlassen würde, haben sich die Klosterbrüder einem strengen Gelübde von Armut und Ungebundenheit verschrieben. Wenn es die Entscheider im Konvent so wollen, müssen sie bald wieder aufbrechen und das Idyll, auf dem man sich so gerne heimisch fühlen würde, verlassen, um hinaus in die Welt zu ziehen.
Ohnehin war Werd immer schon ein Ort, der auf eine wechselvolle Historie zurückblicken kann: Vor mindestens 6'000 Jahren lebten erstmalig Menschen auf der kleinen Insel. Danach kamen steinzeitliche Pfahlbauer; später rammten Römer Eichenbäume ins feuchte Erdreich und errichteten eine Brücke, die viel Verkehr erlebt. Heutzutage ist der Boden von Werd eine Fundstätte für Archäologen, deren Arbeit allerdings immer wieder durch eindringendes Grundwasser im Grabungsgebiet bedroht wird.
Folge eins und Folge zwei von «Inseln der Schweiz» laufen am Montag, 8. Oktober, ab 20.15 Uhr auf 3sat. Die beiden weiteren Folgen der vierteiligen Reihe «Inseln der Schweiz» zeigt 3sat am Montag, 15. Oktober, ab 20.15 Uhr. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Die Serien-Highlights im Oktober
Die Serien-Highlights im Oktober
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Wenn Arm und Reich aufeinandertreffen, ist Streit programmiert. So erzählt es die Thriller-Serie «Élite» (ab 5. Oktober bei Netlix). Nachdem drei neue Schüler aus weniger gut betuchten Familien an die Eliteschule «Las Encinas» kommen, gibt es bald sogar einen Toten.
Ein zweiter «Dr. House»? «The Good Doctor» dreht sich um den autistischen Shaun Murphy (Freddie Highmore, «Bates Motel»), der trotz – oder gerade wegen dieser «Einschränkung» – ein herausragender Chirurg ist. Seine Unfähigkeit, soziale Kontakte zu knüpfen, erweist sich beim Antritt seiner neuen Stelle aber als hinderlich. Ab 10. Oktober zeigt VOX die erste Staffel als Free-TV-Premiere.
Den Serienkiller «Black Hood» konnten Archie und seine Freunde in der letzten Staffel enttarnen, doch gedankt wird es ihnen von der Polizei von «Riverdale» nicht. In der dritten Staffel der düsteren Jugendserie (ab 11. Oktober wöchentlich bei Netflix) soll Archie (KJ Apa) ein Mord angehängt werden.
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Wie geht es mit Rick weiter? Seit Wochen machen Gerüchte die Runde, dass Darsteller Andrew Lincoln (links) in der neunten Staffel die Zombie-Serie «The Walking Dead» verlässt. Wie das vor sich gehen soll, kann man ab 8. Oktober bei Fox sehen. RTL II wiederum zeigt ab dem 12. Oktober, 23 Uhr, immer in Doppelfolgen die Free-TV-Premiere der achten Staffel. Auf Netflix ist diese ab 24. Oktober verfügbar.
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Im August 2017 hatte er sich für seine «Defenders»-Mitstreiter geopfert und galt seither als tot. Doch als Wilson Fisk aus dem Gefängnis freikommt und seine dunklen Machenschaften wieder aufnimmt, sieht sich Matt Murdock (Charlie Cox) gezwungen, wieder der Superheld «Daredevil» zu werden. Netflix zeigt die dritte Staffel ab 19. Oktober.
Um ihrer Ehe wieder neues Leben einzuhauchen, setzen Joy (Toni Colette, links) und Ehemann Alan (Steven Mackintosh) auf sexuelle Experimente und wechselnde Partner. Netflix zeigt die bittersüsse Drama-Serie «Wanderlust», eine Koproduktion mit BBC One, ab 19. Oktober.
