Eine moderate Nutzung des Internets im gehobenen Alter senkt das Risiko, an Demenz zu erkranken. Zu diesem Schluss kommt eine grossangelegte Studie im «Journal of the American Geriatrics Society». Die Wissenschaftler*innen der New York University verfolgten dazu 18'154 Probanden im Alter von 50 bis 65 Jahren über einen Zeitraum von acht Jahren.
Zu Studienbeginn war bei keinem der Teilnehmer*innen eine Demenz diagnostiziert, bei Ende waren es 4,68 Prozent. Hierbei kam heraus, dass bei Menschen, die das Internet jeden Tag zwischen 0,1 und 2 Stunden nutzten, das Risiko für das Auftreten einer Demenz um 43 Prozent gegenüber Nicht-Internet-Nutzer*innen reduziert war.
Laut Mitautorin Virginia W. Chang führe eine Nutzung des Internets zur Stärkung der kognitiven Reserve, die einige Auswirkungen des Alterns abdämpfen könne, so die Ärztin zu CNN.
Neben der Nicht-Nutzung ist allerdings möglicherweise auch die übermässige Nutzung, die als länger als sechs Stunden täglich definiert wurde, mit einem erhöhten Demenz-Risiko verbunden. Hier war die Stichprobengrösse allerdings zu klein, um gesicherte Aussagen zu treffen.
Korrelation nicht gleich Kausalität
Für diese Ergebnisse gibt es eine ganze Reihe an möglichen Erklärungen, sodass es nicht zwangsläufig eine Kausalität zwischen Internet-Nutzung und Demenzrisiko gibt.
Exzessive Internet-Nutzung etwa ist häufig Folge einer Vernachlässigung sozialer Interaktionen, die als förderlich für die geistige Gesundheit angesehen werden. Überhaupt keine Internet-Nutzung wiederum korreliert oft mit einem niedrigen sozioökonomischen Status, der mit einem erhöhten allgemeinen Krankheitsrisiko verbunden ist.