Ausblick Das war die Geister-Gamescom 2020 – Und wie geht es weiter?

Von Martin Abgottspon

31.8.2020

Dieses Jahr konnten Spielefans die Gamescom nur aus der Ferne mitverfolgen.
Dieses Jahr konnten Spielefans die Gamescom nur aus der Ferne mitverfolgen.
Bild: Getty Images

Wie die meisten Messen fand auch die Gamescom dieses Wochenende nur digital statt. Es fehlte an Lebendigkeit.

Im Vorfeld klang alles noch so vielversprechend. Die Gamescom 2020 stellte in ihrer Hybridversion ein virtuelles Messegelände zur Verfügung, die grössten Entwickler waren trotz Corona am Start und ausserdem sollte die Opening Night für Videospielfans zu einem absoluten Highlight werden.

Das wurde sie aber leider nicht. Auf grossartige Neuankündigungen wartete man vergebens. Stattdessen bekamen die Millionen von Zuschauern im Stream Trailer zu sehen, die in den meisten Fällen längst veröffentlicht wurden. Wenn man Glück hatte, wurden diese Clips mit etwas neuem Gameplay-Material oder einem Release-Datum geschmückt. Kalter Kaffee blieb es trotzdem.

Es fehlt der persönliche Kontakt

Bestimmt war es für die Organisatoren aufgrund der aktuellen Situation nicht einfach, auf die Schnelle ein adäquates Online-Programm auf die Beine zu stellen. Wo sonst mehr als 400'000 Menschen durch die Messehallen in Köln schlendern und die neusten Spieledemos auf Herz und Nieren prüfen, blieb dieses Mal alles leer. Es gab keine stundenlangen Warteschlangen an den Ständen, was die Spieler eigentlich freudig stimmen sollte. Trotzdem fehlte den meisten der menschliche Kontakt.



Auch die Spiele-Entwickler beklagen sich über den fehlenden persönlichen Austausch. So zum Beispiel auch Martin Lorber von Electronic Arts: «Eine Messe, die physisch stattfindet, wo die Spieler und Spielerinnen direkt am Stand sind, die Spiele ausprobieren und wir auch in den direkten Austausch gehen können, ist schon nochmal etwas anderes. Das ist im Grunde auch besser für uns», wird er gegenüber «BR24» zitiert. 

Er hofft deshalb, dass die Gamescom im kommenden Jahr wieder mit Publikum in den Messehallen stattfindet – «und die meisten Spielerinnen und Spieler würden sich das auch wünschen».

2021 alles wieder beim Alten?

Ob die Messe im nächsten Jahr wieder in gewohnter Form in den Kölner Messehallen stattfinden kann, steht derzeit noch in den Sternen. Corona gibt den Takt vor. Natürlich würden sich aber auch die Veranstalter freuen, wenn Spielefans wieder nach Köln reisen würden. «Wir als Gamescom werden nie darauf verzichten, dass es auch vor Ort eine Veranstaltung gibt, wo die Menschen sich treffen. Das ist für die Unternehmen und die Fans wichtig», sagt Felix Falk, Geschäftsführer vom Verband der Deutschen Games-Branche Game.



Zu diesem Zweck hat die Messegesellschaft auch schon diverse Konzepte für Hygiene- und Abstandsregeln ausgearbeitet. Die werden voraussichtlich im November zum ersten Mal angewendet, dann sind wieder Messen mit Publikum geplant. Für die Gamescom würden diese Konzepte bei diesem Besucheransturm aber wahrscheinlich nicht ausreichen, wünschenswert wäre es aber allemal.

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