Microsoft vs. Google Wer setzt sich im Kampf der KI durch?

Martin Abgottspon

18.5.2024

Open AI gegen Google: Wer hat die Nase vorne?
Open AI gegen Google: Wer hat die Nase vorne?
Dall-E, blue News

Der «Krieg der künstlichen Intelligenz» tobt im Silicon Valley. OpenAI und Google präsentierten diese Woche verbesserte KI-Modelle, die unseren digitalen Alltag revolutionieren könnten. Doch wer hat die Nase vorne?

Martin Abgottspon

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • OpenAI und Google haben verbesserte KI-Modelle vorgestellt, um ihre Technologien zu optimieren.
  • Google testet KI-erstellte Zusammenfassungen, was die Internetnutzung und Werbeeinnahmen beeinflussen könnte.
  • ChatGPT schnitt in Tests besser ab als Google Gemini, insbesondere bei Programmieraufgaben.

Vergangene Woche war einiges los in Sachen KI-Updates. Dabei kristallisieren sich OpenAI und Google immer mehr als die Vorreiter der neuen Technologie raus. Doch wer ist zumindest aktuell noch die Nummer 1? 

OpenAI, bekannt durch den Dialogroboter ChatGPT, hat eine verbesserte Version seines KI-Modells vorgestellt. Das Unternehmen, in das Microsoft 13 Milliarden Dollar investiert hat, hat sein Modell weiterentwickelt, um ChatGPT schneller, intelligenter und benutzerfreundlicher zu machen. Das aktualisierte Modell GPT-4o zielt darauf ab, ChatGPT in einen digitalen persönlichen Assistenten zu verwandeln, der in Echtzeit gesprochene Dialoge führen und Emotionen sowohl erkennen als auch stimmlich nachbilden kann. Zudem kann die KI Texte verstehen und durch eine Art «Sehkraft» hochgeladene Screenshots, Fotos, Dokumente oder Diagramme erkennen und bewerten.

KI als «Teammitglied» bei Google

Als direkte Antwort auf ChatGPT hat Google sein eigenes KI-Modell Bard, jetzt unter dem Namen Gemini bekannt, verbessert. Gemini beherrscht ähnliche Funktionen wie ChatGPT und kann Text, Sprache und Bilder verarbeiten. Zudem verfügt es über einen virtuellen Assistenten, der bei der Verwaltung von Aufgabenlisten, Datenorganisation und Arbeitsabläufen unterstützt. Darüber hinaus kann Gemini gezielte Vorschläge machen, beispielsweise kinderfreundliche Restaurants empfehlen oder Defekte an Geräten erkennen, indem Nutzer eine Videosequenz des Schadens hochladen.

Google experimentiert mit Gemini bei Onlinesuchanfragen und bietet nun kurze Zusammenfassungen, die von der KI erstellt werden, als neue Art von Suchergebnissen an. Diese sollen die traditionellen Links zu Websites ersetzen, was Branchenbeobachter als grundlegenden Wandel betrachten. Obwohl diese Kurzangaben die Informationssuche beschleunigen sollen, könnten sie den werberelevanten Internetverkehr beeinträchtigen, da weniger Nutzer auf die Links klicken.

Der direkte Vergleich

Markus Christen, Geschäftsleiter der Digital Society Initiative der Universität Zürich, sieht darin einen kritischen Punkt. Er betont die Wichtigkeit der Quellenangabe neben den Kurzzusammenfassungen, um die Glaubwürdigkeit der Informationen bewerten zu können. Christen glaubt jedoch nicht, dass Medienartikel und Blogeinträge an Bedeutung verlieren werden, da sie oft eine bestimmte Sichtweise vermitteln und klare Positionsbezüge gefragt sind. Für reine Fakten können kurze Zusammenfassungen nützlich sein.

Das Technologiemagazin «Beebom» hat die neuen Versionen von ChatGPT und Gemini verschiedenen Tests unterzogen, darunter logisches Denken und multimodales Verstehen. Multimodal bedeutet, dass eine KI mehrere Datenarten verknüpfen kann, um Schlussfolgerungen zu ziehen. In sieben von acht Tests schnitt ChatGPT besser ab. Eine Aufgabe bestand darin, ein einfaches Computerspiel im Stil der 1980er Jahre in Python zu programmieren. ChatGPT erstellte in Sekunden ein funktionierendes Spiel, während Gemini keinen korrekten Code generieren konnte.