Drogenhölle«9 Tage wach»: Wie Jesus und Terminator gleichzeitig
dpa/che
15.3.2020
«9 Tage wach» ist die wahre Drogengeschichte von Schauspieler Eric Stehfest – der Film gilt als Nachfolger von «Wir Kinder vom Bahnhof Zoo».
«Wenn ich Cristal-Meth nehme, fühle ich mich wie Jesus und Terminator gleichzeitig», sagt Janik Schürmann in «9 Tage wach». Ein Satz, der ursprünglich von Eric Stehfest («GZSZ») stammt, der das gleichnamige Buch über seine Zeit in der Drogenhölle verfasst hat und zum Bestseller wurde. In der TV-Verfilmung «9 Tage wach» spielt der deutsche Shootingstar
Eric Stehfest kennt man als Chris Lehmann in der RTL-Soap «Gute Zeiten, schlechte Zeiten». Privat machte der heute 30-Jährige lange schlechte Zeiten durch. «Alles war voller Müll, in der Küche lagen zwei tote Tiere und ich hatte meine grosse Liebe verloren. Ich war abgemagert und habe es nicht hingekriegt zu weinen.» Schauspieler und Ex-Junkie Eric Stehfest beschreibt in der Autobiografie «9 Tage wach» schonungslos Tiefpunkte.
Völlig offen spricht er über eine Zeit geprägt von Gewalt und Drogenkonsum. Einige Jahre sind seit den Erlebnissen vergangen. Stehfests Drogenbeichte ist heute längst Schullektüre.
Ins Bildungssystem eingehakt
Stolz ist Stehfest auch darauf, dass Schulklassen seine Autobiografie heute als Unterrichtslektüre verwenden. Er selbst habe an den begleitenden Materialen mitgearbeitet. «Als simpler Junge vom Dorf, der ohne Bücherregal aufgewachsen ist, habe ich es geschafft, mich ins Bildungssystem einzuhacken», sagt Stehfest und schüttelt dabei lachend den Kopf, so als könne er es selbst nicht so recht glauben.
«Wenn du einmal abhängig bist, brauchst du eine intensivere Droge, um klar zu kommen, denn ohne Rausch kannst du nicht mehr leben», sagt Stehfest. Er habe seine berauschende Droge gefunden: Die Liebe zu seiner Frau. Die Augen beginnen zu leuchten, wenn er von ihr spricht. «Edith brachte Geschwindigkeit zurück in sein Leben. Diese Frau forderte Widerstand und machte ihm Mut», beschreibt er sie in seiner Autobiografie. Er wirkt stolz, so eine starke Frau gefunden zu haben.
Dagegen beunruhige es ihn, dass Crystal Meth in den kommenden Jahren seiner Meinung nach immer mehr Menschen in die Sucht hinabziehen wird. Als «Neojunkies» bezeichnet er Crystal-Meth-Abhängige. Dank der Droge könnten sie in der schnelllebigen Leistungsgesellschaft ihrem Alltag folgen und ihre Gefühle deckeln. «Wir leben im Zeitalter der digitalen Revolution. Alles wird maschineller und die Droge macht den Menschen zu einer Maschine. Deswegen ist sie so reizvoll.»
Zur Vorbereitung: Sucht besser verstehen
In Vorbereitung auf seine Filmrolle als drogensüchtiger Eric liess sich auch Jannik Schümann beraten. Viele Informationen erhielt er aus erster Hand. «Eric hat mir auch private Dinge erzählt, die nicht im Buch stehen. Ein absoluter Vertrauensbeweis, dank dem ich mich noch besser in meine Filmrolle einfühlen konnte», erzählt Schümann. Gespräche mit einem Leiter einer Selbsthilfegruppe hätten zudem geholfen, die Sucht nach Crystal noch besser zu verstehen.
Ein Crystal-Rausch kann in Einzelfällen bis zu 70 Stunden anhalten. Der Stoff greift in den Hirnstoffwechsel ein – mit vielen Folgen. Eric Stehfests längster Rausch hielt neun Tage.
Eine besondere Herausforderung sei es gewesen, jemanden zu spielen, der real existiere, fast gleichaltrig sei und genau die Geschichte vor nicht allzu langer Zeit erlebt habe, erzählt Schümann. «Am Abend vor dem ersten Drehtag war ich so aufgeregt, dass ich Beruhigungstropfen nehmen musste.» Er lacht. Insgesamt habe er aber am Ende der Drehtage gut abschalten können. «Nur einmal hatte ich nach einer sehr bewegenden Szene im Wald einen Heulkrampf, der auch nach der Szene nicht enden wollte», erinnert er sich.
Als «bewegend» lässt sich wohl das bisherige Leben von Eric Stehfest beschreiben. Auch wenn er mittlerweile keine Drogen mehr nehme – eines sei ihm aus der damaligen Zeit geblieben: «Ich war als Jugendlicher ein Rebell und werde immer ein Rebell bleiben», sagt der Schauspieler. Er wolle auch weiterhin «dem System Gegenwind liefern», in Form einer eigenen Band mit seiner Frau Edith und zwei Freunden.
