Dr. Smartphone iPhones sollen Depressionen und Alzheimer erkennen

Dirk Jacquemien

22.9.2021

Das iPhone könnte schon bald Depressionen erkennen.
Das iPhone könnte schon bald Depressionen erkennen.
Getty Images

Apple forscht an Methoden, mit denen das iPhone frühe Anzeichen für sich anbahnende Depressionen oder Demenz erkennen soll.

Dirk Jacquemien

Warnt das iPhone bald seine Besitzer*innen, wenn es bei ihnen Anzeichen für eine sich entwickelnde Depression oder Demenz bemerkt? An einem entsprechenden Feature arbeitet Apple jedenfalls, in Kooperation mit der University of California, Los Angeles sowie dem Pharmaunternehmen Biogen.

Laut «Wall Street Journal» befindet sich das Projekt in einer Anfangsphase mit ungewissem Ausgang. Ziel ist es, «digitale Signale» zu identifizieren, die mit den Krankheiten korrelieren. Eine so ermöglichte frühe Diagnose könnte den Nutzer*innen dann zu einer frühen Behandlung verhelfen, was ihre Lebensqualität erhöhen würde.

Tippart und Gesichtsausdrücke liefern Hinweise

Wie genau das Ganze funktionieren könnte, soll dann im Rahmen der Forschung ergründet werden. Eine Vielzahl der «digitalen Signale» könnte dabei in Betracht kommen. So könnten Bewegungen, Gesichtsausdrücke, Schlafverhalten und sogar die Art des Tippens auf der virtuellen Tastatur potenziell Anzeichen für eine sich anbahnende Krankheit liefern.

Diese Informationen können iPhones schon derzeit mit ihrer Standardausstattung erheben. In dem Projekt werden diese Daten dann mit konventionell erhobenen Gesundheitsdaten – wie Befragungen von Studienteilnehmer*innen zu ihrem Gemütszustand, Gedächtnistests, bildgebende Verfahren oder Hormonspiegeln – verglichen. So sollen Zusammenhänge zwischen den «digitalen Signalen» und dem tatsächlichen medizinischen Zustand entdeckt werden.

Wann das iPhone nun zum Psychiater oder der Neurologin werden kann, ist noch völlig offen. Ein allfällig entwickelter Algorithmus soll aber auf jeden Fall ausschliesslich lokal auf den Geräten der Nutzer*innen und mit deren expliziten Einverständnis laufen, um zweifellos auftretende Sorgen um den Datenschutz zu zerstreuen.