11,5 Tonnen Munition an BordUkrainische Antonow stürzt in Griechenland ab
sda/afp/amo
17.7.2022
Griechenland: Tote bei Absturz eines Frachtflugzeuges
STORY: Beim Absturz eines Frachtflugzeugs im Norden Griechenlands sind alle acht Insassen ums Leben gekommen. Medienberichten zufolge hatte das Frachtflugzeug zwölf Tonnen «toxisches Material» geladen. Um welche Fracht es sich genau handelt, ist bisher nicht bekannt. Nach dem Absturz waren zahlreiche Explosionen zu hören. Die Anwohner in der Nähe der Absturzstelle wurden aufgefordert, die Fenster wegen beissender Dämpfe geschlossen zu halten und ihre Klimaanlagen nicht anzuschalten. Diese Augenzeugin zeigte sich geschockt: «Ich frage mich, wie es nicht auf unsere Häuser fallen konnte, denn es kam von dort drüben, es war voller Rauch, es gab ein Geräusch, das ich nicht beschreiben kann und flog über den Berg. Er überflog den Berg, drehte ab und stürzte auf die Felder. Es gab Flammen, wir hatten Angst, viele Autos kamen, aber sie konnten nicht näher kommen, weil es ständig Explosionen gab.» Das Unglück ereignete sich in der Nähe der nordostgriechischen Stadt Kavala, bei dem Flugzeug soll es sich um eine Antonow An-12 handeln. Vor dem Absturz soll der Pilot Probleme mit einem Triebwerk gemeldet und eine Notlandung beantragt haben. Beim Absturz zerstörte das Flugzeug offenbar auch Strommasten, in den umliegenden Dörfern fiel vorübergehend der Strom aus.
17.07.2022
Am Samstagabend ist ein ukrainisches Frachtflugzeug nahe der nordgriechischen Stadt Kavala abgestürzt. An Bord sollen sich 11,5 Tonnen Munition befunden haben. Das Wrack wird nun von Drohnen untersucht.
sda/afp/amo
17.07.2022, 10:56
17.07.2022, 12:29
sda/afp/amo
An Bord des ukrainischen Frachtflugzeugs, das Samstagabend nahe der nordgriechischen Stadt Kavala abgestürzt ist, sollen sich 11,5 Tonnen Munition befunden haben. Das sagte der serbische Verteidigungsminister Nebojsa Stefanovic am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Belgrad, wie die griechische Nachrichtenagentur ANA berichtete.
Es handele sich um Munition für Mörser, die in Serbien produziert werde. Das Flugzeug habe alle erforderlichen Genehmigungen für den Transport gehabt. Behauptungen in Medien, dass die Antonow Waffen von Serbien in die Ukraine transportieren sollte, wies der Minister zurück.
Die Fracht sei am Samstagabend am Flughafen von Nis geladen worden, sagte Stefanovic weiter. Anschliessend habe sich das Flugzeug auf den Weg nach Bangladesch gemacht, vorgesehene Zwischenstopps waren Jordanien und Saudi-Arabien.
Flammen lodern an der Absturzstelle des Flugzeugs, einige Kilometer von der Stadt Kavala entfernt.
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Feuerwehrleute arbeiten in der Nacht an der Absturzstelle der Frachtmaschine in Nordostgriechenland.
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Die Trümmer des abgestürzten Antonow-Frachtflugzeugs.
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Alle Insassen kamen ums Leben
Bei dem Unfall waren alle acht Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Das Flugzeug war auf dem Weg zu einem ersten Tank-Stopp in Jordanien, als der Pilot über der nördlichen Ägäis Probleme mit dem Triebwerk meldete und eine Notlandung in Kavala beantragte. Dorthin aber schaffte es die Maschine nicht mehr - sie stürzte auf ein Feld nahe der Dörfer Paleochori und Antifilippi.
Direkt nach dem Absturz waren starke Explosionen zu hören, wie Augenzeugen berichteten. Wegen anhaltender Explosionen konnte sich die Feuerwehr der Absturzstelle zunächst nicht nähern.
Am Sonntagmorgen mussten dann zwei Feuerwehrleute mit Atembeschwerden aufgrund von giftigen Dämpfen ins Krankenhaus gebracht werden. Die griechische Feuerwehr hat die Anwohner nahe der Absturzstelle des Antonow-Frachtflugzeugs dazu aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten.
Auch Journalisten und Zuschauer wurden angehalten, die Gegend zu verlassen. Der griechische Staatssender ERT zeigte in der Nacht zum Sonntag Bilder der brennenden Absturzstelle. Die Feuerwehrleute hatten sich zurückgezogen, Spezialkräfte in Schutzanzügen rückten an.
Zu gefährlich für Menschen – Drohnen untersuchen Wrack
Nach dem Absturz soll das Wrack zunächst mit Drohnen untersucht werden. Nach Angaben des griechischen Fernsehsenders ERT wollen Sprengstoff- und Militärexperten sowie Vertreter der griechischen Atomenergiekommission am Sonntag die Drohne einsetzen, bevor sie selbst das Wrack untersuchen.