Europäische Nutzer*innen von Meta-Produkten sollen künftig die Wahl haben, entweder personalisierter Werbung zuzustimmen oder eine monatliche Abogebühr von 10 Euro (9.60 Franken) zu zahlen. Diesen Plan hat die Facebook- und Instagram-Betreiberin laut «Wall Street Journal» der Europäischen Union vorgeschlagen.
Meta reagiert damit auf die Tatsache, dass sein bisheriges Geschäftsmodell mit europäischen Datenschutzgesetzen kollidiert. Im Januar hat die zuständige irische Datenschutzbehörde Meta mit einer Busse in Höhe von 390 Millionen Euro belegt, weil es ohne explizites Einverständnis seiner Nutzer*innen diesen personalisierte Werbung gezeigt hatte.
Im Mai bekam Meta dann eine zusätzliche Busse in Höhe von 1,2 Milliarden Euro aufgebrummt, diesmal wegen unrechtmässigem Transfer von persönlichen Nutzerdaten in die USA. Gegen beide Bussen hat Meta Rechtsmittel eingelegt.
Das neue Abomodell soll nun dafür sorgen, dass Meta auch unter Einhaltung der europäischen Datenschutzvorschriften noch saftigen Profit generieren kann. Derzeit macht es mit Werbung in Europa einen durchschnittlichen Monatsumsatz von rund sechs Euro pro Nutzer*in, sodass es bei einem Umstieg auf ein Bezahlmodell durchaus im Plus wäre.
Unklar ist allerdings, wie Meta mit den Nutzer*innen umgehen wird, die weder der personalisierten Werbung zustimmen noch bereit sind zu zahlen. Sie dann konsequent von den Plattformen auszuschliessen, würde den Verlust von wohl vielen Millionen Nutzer*innen bedeuten, in einer Zeit, in der das rasante Wachstum längst vorbei ist.