Darauf kommt es anIst WLAN-Strahlung wirklich gefährlich?
dj
6.7.2018
In fast jedem Haushalt steht heutzutage ein WLAN-Router - drahtloses Internet ist für viele Mieter fast so wichtig wie Strom oder Wasser. Doch ist der heimische WLAN-Router in Wirklichkeit ein Gesundheitsrisiko?
Immer mehr Geräte funken in unserer vernetzen Welt um uns herum, da ist es nur verständlich, dass es Ängste gibt, all die abgegebene Strahlung könnte gesundheitsschädlich sein.
Wichtige Frage: Wie hoch ist die Strahlung?
Zunächst vorab: Es gibt derzeit trotz einiger Studien bisher noch keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Strahlung von WLAN-Routern schädlich für Menschen ist. In grossen Teilen der Welt, so auch in der Schweiz, gibt es für elektromagnetische Strahlung einen Grenzwert.
Dazu nimmt man «spezifische Absorptionsrate» (SAR) zu Hilfe. Diese zeigt die aufgrund von Strahlung vom Körper aufgenommene Energie in der Einheit Watt pro Kilogramm Körpergewicht (W/kg) an. Der internationale Grenzwert in SAR beträgt 2. Dieser gilt freilich, wenn ein Gerät direkt an den Körper gehalten wird, was bei WLAN-Routern eher selten vorkommen sollte.
Moderne WLAN-Router haben einen SAR-Wert von bis zu 0,3. Fakt ist, dass WLAN-Router deutlich schwächer strahlen als Smartphones, die die meisten Menschen tagtäglich nutzen. Auf dieser Seite kann man den SAR-Wert aktueller Smartphones sehen. Ein iPhone X beispielsweise hat direkt am Ohr einen SAR-Wert von 0,92. Auch die guten alten DECT-Funktelefone strahlen deutlich stärker. Wer sich um seinen Router sorgt, dem müssten also auch alle schnurlosen Telefone ein Horror sein.
Was tun, wenn Sie trotzdem besorgt sind:
Dennoch kann es nie schaden, die Strahlenbelastung etwas zu reduzieren. Etwa durch Entfernung. Klar, je weiter Sie von einen Strahlenquelle entfernt sind, desto weniger Strahlung bekommen Sie ab. WLAN-Router sollte man also daher nicht direkt auf dem Schreibtisch oder anderen Orten, an denen man sich oft aufhält, platzieren.
Doch Vorsicht, den Router in den Keller zu verbannen, ist auch ein Fehler. Denn gleichzeitig sollten Sie sich mit den Endgeräten, also Laptop, Tablet oder Smartphone, nicht allzu weit vom Router entfernen. Denn je schwächer das Signal ist, desto stärker muss wiederum das Endgerät funken um die Verbindung mit dem Router aufrechterhalten. Eine WLAN-Verbindung ist schliesslich keine Einbahnstrasse. Hier muss die richtige Balance gefunden werden.
Die einfachste Lösung ist natürlich, den Router bei Nichtgebrauch abzuschalten, etwa nachts. Ihn kann man dazu einfach an eine Steckleiste mit Schalter anschliessen, um ihn abends schnell ausschalten zu könnenn. Nebenbei spart man dann auch noch (minimal) Stromkosten.
In diesem Fall sollte man aber dann auch das auf dem Nachttisch abgelegte Handy abschalten. Denn ohne WLAN-Verbindung würde dies sonst die ganze Nacht das stärker strahlende Mobilfunknetz nutzen und den eigentlich gewünschten Effekt zunichte machen und die Situation gar verschlimmern.
Schnelles WLAN bis in die hinterste Ecke des Hauses
Schnelles WLAN bis in die hinterste Ecke des Hauses
Wenn's mal wieder länger dauert: Das WLAN in ihrem Haus ist nicht so gut, wie sie es gerne hätten? Für bessere Internet-Verbindung auch im Badezimmer gibt's ein paar gute Tricks:
Bild: iStock
Nicht selten kommt es vor, dass Router in Wohnungen und Häusern ungünstig platziert sind, sodass die Verbindungen nicht in alle Räume und Ecken gelangen können. So verbessern Sie das:
Bild: Getty Images
Ihr Smartphone kann Ihnen bei der Fehlerdiagnose und -behebung helfen. Folgende Apps und Tools helfen beim Verbessern Ihres WLANs:
Bild: Getty Images
Zunächst sollten Sie überprüfen, wie Ihr WLAN zu Hause verteilt ist. Mit Apps wie Ookla oder Fast können Sie in Sekunden sehen, ob auf Ihren Geräten auch die Geschwindigkeit ankommt, die Ihre Internet-Verbindung eigentlich leisten sollte.
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Wenn Sie nun mit den Ergebnissen des Speedtests an manchen Orten unzufrieden sind, geht es an die Fehlerdiagnose. Messen Sie mit Apps die Signalstärke. 30 dBm ist hier der theoretisch erreichbare Idealwert, alles von dort bis etwa -67 dBm deutet auf ein gutes Signal hin.
