«Beschämender» Auftritt Nach Echo-Eklat: Jetzt bricht auch Helene Fischer ihr Schweigen

dpa

20.4.2018

Helene Fischer hat sich via Facebook zum Echo-Eklat um Kollegah und Farid Bang geäussert. (Archivbilder)
Helene Fischer hat sich via Facebook zum Echo-Eklat um Kollegah und Farid Bang geäussert. (Archivbilder)
Bild: Keystone

Sie ist mit 17 Echos Rekordgewinnerin, schwieg aber zum Rapper-Skandal bislang. Nun meldet sich Helene Fischer zu Wort: mit deutlicher Kritik an Kollegah und Farid Bang.

Verschiedene Medien hatten Fischer kritisiert, weil sie sich zu der politischen Debatte zunächst nicht äusserte. Die Sängerin schrieb nun auf Facebook, es ärgere sie, dass das ganze Thema immer wieder mit ihrem Namen verknüpft worden sei. Sie habe nun ihr angebliches Schweigen gebrochen: «Dieses Thema beschäftigt mich einfach zu sehr. Da ich mir meiner Verantwortung als Künstlerin und vielleicht auch als Vorbild für jüngere Generationen durchaus bewusst bin, richte ich mich jetzt direkt an euch.»

Nach dem Eklat um die Echo-Auszeichnung für ein das judenfeindlich kritisiertes Rap-Album «Jung, brutal, gutaussehend 3» von Kollegah und Farid Bang habe sie es «unangemessen und beschämend» gefunden, «die beiden bei der Preisverleihung auf der Bühne in dieser Art "performen" zu sehen», schrieb die Schlagersängerin am Donnerstagabend. Dieser Musikpreis sei jahrelang ein Publikumspreis gewesen, auf den man stolz sein konnte.

Fischer habe sich über jeden einzelnen sehr gefreut, so die 17-fache Preisträgerin: «Trotzdem finde ich, hätte man vorher überlegen sollen, ob man Gewalt, Hass und Wut eine solch grosse Präsenz im Fernsehen geben muss. Ich nehme an, dass ihr mir zustimmt, wenn ich hier sage: Nein.»

«Den Echo zu gewinnen ist vielleicht das eine, die beiden dort auch noch auftreten und ihre Show machen zu lassen, fand ich persönlich bedrückend», schrieb Fischer. Ihr persönlich seien «Werte wie Menschlichkeit, Toleranz, Respekt und Gewaltfreiheit» wichtig - «ganz gleich, woran man glaubt, woher man stammt, welche Hautfarbe man hat oder wen man liebt».

Es sei schade, dass die Provokation der Rapper so viel Promotion entstehen lasse. «Nicht nur, dass man ihren gewaltverherrlichenden, antisemitischen, homophoben und frauenverachtenden Texten ein Podium geboten hat... auch die Bedeutung des Echo ist somit komplett in den Hintergrund geraten...» Sie hoffe, «dass alle Verantwortlichen die Umsetzung des Echo überdenken». Für sie sei in diesem Jahr «eine ethische Grenze klar überschritten» worden, machte Helene Fischer klar.

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