Depps Anwältin zu Amber Heard «Johnny ist nicht der erste Partner, den Sie angegriffen haben»

klm

18.5.2022

Amber Heard musste sich am Dienstag zum letzten Mal im Kreuzverhör den Fragen von Johnny Depps Anwaltsteam stellen. Dabei ging es auch um ihre Ex-Beziehungen. 

klm

18.5.2022

Amber Heard hat es hinter sich.

Die Schauspielerin sass seit mehreren Tagen in dem Circuit Court of Fairfax County, im US-Bundesstaat Virginia, im Zeugenstand. In dem Gerichtsprozess soll geklärt werden, ob sie ihren Ex-Mann Johnny Depp mit einem Artikel, in dem sie über eine gewalttätige Beziehung schrieb, verleumdet haben soll. 

Am letzten Tag ihrer Zeugenaussage stand aber – einmal mehr – vor allem die Frage im Raum, wer wen geschlagen und missbraucht haben soll. 

«Ich habe noch nie jemanden angegriffen, mit dem ich in einer Beziehung war», sagte Heard etwa. Damit ging sie auf eine Frage ein, die Depps Anwältin Camille Vasquez ihr stellte: «Johnny ist nicht der erste Partner, den Sie angegriffen haben, oder?»

Amber Heard wurde 2009 verhaftet

In 2009 wurde Heard verhaftet, nachdem zwei Polizeibeamte beobachteten, wie sie ihre Ex-Partnerin Tasya van Ree in den Arm geschlagen habe und ihre Halskette abgerissen haben soll. Anklage wurde danach keine gegen die Schauspielerin erhoben. Auch im aktuellen Gerichtsprozess dementierte sie, je gewalttätig geworden zu sein. 

Im Fokus stand auch eine Australien-Reise von Depp und Heard in 2015. Heard sagte in einem vorherigen Statement, dass Depp sie während der Ferien mit einer Flasche sexuell missbraucht haben soll. Während der Auseinandersetzung habe sie laut ihrer Aussage an Glasscherben auf dem Boden Schnitte an ihren Armen und Füssen und eine Schürfung im Gesicht zugezogen. 

«Es gibt keine medizinischen Belege, dass sie sich wegen der Verletzungen behandeln liessen, oder Ms. Heard?», wollte Vasquez deshalb wissen. «Ich liess mich nicht behandeln», gab die Schauspielerin zu.

Beschimpfungen auf Aufnahme

Im Gerichtsaal wurde danach eine Tonaufnahme von einem Streit des Paars vorgespielt. Heard nannte Depp darin einen «Witz» und einen «Verräter».

Sie habe Frustration über seine Kritik an ihrer Karriere ausgedrückt, erklärte Heard. «Ich habe schreckliche, hässliche Dinge zu ihm gesagt. Wie Sie hören können, haben wir auf eine wirklich schreckliche Weise miteinander gesprochen», sagte sie dazu.

Depp war ebenfalls in den Aufnahmen zu hören, unter anderem machte er sich in abfälligem Ton über ihre Rolle in «Aquaman» lustig. 

Dem Gericht wurde danach eine Zeugenaussage von iO Tillett Wright, einem ehemaligen Freund des Paares, abgespielt. Der Autor habe nie gesehen, wie sich das Paar geschlagen habe. Nachdem ihr Heard gesagt habe, dass Depp ihr Haare ausgerissen habe, habe er aber Verletzungen an ihrem Skalp gesehen.

Wieso schaut Depp Heard nicht in die Augen

Einmal mehr stand zuvor die Frage im Raum, wieso Johnny Depp seiner Ex-Frau während des Gerichtsprozesses nie in die Augen schaut. Dem Gericht wurde zuvor eine Tonaufnahme abgespielt, die aufgenommen wurde, nachdem Heard die Scheidung eingelegt und eine einstweilige Verfügung gegen ihren Ex-Partner erwirkt hat. 

In der Aufnahme bittet Heard Depp, sie zu umarmen. Depp habe aber geschworen, dass sie seine Augen nach der Scheidung nie mehr sehen werde. 

Heard hat eine andere Theorie, wie sie am Dienstag sagte: «Es ist, weil er schuldig ist, weil er lügt. Wieso sollte er mich sonst nicht mehr ansehen können?»