Betrugsfall Bis zu zehn Jahre Haft: «CS:GO»-Profis der Manipulation verdächtig

Von Fabian Gilgen

29.8.2019

Die Polizei von Victoria in Australien will eSports-Betrugsfälle ernst nehmen.
Die Polizei von Victoria in Australien will eSports-Betrugsfälle ernst nehmen.
Bild: Beyond2015

Sechs «CS:GO»-Profis wurden in Australien mit Verdacht auf Wettbetrug festgenommen. Sie sollen eigene Spiele absichtlich verloren haben, um Wetten zu gewinnen. Ihnen droht im Fall des Falles eine lange Haftstrafe.

Laut einem offiziellen Polizeibericht der Polizei des Staates Victoria in Australien wurden letzte Woche sechs «CS:GO»-Profis festgenommen. Diese sollen fünf eSport-Matches manipuliert haben, indem sie absichtlich verloren haben, um Wetten zu gewinnen. 20 Wetten sollen so unrechtmässig beeinflusst worden sein.



Für die sechs 19- bis 22-jährigen eSportler könnte das nun eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahre bedeuten. Doch für ein Urteil seien laut Bericht noch weitere Nachforschungen notwendig. So wurden die eSportler nach Hausdurchsuchungen und Befragungen vorläufig wieder entlassen.

Eine Premiere für Victoria

Laut dem stellvertretenden Commissioner Neil Paterson ist dies für die Polizei von Victoria der erste Fall, der die eSports-Industrie betrifft. Mit eSports als aufsteigender Sportart steige auch die Nachfrage für Wetten auf Matches. Deshalb sei es wichtig, dass die Polizei weiterhin mit Unternehmen aus der Gaming- und Wettbranche zusammenarbeite.

Abschliessend stellt Paterson fest: «Diese Haftbefehle zeigen, dass die Polizei alle Meldungen über verdächtige oder kriminelle Aktivitäten, die den eSports betreffen, ernst nimmt.»

Weltweit kein Einzelfall

Dieser eSports-Betrug ist bei Weitem kein Einzelfall. Werden Spiele für Wetten nicht absichtlich verloren, um Wetten zu gewinnen, wird Cheat-Software eingesetzt, um Spiele-Matches selbst zu gewinnen. So berichtete Bluewin letztes Jahr über den indischen «Counterstrike»-Spieler Nikihil Kumawat, der während einem grossen Turnier beim Cheaten erwischt wurde.

Dies ist unter anderem ein Zeichen dafür, dass der Leistungsdruck, wie man ihn aus dem Spitzensport kennt, längst auch im eSports angekommen ist. Genau wie es Paterson antönt, ist es darum wichtig, dass Behörden wie auch die Gaming-Branche solche Betrugsfälle ernst nehmen und entsprechende Massnahmen ergreifen, damit diese in Zukunft verhindert werden.

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