Wissenschaftliche Studie Surfen im Netz schützt vor Demenz

Von Dirk Jacquemien

8.5.2023

Surfen im Alter stärkt den Geist.
Surfen im Alter stärkt den Geist.
Imago

Vielleicht solltest du den Grosseltern TikTok und Instagram nahebringen. Denn Internet-Nutzung im Alter kann das Demenzrisiko reduzieren.

Von Dirk Jacquemien

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine Nutzung des Internets kann möglicherweise das Demenzrisiko senken.
  • Eine Studie fand heraus, dass Internet-Nutzer*innen ein 43 Prozent niedrigeres Risiko haben, zu erkranken.
  • Ob Korrelation allerdings auch Kausalität bedeutet, ist nicht endgültig bestimmt.

Eine moderate Nutzung des Internets im gehobenen Alter senkt das Risiko, an Demenz zu erkranken. Zu diesem Schluss kommt eine grossangelegte Studie im «Journal of the American Geriatrics Society». Die Wissenschaftler*innen der New York University verfolgten dazu 18'154 Probanden im Alter von 50 bis 65 Jahren über einen Zeitraum von acht Jahren.

Zu Studienbeginn war bei keinem der Teilnehmer*innen eine Demenz diagnostiziert, bei Ende waren es 4,68 Prozent. Hierbei kam heraus, dass bei Menschen, die das Internet jeden Tag zwischen 0,1 und 2 Stunden nutzten, das Risiko für das Auftreten einer Demenz um 43 Prozent gegenüber Nicht-Internet-Nutzer*innen reduziert war.

Zu viel ist auch schlecht

Laut Mitautorin Virginia W. Chang führe eine Nutzung des Internets zur Stärkung der kognitiven Reserve, die einige Auswirkungen des Alterns abdämpfen könne, so die Ärztin zu CNN

Neben der Nicht-Nutzung ist allerdings möglicherweise auch die übermässige Nutzung, die als länger als sechs Stunden täglich definiert wurde, mit einem erhöhten Demenz-Risiko verbunden. Hier war die Stichprobengrösse allerdings zu klein, um gesicherte Aussagen zu treffen.

Korrelation nicht gleich Kausalität

Für diese Ergebnisse gibt es eine ganze Reihe an möglichen Erklärungen, sodass es nicht zwangsläufig eine Kausalität zwischen Internet-Nutzung und Demenzrisiko gibt.

Exzessive Internet-Nutzung etwa ist häufig Folge einer Vernachlässigung sozialer Interaktionen, die als förderlich für die geistige Gesundheit angesehen werden. Überhaupt keine Internet-Nutzung wiederum korreliert oft mit einem niedrigen sozioökonomischen Status, der mit einem erhöhten allgemeinen Krankheitsrisiko verbunden ist.