Pflegerin stand Tina Turner bei «Im Spital erhielten wir ein Verbot, über sie zu sprechen»

fts

8.6.2023

Eine ehemalige Betreuerin von Tina Turner spricht über die unzähligen Spital-Aufenthalte der Ikone. Die Pflegerin hat die Sängerin bei ihren Dialysen stets begleitet – und erinnert sich an Diskretion und ihre funkelnden Augen.

fts

8.6.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Tina Turner starb Ende Mai im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit.
  • Die Krankenpflegerin Silvia Hudáčková sprach nun über die Dialyse-Behandlungen, bei denen sie die Sängerin betreut hat.
  • Turner war immer in Begleitung ihres Ehemanns und strahlte stets Freundlichkeit aus, so die Spital-Mitarbeiterin.
  • Wegen ihres Nierenversagens musste das Blut der Sängerin künstlich gereinigt werden. «Die Dialyse hat ihr Leben verlängert», sagt Hudáčková.

Die letzten Jahre vor ihrem Tod musste sich Tina Turner allerlei Eingriffen und Behandlungen unterziehen. Die Pop-Ikone bekam von ihrem Ehemann Erwin Bach beispielsweise eine Niere, die 2017 transplantiert worden ist. Jemand, der ihr nach eigenen Angaben in dieser Zeit sehr nahe stand, war die Pflegerin Silvia Hudáčková. Diese erzählte der slowakischen Zeitung «Plus 7 dni», wie diskret Tina Turner behandelt werden wollte.

So habe sich Turner dreimal in der Woche in das Dialysezentrum einer Schweizer Klinik am Zürichsee begeben, um ihr Blut zu reinigen. Durch das Nierenversagen der Sängerin mussten die Abfallstoffe künstlich aus ihrem Körper entfernt werden.

Hudáčková sagte dazu, dass eine solche Behandlung anstrengend und bis zu vier Stunden gedauert hat. Und: «Ein Mensch, der zur Dialyse geht, kämpft ums Überleben».

«Dialyse hat ihr Leben verlängert»

Um ihre Privatsphäre – und Gesundheitszustand – zu schützen, habe Turner das Spital jeweils über einen Seiteneingang betreten. In der Datenbank der Klinik habe man ihren bürgerlichen Namen, Bullock, aufgeführt. «Die Dialyse, zu der sie zu uns kam, hat ihr Leben verlängert. Sie lebte noch weitere sechs Jahre», erzählt die Slowakin.

Hudáčková war in Deutschland, Österreich und der Schweiz rund 20 Jahre als Krankenpflegerin tätig. Sie wechselte von Wien in eine ähnliche Einrichtung am Zürichsee und habe nicht gewusst, wen sie betreuen werde: «Wenn ich im Voraus nicht gewusst hätte, wer kommen würde, hätte ich sie wahrscheinlich nicht erkannt.»

Erwin Bach war stets an ihrer Seite

Nicht einmal mit ihren Verwandten hat sie über ihre berühmte Patientin gesprochen. «Im Spital erhielten wir ein Verbot, über sie zu sprechen – auch für ihre Familienangehörigen. Es galt eine strenge Nachrichtensperre für Tina, um ihr die nötige Ruhe zu gewährleisten. Während der gesamten Therapie mussten wir sicherstellen, dass niemand etwas über sie erfuhr, was uns auch gelungen ist», erzählt sie der slowakischen Zeitung.

Auch tauchte Turner nie alleine auf: Ihr Ehemann Erwin Bach sei bei jedem Spital-Besuch dabei gewesen. Die Pflegerin beurteilte die Beziehung als «schön» und «besonders».

Und obwohl die Rockröhre ihre ikonische Perücke im Alltag nicht getragen habe, «war sie eine gut aussehende Frau, wirklich hübsch für ihr Alter. Am meisten erinnere ich mich jedoch an ihren Blick und das Funkeln in den Augen. Ich habe die Freundlichkeit ihrer Person gespürt.»

Als Tina Turner Ende Mai verstorben ist, habe das Hudáčková sehr getroffen. «Ich weinte und tauschte Nachrichten mit meinen ehemaligen Kollegen aus. Wir gehen davon aus, dass die Dialyse ihr Leben definitiv verlängert hat.»


Mehr aus dem Ressort Entertainment

«Ich habe ihre Musik geliebt»: Fans und Nachbarn trauern in Küsnacht um Tina Turner

«Ich habe ihre Musik geliebt»: Fans und Nachbarn trauern in Küsnacht um Tina Turner

Fans und Nachbarn haben am Donnerstag Blumen und Kerzen vor Tina Turners Villa in Küsnacht ZH gelegt. Vor dem Eingang der Villa Algonquin, in der Turner lebte, lagen am Donnerstag zahlreiche Beileidsbekundungen.

25.05.2023