Handy-Recycling Schweiz spendet eine Million Mobiltelefone

Von Marius Schlegel

1.7.2022

Über das Programm Mobile Aid haben Menschen in der Schweiz jetzt eine Million alte Mobiltelefone für einen guten Zweck gespendet.
Über das Programm Mobile Aid haben Menschen in der Schweiz jetzt eine Million alte Mobiltelefone für einen guten Zweck gespendet.
Bild: Swisscom

Das Kreislaufwirtschafts-Programm Mobile Aid von Swisscom feiert einen Meilenstein: Eine Million alte Handys wurden seit dem Start des Programms gespendet. Mit dem Erlös konnten bereits fünf Millionen Mahlzeiten für Kinder in Not finanziert werden.

Von Marius Schlegel

Schätzungen ergeben, dass rund acht Millionen Handys ungenutzt in Schweizer Schubladen herumliegen. Dabei sind defekte Geräte eine wahre Goldmine, enthalten sie doch wertvolle Rohstoffe, die recycelt werden können und sollten.

Nutzerinnen und Nutzer können alte Handys bereits seit 2012 in den Swisscom-Shops in eine Spendenbox des Programms «Mobile Aid» werfen.

Die Geräte werden in der Sozialfirma Réalise in der Schweiz sortiert. Dabei werden alle persönlichen Daten gelöscht. Die funktionierenden Handys werden auf dem internationalen Gebrauchthandymarkt weiterverkauft.

Das SOS-Kinderdorf in Estelî, Nicaragua, sorgt für Kinder, die nicht mehr oder nur noch begrenzt bei der eigenen Familie leben können. Das Angebot umfasst eine Schule, eine Kita und Schulungen für die Eltern.
Das SOS-Kinderdorf in Estelî, Nicaragua, sorgt für Kinder, die nicht mehr oder nur noch begrenzt bei der eigenen Familie leben können. Das Angebot umfasst eine Schule, eine Kita und Schulungen für die Eltern.
Bild: SOS Kinderdorf

Defekte Geräte werden in der Schweiz in einem vom SWICO lizenzierten Unternehmen umweltgerecht entsorgt. Der Erlös aus dem Wiederverkauf und dem Recycling geht an die Organisation SOS-Kinderdorf, die sich um bedürftige Kinder auf der ganzen Welt kümmert.

Soziale und ökologische Nachhaltigkeit

Nebst dem karitativen Aspekt der Spende alter Handys durch Mobile Aid, ist das Programm auch aus ökologischen Gründen wichtig.

Zur Herstellung eines neuen Mobiltelefons und anderer elektronischer Geräte braucht es eine Vielzahl an Rohstoffen, etwa seltene Erden, die auf der Erde immer knapper werden und deren Abbau sehr CO2-intensiv ist.

Aus einer Tonne Handyschrott lässt sich mehr Gold herausholen als aus einer Tonne Gestein in einer südafrikanischen Goldmine. Der Wert des Handy-Elektroschrotts in der Schweiz dürfte, gemessen an den heute gehandelten Rohstoffpreisen, den Betrag von 60 Millionen Franken übersteigen.
Aus einer Tonne Handyschrott lässt sich mehr Gold herausholen als aus einer Tonne Gestein in einer südafrikanischen Goldmine. Der Wert des Handy-Elektroschrotts in der Schweiz dürfte, gemessen an den heute gehandelten Rohstoffpreisen, den Betrag von 60 Millionen Franken übersteigen.
Bild: Keystone

Umso wichtiger wird die Wiederverwertung von bereits abgebauten Rohstoffen, also Recycling. Mit Secondlife-Programmen wie Mobile Aid fördern Unternehmen die Kreislaufwirtschaft und sorgen dafür, dass Ressourcen im eigenen Land genutzt werden.

Nachhaltigstes Telco-Unternehmen zum zweiten

Fast gleichzeitig mit der Erreichung der Eine-Millionen-Marke bei den gespendeten Handys wird Swisscom bereits zum zweiten Mal zum nachhaltigsten Telekommunikationsunternehmen weltweit gekürt. Die Auszeichnung wird vom World Finance Magazine vergeben.

Eine internationale Jury würdigte das über 20-jährige Engagement von Swisscom für mehr Nachhaltigkeit. Mit den Sustainability Awards werden Unternehmen ausgezeichnet, die sich für die Umsetzung bedeutender Massnahmen in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (ESG) einsetzen und gleichzeitig kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen suchen.

Eine Frau macht ein Foto mit ihrem Smartphone während einer Wanderung in den Bergen.
Eine Frau macht ein Foto mit ihrem Smartphone während einer Wanderung in den Bergen.
Bild: Swisscom

Die Jury würdigte insbesondere die Ausrichtung von Swisscom auf das Pariser Abkommen, ihren Beitrag zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und ihre ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie.

Das Gremium anerkennt die Unternehmenspraktiken und Ethik von Swisscom, ihre Führungsrolle bei der Festlegung einer ehrgeizigen Nachhaltigkeitsstrategie in der Telekommunikationsbranche und die Emission der Green Bonds zur Förderung nachhaltiger und technologischer Fortschritte.


Über den Nachhaltigkeitsblog
Marius Schlegel ist zuständig für klimafreundliche Services, Swisscom Mobile Aid sowie Energie- und Klimapolitik.

Im Nachhaltigkeitsblog erhältst du von Swisscom-Mitarbeitenden und Expertinnen aktuelle Informationen über einen nachhaltigen Lebensstil und zu einem kompetenten Umgang mit neuen Medien. Das blue-News-Portal ist eine Unternehmenseinheit der Swisscom (Schweiz) AG.