Nachdem er in der ersten Staffel «Deutschland 83» auf RTL in Ungnade gefallen ist, wird Spion «Kolibri» wieder aktiviert – diesmal bei Amazon: Martin (Jonas Nay) erhält in «Deutschland 86» einen neuen Auftrag, der ihn ab 19. Oktober von Südafrika über Paris zurück in die DDR führt. Neu mit dabei: Anke Engelke, Florence Kasumba und Lavina Wilson.
Dass die unheimlichsten Geschichten die wahren sind, wollte Amazon im vergangenen Herbst mit seiner Gruselreihe «Lore» beweisen – und legt nun die zweite Staffel nach. Unter den sechs neuen Fällen (19. Oktober), die alle auf wahren Begebenheiten beruhen, findet sich auch eine, die manche schon aus «Tannöd» kennen: die Hinterkaifeck-Morde.
Freya Becker (Iris Berben) ist «Die Protokollantin» (20. Oktober, 21.45 Uhr, ZDF) beim LKA Berlin. Abseits ihres Jobs lebt die stille Frau zurückgezogen von der Aussenwelt, seit ihre Tochter Marie vor elf Jahren verschwand. Nur mit ihrem Bruder Jo (Moritz Bleibtreu) hat sie noch Kontakt. Ein neuer Fall sowie die Freilassung des mutmasslichen Mörders von Marie sorgen dafür, dass sie endlich aktiv wird und eigene Recherchen anstellt.
«9-1-1» (24. Oktober, 20.15 Uhr, ProSieben) begleitet eine Riege amerikanischer Alltagshelden bei ihrer gefährlichen Arbeit. Schliesslich setzen Feuerwehrleute, Rettungssanitäter und Polizisten Tag für Tag ihr eigenes Leben aufs Spiel. Angela Bassett und Peter Krause brillieren in der zehnteiligen Serie, die auch das Privatleben der Figuren hervorhebt. Highlight: Oliver Stark als Heisssporn Buck.
Na toll! Der Vorgesetzte von Arzt-Neuling Dr. Pravesh (Manish Dayal) ist ein Idiot. Doch hinter der arroganten Fassade von Dr. Hawkins (Matt Czuchry) steckt ein guter Mensch, der sich für seine Patienten einsetzt und dafür auch dem narzisstischen Alt-Star der Klinik die Stirn bietet. Selbstverständlich gibt es in «Atlanta Medical» (24. Oktober, 21.15 Uhr, Doppelfolgen, ProSieben) auch Platz für grosse Gefühle: Emily VanCamp («The First Avenger: Civil War») spielt die Verflossene von Dr. Hawkins.
Über zehn Millionen Menschen sahen im August die Premiere der Thriller-Serie «Bodyguard» in der britischen BBC, es war dort der stärkste Start einer Serie seit 2006. Hierzulande ist die Produktion ab 24. Oktober auf Netflix zu sehen. Sie handelt von Kriegsveteran David Budd (gespielt von «Game of Thrones»-Darsteller Richard Madden), der als Personenschützer die Innenministerin Julia Montague (Keeley Hawes) bewachen soll.
Mit der 90er-Jahre-Serie «Sabrina – Total Verhext!» hat der neuste Serien-Einkauf von Netflix nicht mehr viel zu tun: «Chilling Adventures of Sabrina» ist ein Ableger der Erfolgsproduktion «Riverdale» – und damit düsterer, als es die alte Sitcom um Teenie-Hexe Sabrina Spellman (jetzt: Kiernan Shipka) je war. Ab 26. Oktober wird's magisch und tragisch.
Es muss nicht immer Seattle sein: Auch andere Städte haben schöne Spitale, in den geheilt, geliebt, gelitten wird. Mittendrin bei «Atlanta Medical»: der rebellische Assistenzarzt Dr. Hawkins (Matt Czuchry), der immer wieder gegen die Regeln verstösst, um Leben zu retten. SRF zwei zeigt die erste Staffel der Mulloper in Doppelfolgen ab 29. Oktober.
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