Mehr Schutz fürs SmartphoneTiefinspektion soll schädliche Android-Apps erkennen
Von Dirk Jacquemien
20.10.2023
Auf Android lassen sich Apps auch ohne den offiziellen Play Store installieren. Das öffnet Malware die Tore. Ein neuer Scan soll Nutzer*innen nun vor der Schadsoftware schützen.
Von Dirk Jacquemien
20.10.2023, 00:00
Dirk Jacquemien
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Android bekommt eine neue Schutzfunktion, mit der mehr Malware erkannt werden.
Denn vor allem über Messenger-Dienste verbreitet sich neue Schadsoftware.
Ein Scan des Codes einer App soll nun auch bisher unbekannte Malware entdecken.
Anders als auf iPhones ist es Android-Nutzer*innen auch möglich, Apps zu installieren, die nicht aus dem offiziellen Play Store stammen. Dieses «Sideloading» gibt den Nutzer*innen mehr Freiheiten, es ist aber zweifellos auch ein Einfallstor für Malware.
Schon jetzt gibt es auf Android mit «Play Protect» eine Schutzfunktion. Hierbei wird eine App gescannt und mit bekannter Malware verglichen. Doch Malware-Entwickler*innen passen ihre Apps ständig an, um eben jener Erkennung zu entgehen. Eine Erweiterung für «Play Protect» soll daher nun auch bisher unbekannte Schadsoftware erkennen.
Konkret geht es Google um die Bekämpfung von sogenannter «polymorphic Malware». Diese nutzt künstliche Intelligenz um ständig ihre Signatur zu ändern, sodass sie traditionelle Virenscans überlisten kann. Verbreitet werden sie vor allem über Privatnachrichten in Messenger-Diensten, was ihre Erkennung nochmals erschwert.
Installierst du nun eine Android-App ausserhalb des Play Stores, die zuvor noch nie gescannt wurde, wird sie von Play Protect einer Tiefinspektion unterzogen. In der Cloud analysiert Google den Code der App, um zu bestimmen, ob hier etwas nicht stimmt. Das Feature wird zuerst in Indien aktiviert, wo die Malware-Verbreitung besonders schlimm ist, und soll dann in den kommenden Monaten weltweit verfügbar sein.