Neue StrategieOhne Federer, dafür mit Jian «Uzi» Zihao: Nike setzt auf eSports
Martin Abgottspon
24.10.2018
Es ist ein Novum in der Firmengeschichte von Nike: Erstmals lässt der Sportartikel-Riese seine Produkte von einem eSportler promoten. Einer der Hauptgründe dafür dürfte der asiatische Markt sein.
Vor einigen Monaten sorgten Roger Federer und Nike noch für Schlagzeilen, weil der Vertrag zwischen den beiden Langzeitpartnern nicht mehr verlängert wurde. Über die Gründe kann man bis heute nur spekulieren. Ganz offensichtlich wurde man sich bezüglich den Konditionen aber nicht einig, weshalb Federer mittlerweile bei Uniqlo unter Vertrag steht.
Der neuste Marketingschritt von Nike zeigt nun auf, dass der Sportartikel-Gigant generell eine andere Strategie verfolgt. Erstmals in der Unternehmensgeschichte hat Nike jetzt nämlich einen eSportler unter Vertrag genommen. Jian «Uzi» Zihao ist einer der erfolgreichsten League-of-Legends-Spieler der Welt und wird neben NBA-Star LeBron James und dem chinesischen Schauspieler Bai Jingting Teil von Nikes «Dribble &»-Kampagne. Diese wurde für LeBrons Dokumentation «Shut up and Dribble» aufgesetzt.
Amazing to see Nike collaborating with Uzi for their ‘Dribble &’ campaign w/ @KingJames.
Bei den chinesischen Jugendlichen ist «Uzi» bereits seit Jahren ein Superstar. Der AD-Carry des Teams «Royal Never Give Up» gilt als einer der Besten seines Fachs weltweit. Er verdient bereits siebenstellig und an der momentan laufenden WM zählte er mit seinem Team zu den Hauptfavoriten auf den Titel. Im Viertelfinal verlor «Royal Never Give Up» am letzten Wochenende aber überraschenderweise gegen «G2».
Dieser sportliche Rückschlag dürfte der Popularität von «Uzi» aber nicht schaden. Im Gegenteil. Ebenso wie sich Nike erhofft, durch ihn eine neue Zielgruppe zu erschliessen, wird «Uzi» durch Nike zusätzlich an Bekanntheit zulegen.
So wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis weitere Akteure aus der eSports-Szene auch von anderen Sportartikel-Riesen unter Vertrag genommen werden. Mit einzelnen Teams arbeiten Nike wie auch Adidas auch schon länger zusammen. Dass man jetzt aber auch auf einzelne Athleten setzt, ist hingegen ein Novum.
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