«9 Tage wach» läuft am Sonntag, 15. März, um 20.15 Uhr auf ProSieben. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
9 Tage wach
So 15.03. 20:15 - 22:30 ∙ ProSieben CH ∙ D 2020 ∙ 135 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Vier Monate nach dem US-Start kommen nun auch Schweizer Streaming-Fans in den Genuss von Disney+ und dessen Prestige-Projekt «The Mandolorian». Welchen Serien-Nachschub der März neben der Serie aus dem «Star Wars»-Kosmos noch bereithält? Die Galerie gibt Aufschluss über das Beste von Netflix, Sky und Co.
Bild: Disney
Nach dem Konsum der Partydroge «Blis» ist Noras (Rosabell Laurenti Sellers) bisheriges Leben aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Mit der Hilfe zweier Polizisten kommt sie einer gigantischen Verschwörung auf die Spur – und einer drohenden Alien-Invasion. Die düstere Science-Fiction-Serie «Spides» startet am 5. März auf SYFY (über Teleclub empfangbar).
Bild: SYFY
Frisch aus dem Gefängnis entlassen, will Ex-Polizist Spenser (Mark Wahlberg, rechts) eigentlich weg aus Boston. Doch als in der Action-Komödie «Spenser Confidential» zwei ehemalige Kollegen tot aufgefunden werden, soll er das Verbrechen mit seinem chaotischen Mitbewohner Hawk (Winston Duke) aufklären. Den Netflix-Film gibt es ab 6. März zu sehen.
Bild: Netflix/Daniel McFadden
Schon Mitte der 80er-Jahre widmete sich Steven Spielberg in «Amazing Stories» übernatürlichen Geschichten über Geister und Aliens. Auch an der gleichnamigen Anthologie-Serie von Apple TV+ (ab 6. März) war er als Produzent beteiligt. Spielbergs Ruf folgten einige renommierte Serienschauspieler wie Dylan O'Brien («Teen Wolf») und Victoria Pedretti («You», Bild).
Bild: Apple
Auf was kommt es im Leben an? Welche Bedeutung hat Freundschaft? Und wie geht man mit einem Trauma um? Als einer der ihren Selbstmord begeht, beginnt eine Gruppe von Freunden ihre Lebensentscheidungen und Beziehungen zueinander zu hinterfragen. Wie schmerzvoll und berührend das sein kann, zeigt ab 10. März «A Million Little Things» auf FOX (über Teleclub empfangbar).
Bild: FOX
Die vermeintlich heile Welt moderner Helikoptereltern wird in der genialen Mockumentary «Andere Eltern» (ab 19. März, TNT Comedy, über Teleclub empfangbar) erneut auf den Prüfstand gestellt. In der zweiten Staffel werden Nina (Lavinia Wilson) und die anderen überfürsorglichen Mütter und Väter unter anderem mit den Tücken konfrontiert, die Karneval und Silvester bereithalten.
Bild: Frank Dicks / eitelsonnenschein GmbH / Turner Broadcasting System Europe Limited – a WarnerMedia Company
In der zweiten Staffel der Krankenhausserie «Code Black» muss der Armeearzt Dr. Ethan Willis (Rob Lowe) wegen einer Haiattacke an den Strand von Malibu. Dabei sollte er eigentlich in dem völlig überlasteten Hospital sein: Dort warten neue Assistenzärzte auf ihre Einweisung. SRF zwei zeigt die Drama-Serie ab 13. März wöchentlich in Doppelfolgen.
Bild: SRF / 2016 ABC Studios
In der britischen Crime-Serie «The Bay» (ab 13. März, ZDFneo) wird Detective Sergeant Lisa Armstrong (Morven Christie) mit einem Vermisstenfall betraut. Je mehr sie sich der Suche nach zwei verschwundenen Teenagern widmet, desto deutlicher tritt eine persönliche Verbindung der Ermittlerin zutage. Was haben Armstrongs eigene Kinder mit dem Fall zu tun?
Bild: ZDF/Ben Blackall
2019 platzierte sich «Élite» in den Top Ten der erfolgreichsten Netflix-Serien. Ab 13. März geht es mit neuen Folgen der spanischen Produktion weiter. Besonders spannend: Wie reagiert Guzmán (Miguel Bernardeau, links) darauf, dass Polo (Álvaro Rico), der mutmassliche Mörder seiner Schwester, wieder auf freiem Fuss ist? Details zur Handlung verriet Netflix noch nicht.
Bild: Netflix / Manuel Fernandez-Valdes
Mitten im nervenaufreibenden Krieg zwischen drei Königreichen kommt dem Schildknappen Tiuri (Amir Wilson, Bild) eine wichtige Aufgabe zu: Er muss einem König eine Nachricht übermitteln. Doch der böse Prinz Viridian (Gijs Blom) hat etwas dagegen. Ob Tiuris Mission gelingt, zeigt sich ab 20. März in der Netflix-Serie «Der Brief für den König».
