PrivatsphäreBeim Google Assistant wird wieder mitgehört
dj
23.9.2019
Google nimmt die menschliche Auswertung von Gesprächen mit dem Google Assistant wieder auf. Diesmal sollen allerdings die Nutzer explizit um Einverständnis gebeten werden.
Google — wie auch Facebook, Amazon und Apple — geriet in den letzten Monaten massiv in die Kritik, weil es Gespräche seiner Nutzer mit dem Google Assistant auch von menschlichen Mitarbeitern mithören und auswerten liess. Den Nutzern wurde diese Praxis nicht transparent offengelegt und nach öffentlichem Aufschrei vorübergehend eingestellt.
Man habe den eigenen hohen Standards bei den Informationen zur Verwendung von Nutzerdaten nicht entsprochen und bitte um Entschuldigung, schreibt Google nun in einem Blog-Post, in dem auch die Wiederaufnahme des Auswertens angekündigt wird. Diesmal sollen die Nutzer allerdings mitgenommen werden.
Explizites Einverständnis nötig
Bei Neueinrichtung eines Google Assistant-Geräts können Nutzer Google die Genehmigung zur Auswertung der Sprach- & Audioaktivitäten geben. Diese könne etwa dabei helfen, dass der Assistant die Stimme des Nutzers besser versteht. Bei dieser Einstellung wird aber nun den Nutzern deutlich gemacht, dass auch Menschen ihre Gespräche anhören könnten. Auch ohne eingeschaltete Sprach- & Audioaktivitäten sei die Nutzung des Assistant möglich.
Auch bestehende Nutzer, die Sprach- & Audioaktivitäten bisher schon aktiviert hatten, müssen zunächst explizit bestätigen, dass sie mit der menschlichen Auswertung ihrer Gespräche einverstanden sind, bevor diese wieder stattfindet.
Assistant soll sensibler werden
Ausserdem will Google gespeicherte Audio-Daten seiner Nutzer schneller löschen. Hier heisst es noch etwas vage, dass die «grosse Mehrheit» der gespeicherten Daten innert weniger Monate gelöscht werden solle.
Schliesslich sollen Nutzer bald auch die Sensibilität des Assistant einstellen können, sodass dieser dann hoffentlich seltener «Hey Google» versteht und sich aktiviert, wenn etwas völlig anderes gesagt wurde.
Es muss nicht immer der Monopolist sein. Das sind die besten Alternativen zur Suche per Google.
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Wichtigster Konkurrent ist wohl Bing von Microsoft. Es bietet alle wichtigen Features einer Suchmaschine und erstellt seinen eigenen Suchindex.
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Auch der Kartendienst von Bing ist eine Eigenentwicklung.
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Qwant versteht sich explizit als die europäische Alternative zum Giganten Google. Der französische Dienst erstellt ebenfalls einen eigenen Suchindex und will mit besserem Datenschutz punkten.
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Der Kartendienst von Qwant greift auf Daten von OpenStreetMaps zurück.
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Höchste Priorität auf den Privatsphärenschutz legt DuckDuckGo. Keinerlei persönlichen Daten der Nutzer sollen gesammelt werden. Die Suchergerbnisse bei DuckDuckGo stammen aus verschiedenen Quellen, hauptsächlich Bing.
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Bei Kartendienst setzt DuckDuckGo auf Daten aus Apple Maps.
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Nebenbei der Regenwald retten geht mit Ecosia. Diese verwendet ihre Werbeeinnahmen für das Pflanzen von neuen Bäumen. Die Suchergebnisse stammen hier von Bing.
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Einen eigenen Kartendienst hat Ecosia nicht, sondern leitet Nutzer zu anderen Anbietern weiter, etwa diese Öko-Maps von Treeday.
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Aus Schweizer Landen stammt Swisscows, das ebenfalls einen Datenschutzfokus hat. Seine Ergebnisse stammen auch von Bing.
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Wer Google nicht ganz verlassen möchten, kann Startpage nutzen. Diese zeigt die Suchergebnisse von Google an, allerdings ohne jegliche Personalisierung. Damit soll man den herausragenden Suchindex von Google nutzen können, ohne dabei die eigene Privatsphäre zu kompromittieren.
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Und wie kann man nun dafür sorgen, dass Suchanfragen auch zur bevorzugten Suchmaschine geschickt werden? Bei Chrome muss man dazu in die Einstellungen -> «Suchmaschine» gehen. Hier gibt es erste Alternativen.
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Klickt man auf «Suchmaschinen verwalten», vergrössert sich die Auswahl deutlich. Durch Klicken auf die drei Punkte bei jedem Eintrag kann man die jeweilige Suchmaschine zur Standard-Option machen.
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Bei Firefox muss man auf das Lupen-Symbol in der Suchleiste klicken. Nun gibt es eine Auswahl alternativer Suchmaschinen, die durch Klick auf «Sucheinstellungen ändern» nochmal deutlich grösser wird.
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