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Danach wird es zunehmend schlechter, ab etwa -80 dBm wird es extrem schwierig, überhaupt eine Verbindung zum Router herzustellen.
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Der «Wifi Analyzer» zeigt Ihnen an, welcher Kanal in Ihrer Umgebung am besten zu benutzen ist.
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Zudem können Sie sehen, ob Ihr WLAN auf dem gleichen Kanal wie andere Netzwerke funkt. Das ist hier der Fall, deren Signal ist aber sehr schwach, so dass wenig Interferenzen zu befürchten sind.
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Freie Bahn für Ihre Daten, hier ist das Netzwerk völlig alleine im Frequenzband.
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Mit «Wifi Analyzer and Surveyor» können Sie in der Übersicht sehen, auf welchen Kanälen die Netzwerke Ihrer Nachbarn funken und den eigenen Kanal entsprechend anpassen.
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Wenn Sie ganz professionell vorgehen wollen, können Sie einen Grundriss Ihrer Wohnung hochladen und dann das WLAN-Signal in jedem Winkel des Heims messen.
Bild: dj
Doch die intensivste Analyse hilft natürlich nicht, wenn die Technik einfach nicht mehr den Anforderungen entspricht. Für grössere Wohnungen und Häuser reicht selten ein einziges Gerät aus. Hier sollte man also auf ein vermaschtes Netz (Englisch: «Mesh») setzen. Das bietet etwa Google Wifi.
Bild: Google
Auch mit Netgear Orbi kann man ein «Mesh»-Netz erstellen. Dabei werden mehrere «Kästchen» im Haus aufgestellt, die das WLAN-Signal untereinander verteilen und somit für bessere Abdeckung sorgen.
Bild: Netgear
Auch Swisscom bietet mehrere Lösungen für ein starkes WLAN an. Für Neukunden gibt es die Internet Box 2 gratis zum Anschluss dazu, für Bestandskunden kostet sie 99 Franken. Diese bietet WLAN im 2,4 GHz und 5 GHz-Frequenzband und erreicht in der Praxis Geschwindigkeiten von bis zu 900 Mbit/s.
Bild: Swisscom
Die Reichweite lässt sich auf dreierlei Arten vergrössern: Zum Ersten mit der WLAN Box für 79 Franken. Diese verbindet sich mit der Internet-Box 2 und bildet mit dieser ein gemeinsames Netzwerk.
Bild: Swisscom
Zum Zweiten mit dem WLAN Repeater für 99 Franken, der mit allen Routern zusammenarbeitet.
Bild: Swisscom
Und zum Dritten mit dem Powerline Adapter (129 Franken), der eine Verbindung über das Stromnetz herstellt und vor allem nützlich ist, wenn mehrere Stockwerke überwunden werden müssen
Bild: Swisscom
Darum sollten Sie Ihr Smartphone nicht nachts aufladen
Darum sollten Sie Ihr Smartphone nicht nachts aufladen
Das Smartphone nachts aufzuladen, ist verlockend. Doch das ist für den Akku nicht gesund.
Bild: iStock
Stattdessen sollte man das Gerät bei vollem Akku vom Strom nehmen, da sonst auf Dauer die Kapazität abnehmen könnte. Zudem fühlen sich Akkus bei Füllständen von ca. 20% - 80% am wohlsten. Darüber und darunter leidet die Zell-Chemie.
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Weitere Tipps für einen länger haltenden Akku: Die Displaybeleuchtung verbraucht viel Strom. Stellt man sie auf Automatik, leuchtet sie nur so hell wie nötig.
Bild: Keystone
Unterwegs verbraucht das WLAN nur unnötig Strom und kann deshalb abgeschaltet werden. Ab iOS 11 muss man das direkt in den Einstellungen machen.
Bild: Bluewin/Dirk Jacquemin
Nutzt man Bluetooth nicht, kann man auch die Funktion ausschalten.
Bild: Bluewin/Dirk Jacquemin
GPS verbraucht auch ordentlich Strom und kann deshalb komplett oder zumindest für einzelne Apps abgeschaltet werden.
Bild: Bluewin/Dirk Jacquemin
Wird das Telefon nicht gebraucht, hilft der Flugmodus beim Stromsparen.
Bild: dpa
In den iOS-Einstellungen unter «Batterie» sehen Sie, welche App besonders viel Strom verbraucht.
Bild: Bluewin/Dirk Jacquemin
Dort lässt sich auch der Stromsparmodus aktivieren. Bei Android-Handys findet man die Option unter Anwendungsmanager. Einige Hersteller bieten zudem eigene Energiespar-Optionen an.
Bild: Bluewin/Dirk Jacquemin
Mit einer Powerbank - einem externen Akku - lässt sich die Nutzungszeit des Smartphones deutlich verlängern.
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