Bild: Netflix / Nicola Dove
Eigentlich sollte der erste Apple-Original-Film «The Banker» bereits im November anlaufen. Mit etwas Verzögerung feiert das Drama am 20. März Premiere. Es geht auf die wahre Geschichte von Joe Morris (Samuel L. Jackson, links) und Bernard Garrett sr. (Anthony Mackie) zurück – zwei afroamerikanische Entrepreneure im Kampf gegen den Rassismus der 50er-Jahre.
Bild: Apple
Um die Jahrhundertwende mischt Madam C.J. Walker (Octavia Spencer) die Geschäftswelt auf und wird Amerikas erste afroamerikanische Selfmade-Millionärin. Trotz der Erfolgsgeschichte wird Walker Opfer von Diskriminierung und Rassismus. Die Netflix-Miniserie «Self Made: Das Leben von Madam C.J. Walker» (ab 20. März) lehnt sich an die wahre Geschichte Walkers an.
Bild: Netflix/Amanda Matlovich
Mit der Verhaftung von Terry Maitland (Jason Bateman) schien Ralph Anderson (Ben Mendelsohn, Bild) den Mord an einem Elfjährigen aufgeklärt zu haben. Doch wie sich herausstellt, hat Maitland ein Alibi. Stattdessen treibt in der Serien-Adaption des Stephen-King-Bestsellers «The Outsider» (ab 20. März, Sky, über Teleclub empfangbar) eine übernatürliche Kraft ihr Unwesen.
Bild: Home Box Office
Eigentlich wollen Mary Beth (Morgan Saylor, links) und Priscilla (Sophie Lowe) nach der Beerdigung ihrer Mutter nichts wie weg aus dem Fischerdorf Easter Cove. Zunächst müssen die Schwestern im Amazon-Original-Film «Blow The Man Down» (ab 20. März) aber noch die Schulden der Toten begleichen – was nicht leichter wird, nachdem Mary Beth einen Mann in Notwehr tötet.
Bild: 2019 Amazon.com Inc., or its affiliates
Mit «The Mandalorian» startet am 24. März bei Disney+ die erste Realfilm-Serie aus dem «Star Wars»-Universum. Sie erzählt von einem «einsamen Revolverhelden» (Pedro Pascal), der einen bedeutenden Auftrag erfüllen muss – nämlich «Baby-Yoda» zu entführen. Doch dann verliert der Mandalorianer sein Herz an das niedliche Wesen und beschliesst, es zu beschützen.
Bild: Disney
Elena (Tess Romero) ist eine gewöhnliche Zwölfjährige, die ihre Erlebnisse in der Schule und mit ihrer Latina-Familie in einem Tagebuch festhält. Was die Jugendliche zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiss: Sie wird eines Tages Präsidentin der USA. «Diary of a Future President» startet am 24. März bei Disney+.
Bild: Disney
Bricht 14 Jahre nach der Romanze zwischen Vanessa Hudgens und Zac Efron erneut ein «High School Musical»-Hype aus? Jedenfalls zeigt Disney+ ab 24. März «High School Musical: The Musical: The Series». Darin dreht sich alles um eine Musicalaufführung in der Schule, in der die erfolgreiche Film-Reihe einst spielte. Ob Ricky (Joshua Bassett) an der Gitarre überzeugt?
Bild: Disney
Die deutsch-amerikanische Autorin Deborah Feldman berichtete 2012 in ihrer Bestseller-Biografie von ihrer Kindheit und Jugend in einer ultraorthodoxen jüdischen Glaubensgemeinschaft. Was sie dort erlebt hat und wie sie den Absprung geschafft hat, arbeitet die vierteilige Mini-Serie «Unorthodox» ab 26. März bei Netflix auf.
Bild: Netflix/Anika Molnar
Nach «Gomorrha» inszeniert Regisseur Stefano Sollima bereits die zweite Serie nach Vorlage von Roberto Saviano. In «ZeroZeroZero» (ab 26. März, Sky, über Teleclub empfangbar) droht ein wichtiger Koks-Deal des Mafiabosses Don Minu (Adriano Chiaramida, Bild) zu scheitern. Von den Folgen ist auch der amerikanische Mittelsmann Edward Lynwood (Gabriel Byrne) empfindlich getroffen.
Bild: Sky/Patti Perret
Was tun mit dem vielen gewaschenen Drogengeld? Diese Frage entzweit in der dritten Staffel von «Ozark» (ab 27. März, Netflix) die Eheleute Marty (Jason Bateman, links) und Wendy (Laura Linney). Da trägt es nicht gerade zur Entspannung der Lage bei, dass Wendys Bruder Ben (Tom Pelphrey) unangekündigt vor der Tür steht ...
Bild: Netflix / Steve Dietl
Unter dem Motto «Neue Welt» startet bei Sky (über Teleclub empfangbar) die dritte Staffel der Sci-Fi-Serie «Westworld». Dolores (Evan Rachel Wood) hat sich mittlerweile aus dem Freizeitpark befreit und muss sich in den neuen Folgen in der realen Welt beweisen. Neben bekannten Gesichtern der ersten Staffeln wie Jeffrey Wright stösst ab 30. März unter anderem Aaron Paul («Breaking Bad») zum Cast.
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