Neue BedingungenDas passiert nach Samstag mit WhatsApp
Von Dirk Jacquemien
14.5.2021
Bis zum 15. Mai muss man den neuen WhatsApp-Nutzungsbedingungen zustimmen, sonst … ja, was eigentlich? Wir zeigen, was am Stichtag wirklich passiert.
Von Dirk Jacquemien
14.05.2021, 14:00
14.05.2021, 15:32
Dirk Jacquemien
Die Popups bei WhatsApp wurde in letzter Zeit häufiger, der Druck auf die Nutzer*innen grösser. Sie sollen nun doch bitte endlich mal den neuen Nutzungsbedingungen, die mehr Möglichkeiten zum Datenaustausch mit Mutter Facebook vorsehen, zustimmen. Deren Vorstellung im Januar sorgte für einen Sturm der Entrüstung, der Facebook zunächst zum Nachgeben zwang.
Ein vorheriger Stichtag im Februar wurde aufgegeben, der 15. Mai als neues Ziel anvisiert. Facebook hat nun bekannt gegeben, was mit jenen Nutzer*innen passieren wird, die bis dahin den Änderungen nicht zugestimmt haben. Wer allerdings nun auf Planungssicherheit hofft, wird enttäuscht.
Facebook trifft weiterhin keine definitiven Aussagen, wann genau was passieren wird. Ganz vorab steht der Satz: «Es werden aufgrund der Aktualisierung am 15. Mai weder Accounts gelöscht, noch die Funktionalität von WhatsApp eingeschränkt.» Alles wie gehabt also? Nein.
Zunächst sollen die Nutzer*innen weiterhin an die Akzeptierung der Änderungen «erinnert» werden, vermutlich über die bekannten Popups. «Nach Ablauf einiger Wochen wird diese Erinnerung permanent angezeigt», heisst dann.
Sobald also nach «einigen Wochen» diese «permanente Erinnerung» erscheint, wird die Funktionalität eingeschränkt. Das solle aber nicht bei allen Nutzer*innen gleichzeitig passieren. Bei der eingeschränkten Funktionalität können Nutzer*innen nicht mehr auf ihre Chatliste zugreifen. Weiterhin sollen allerdings eingehende WhatsApp-Anrufe möglich und auch Benachrichtigungen für neue Nachrichten sollen weiter erscheinen.
Am Ende steht die Account-Löschung
Wieder ein «paar Wochen» später werden auch Anrufe und Benachrichtigungen nicht mehr angezeigt, WhatsApp ist dann komplett unbenutzbar. Der Account wird dann zwar nicht aufgrund der Nicht-Zustimmung gelöscht, aber nach 120 Tagen Inaktivität, die sich in diesem Fall dann nicht mehr vermeiden lässt, erfolgt die Löschung unter den bestehenden Richtlinien.
Facebook formuliert den Zeitplan nach dem 15. Mai offenbar bewusst vage und unbestimmt, um sich Flexibilität zu bewahren. Wie lange «einige» oder «ein paar» Wochen wirklich sind, wird sich also erst zeigen.
Wenn sehr viele Nutzer*innen den neuen AGBs nicht zugestimmt haben, dürften auf absehbare Zeit kaum massenhaft Accounts eingeschränkt werden, zu gross wäre wohl der Verlust an Kund*innen. Sollte es allerdings nur relativ wenige Verweigerer geben, kann es sich Facebook erlauben, härter zu agieren und diese dann wirklich von der weiteren WhatsApp-Nutzung ausschliessen.