Berüchtigt für Rachepornos Betreiber der notorischen Pornoseite xHamster enttarnt

Von Dirk Jacquemien

18.10.2021

Pornografie im Internet: Recherchen haben nun die Hintermänner der Seite xHamster aufgedeckt.
Pornografie im Internet: Recherchen haben nun die Hintermänner der Seite xHamster aufgedeckt.
KEYSTONE

Die Hintermänner der für ihre Duldung von Rachepornos berüchtigte Pornoseite xHamster wurden nun offenbar enttarnt.

Von Dirk Jacquemien

18.10.2021

xHamster zählt zu den beliebtesten Porno-Seiten der Welt. Es ist die derzeit viertmeistbesuchte Porno-Seite der Welt und wird in der Schweiz öfters aufgerufen als die Websites von SBB oder Swisscom. Dabei hat xHamster einen selbst für Porno-Branche miserablen Ruf.

Vielfach wurde in den vergangenen Jahren berichtet, dass xHamster gegen Rachepornos, heimlich aufgenommene Videos aus öffentlichen Toiletten und teilweise auch kinderpornografische Materialen auf seiner Seite nicht entschieden genug vorgeht.

Doch wer die 2007 gegründete Seite betreibt, war bislang unklar. Menschen, die auf xHamster gegen ihren Willen abgebildet werden, haben so quasi keine Handhabe. «Der Spiegel» und der «Norddeutsche Rundfunk» haben nun die mutmasslichen Hintermänner ausfindig gemacht, zwei auf Zypern lebende Russen.

Briefkastenfirmen verschleiern Verantwortliche

Offizieller Betreiber von xHamster ist die im griechischen Teil von Zypern registrierte Hammy Media Ltd. Doch diese gehört laut den Recherchen der beiden Medien über ein Geflecht von Briefkastenfirmen der ebenfalls zypriotischen Firma Wisebits. Und deren Eigentümer sind Oleg Netepenko, der 90 Prozent der Wisebits-Anteile hält, sowie Dmitry Gusev, dem die restlichen zehn Prozent gehören.

Im zypriotischen Strandort Limassol ist xHamster beheimatet.
Im zypriotischen Strandort Limassol ist xHamster beheimatet.
Getty Images

Der Sitz von Wisebits befindet sich in einem Bürohochhaus in Limassol im Süden der Mittelmeerinsel. Knapp 300 Menschen sollen bei Wisebits arbeiten. Im Unternehmen sollen die Führungskräfte allerdings alle Codenamen tragen. Netepenko trete als «Tigus» auf und Gusev sei der «Hawk». Auf Nachfragen der Journalist*innen reagierte xHamster angefressen. Ein «Oleg R.» bezeichnete die Recherche als illegal.