Keine Blockierungs-Funktion Mann stalkt Ex-Freundin über Twint – sie kann nichts tun

zis

7.5.2024

Bei Twint-Transaktionen können Nachrichten angehängt werden  – das nutzt der junge Mann. (Symbolbild)
Bei Twint-Transaktionen können Nachrichten angehängt werden  – das nutzt der junge Mann. (Symbolbild)
KEYSTONE

Eine junge Frau aus dem Kanton St. Gallen erhält von ihrem Ex-Freund Nachrichten über Twint. Etwas dagegen tun kann sie nicht. 

zis

7.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine Frau erhält regelmässig Nachrichten von ihrem Ex-Freund via der Bezahl-App Twint.
  • Möglich macht dies eine Art Zahlungsbetreff.
  • Die junge Frau kann nichts gegen die Nachrichten tun.

Eine 21-jährige Frau aus dem Kanton St. Gallen kämpft gegen eine spezielle Form von Stalking. Sie erhält via der Bezahl-App Twint unerwünschte Nachrichten von ihrem Ex-Freund – und sie kann nichts dagegen tun.

Wie «20 Minuten» berichtet, hat sich die Frau vor zwei Monaten von ihrem Freund getrennt. Trotz mehrfacher Aufforderungen, sie in Ruhe zu lassen, bombardiert ihr Ex-Freund sie weiterhin mit Nachrichten und Anrufen auf verschiedenen Plattformen. Nachdem sie ihn auf WhatsApp und Instagram blockierte, kontaktiert er sie mittlerweile über die Bezahl-App Twint.

Der Mann sende ihr jeweils Kleinstbeträge von wenigen Rappen. Dabei bietet Twint die Möglichkeit, eine Nachricht als eine Art Zahlungsbetreff anzuhängen. Dieses Feld missbraucht der Mann, um ihr Liebesnachrichten zukommen zu lassen, wie Chat-Screenshots zeigen.

Umständlicher Umweg

Twint bietet keine Möglichkeit, unerwünschte Nummern zu blockieren, was es für Opfer schwierig macht, sich vor Belästigung zu schützen. Die Betroffene fühlt sich hilflos und ängstlich, wie die Frau «20 Minuten» gesteht. 

Twint sagt: «Betroffene Nutzerinnen und Nutzer können sich an die Herausgeberbank ihrer Twint-App wenden». Diese könne dann verfügen, dass das Konto des Senders gesperrt werde. «Eine Nutzung der Mitteilungsfunktion für Beleidigungen oder sonstige Formen von Belästigung ist inakzeptabel und stellt unserer Ansicht nach eine klare Zweckentfremdung der App dar», heisst es weiter. Solche Vorfälle seien Twint allerdings «nur in sehr seltenen Einzelfällen» begegnet. 

Obwohl politischer Druck besteht, bietet Twint derzeit keine Funktion zum Blockieren von Kontakten an. Wie oft dem Dienstleister Missbrauchsfälle gemeldet werden, macht Twint nicht öffentlich.