Neues MacBook Pro Apple bringt die Anschlüsse zurück

DPA/dj

19.10.2021 - 10:14

Apple macht eine Kehrtwende und bringt bei seinen Pro-Laptops viele Anschlüsse zurück. Gleichzeitig ist nun auch die Abkehr von Intel fast abgeschlossen.

19.10.2021 - 10:14

Apple hat zwei neue Hochleistungs-Chipsysteme angekündigt, mit denen der Konzern seine Abkehr von Intel-Prozessoren beschleunigen will. Die am Montag in einem Videostream vorgestellten M1 Pro und M1 Max sind stark verbesserte Versionen des M1-Chips, den Apple vor einem Jahr vorgestellt hatte. Sie bilden künftig das Herzstück der neuen MacBook-Pro-Modelle.

Die erste Auflage des M1 diente Apple dazu, die Mikroprozessoren des Chipgiganten Intel im Einstiegs- und Mittelklasse-Segment der Macintosh-Computer abzulösen. Nun nimmt der iPhone-Hersteller mit seinen eigenen Systemen auch den Markt der Hochleistungs-Laptops ins Visier. Damit sollen Anwender*innen mit hohen Anforderungen an die Hardware – wie Entwickler, Programmierer, Grafikdesigner und Filmemacher – nicht länger auf die MacBooks mit Intel-Chips angewiesen sein.

Vierfache Leistung des ursprünglichen M1

Der ursprüngliche M1-Chip hatte in Testberichten bereits äusserst positive Bewertungen bekommen. Das Einsatzgebiet war allerdings noch beschränkt. Beim M1 Pro verspricht Apple eine 70 Prozent bessere Prozessorleistung (CPU), eine doppelt so hohe Grafikleistung im Vergleich zum M1.

Werden jetzt auch von M1-Chips angetrieben: Die MacBook Pros in der 14- und 16-Zoll-Fassung.
Werden jetzt auch von M1-Chips angetrieben: Die MacBook Pros in der 14- und 16-Zoll-Fassung.
Apple

Der im Vergleich zum M1 Pro noch deutlich leistungsfähigere M1 Max verfügt wie die Pro-Variante über zehn Rechenkerne (acht Leistungs- und zwei Effizienzkerne). Mit einer verdoppelten Speicherbandbreite und anderen Verbesserungen kommt er auf die vierfache Grafikleistung des ursprünglichen M1.

Fixierung auf Design revidiert

Apple-Chef Tim Cook präsentierte auf dem Online-Event auch zwei komplett neu gestaltete MacBooks, in den die Hochleistungssysteme zum Einsatz kommen sollen: zwei MacBooks Pro (14 Zoll und 16 Zoll Bildschirmgrösse). Bei den neuen Notebooks revidiert Apple Design-Entscheidungen, die noch in der Ära des Design-Chefs Jony Ive getroffen wurden, der vor zwei Jahren Apple verlassen hat.

Bei den neuen MacBook Pros hat Apple das Prinzip Design vor Funktion aufgegeben und gibt den Kund*innen wieder das, wonach sie verlangen: mehr Anschlüsse.
Bei den neuen MacBook Pros hat Apple das Prinzip Design vor Funktion aufgegeben und gibt den Kund*innen wieder das, wonach sie verlangen: mehr Anschlüsse.
Apple

So verfügt die Tastatur nicht mehr über das berührungssensitive Bedienelement Touchbar, sondern über herkömmliche Funktionstasten. Ausserdem kehrt der Netzteilanschluss MagSafe zurück, eine schnell lösende, magnetische Steckverbindung, die Sturzunfälle vermeiden sollte. Weiterhin verfügten die beiden neuen Modelle wieder über zahlreiche Ports für den Anschluss von Peripheriegeräten und Speicherkarten, die unter Ive systematisch abgeschafft worden waren.

Das 14-Zoll-Modell gibt es ab 2199 Franken, die 16-Zoll-Variante ab 2749 Franken. Offiziell verfügbar sein sollen die Laptops ab dem 26. Oktober, die Lieferzeiten auf der Apple-Website reichen allerdings bereits jetzt bis weit in den November.

Auch neue AirPods gezeigt

Cook stellte auf dem zweiten Herbst-Event von Apple in diesem Jahr auch eine neue Generation seiner drahtlosen Kopfhörer AirPods (199 Franken) vor, die jetzt mit den meisten Funktionen der teuren AirPods Pro ausgestattet werden. Nur die Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen bleibt den Pro-Modellen vorbehalten.

Die inzwischen dritte Generation der AirPods wurde auch noch gezeigt.
Die inzwischen dritte Generation der AirPods wurde auch noch gezeigt.
Apple

Gleichzeitig startete das Unternehmen einen Angriff auf den Streaming-Marktführer Spotify mit einem neuen Apple-Music-Tarif für 4,99 Dollar pro Monat, der nur über Siri funktioniert. Das ist die Hälfte des Preises für das Standardabonnement.

Während das Standard-Abo auf allen denkbaren Geräten angewendet werden kann, lässt sich die Siri-Variante nur mit Apple-Hardware wie dem iPhone, iPad oder dem HomePod mini verwenden. In der Schweiz ist dieses Angebot aber vorerst nicht verfügbar, mutmasslich, weil Apple hierzulande auch keine HomePods verkauft. 


DPA/dj